Kulturelle Vielfalt in Freiraum und Landschaft

Kulturelle Vielfalt in Freiraum und Landschaft in ihrer Komplexität zu erfassen bedeutet, Räume von unterschiedlichen sozialen Gruppen und Milieus, von Werten, Praktiken und Lebensweisen her zu denken. Freiräume und Landschaften werden dabei ebenso als Schauplatz wie Produkt sozialen Handelns verstanden. Zugleich werden die kulturellen Ordnungen des Raumes und die damit verbundenen Machtverhältnisse hinterfragt.

In Städten und Metropolregionen haben die Globalisierungsprozesse und Migrationsbewegungen der vergangenen Jahrzehnte zu einer neuen kulturellen Vielfalt geführt. Menschen unterschiedlicher Sozialisation nutzen öffentliche Freiräume gemeinsam, aber nicht immer auf die gleiche Weise. In Praktiken, Artefakten, Diskursen und Subjektivierungen werden Kultur und somit Raum- und Identitätskonstruktionen sichtbar.

An der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis widmen sich die Autorinnen und Autoren dieses Bandes unterschiedlichen Dimensionen von Vielfalt in Stadt und Landschaft. Aus der Planung kommend fragen sie sowohl nach Aspekten der Wahrnehmung, Nutzung, Aneignung und Gestaltung von städtischen Freiräumen und Kulturlandschaften als auch nach den Chancen, Herausforderungen und Konflikten, die aus der kulturellen Vielfalt für die Freiraum- und Landschaftsplanung erwachsen.

Öffentlichen Freiräume als Abbild der kulturellen Vielfalt von Gesellschaft

Freiräume und Landschaften als Schauplätze wie Produkte sozialen Handelns

Chancen, Herausforderungen und Konflikten für die Freiraum- und Landschaftsplanung

Autorentext

Susanne Kost ist Architektin und promovierte Planungswissenschaftlerin und arbeitet an der Universität Hamburg im Institut für Geographie, Abteilung Integrative Geographie. Zu ihren Schwerpunkten zählen die Analyse sozio-kultureller Aspekte und Prozesse in der Wahrnehmung und Bewertung von Landschaft, sozial-räumliche Analysen im Umgang mit und Perspektiven für Bergbaufolgelandschaften sowie die Bedeutung historischer territorialer Raumbild(n)er im Kontext gegenwärtiger Deutungs- und Handlungsmuster regionaler Akteure.

Constanze A. Petrow ist promovierte Landschaftsarchitektin und Professorin für Freiraumplanung und Gesellschaft am Institut für Freiraumentwicklung der Hochschule Geisenheim. Im Mittelpunkt ihres Interesses stehen die soziokulturellen Dimensionen der Landschaftsarchitektur, die soziale Leistungsfähigkeit städtischer Freiräume, die Anforderungen an die Freiraumentwicklung vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels sowie das Thema Freiraumgestaltung und kollektive Erinnerung.

Inhalt
Einleitung.- Kulturell geprägte Wahrnehmungen theoretisch-methodologische Zugänge.- Kulturelle Vielfalt in der Nutzung und Aneignung von Freiräumen.- Interkulturell entwerfen.- Kulturelle Vielfalt in Partizipationsprozessen.- Kulturelle Vielfalt in besonderen Freiraumtypen.- Fazit/Schlussfolgerungen/Ausblick.