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Als der pensionierte Lehrer Lorenz Plückebaum erschossen in seiner Wohnung aufgefunden wird, tappen Kommissar Schwiete und seine Kollegen im Dunkeln. Plückebaum galt als Einzelgänger und lebte zurückgezogen in einem ruhigen Paderborner Stadtteil. Das einzig Auffällige an seinem Leben scheint seine Sammelleidenschaft für Kunst gewesen zu sein, doch von einem Mörder keine Spur. Verbirgt sich das Tatmotiv hinter der gepanzerten Tür des tresorähnlichen Kellerraums?
Jürgen Reitemeier, geboren 1957 im westfälischen Warburg, hat Elektrotechnik, Wirtschaft und Sozialpädagogik in Paderborn und Bielefeld studiert. Er arbeitet als Coach und Erwachsenenbildner in seinem Unternehmen modul b in Detmold. Wolfram Tewes, geboren 1956 in Peckelsheim/Westfalen, arbeitete bei der Norderneyer Badezeitung und ist seit 1987 bei der Neuen Westfälischen Zeitung tätig. Heute lebt er in Horn-Bad Meinberg im wunderschönen Lipperland. Gemeinsam verfassen sie erfolgreiche Lippe-Krimis um ein Detmolder Ermittlerteam. 'Schweinebande' ist nach 'Schützenfest' und 'Totensonntag' der dritte Teil ihrer Krimireihe, die in Paderborn und dem westfälischen Umfeld spielt.
Autorentext
Jürgen Reitemeier, geboren 1957 im westfälischen Warburg, hat Elektrotechnik, Wirtschaft und Sozialpädagogik in Paderborn und Bielefeld studiert. Er arbeitet als Coach und Erwachsenenbildner in seinem Unternehmen modul b in Detmold. Wolfram Tewes, geboren 1956 in Peckelsheim/Westfalen, arbeitete bei der Norderneyer Badezeitung und ist seit 1987 bei der Neuen Westfälischen Zeitung tätig. Heute lebt er in Horn-Bad Meinberg im wunderschönen Lipperland. Gemeinsam verfassen sie erfolgreiche Lippe-Krimis um ein Detmolder Ermittlerteam. "Schweinebande" ist nach "Schützenfest" und "Totensonntag" der dritte Teil ihrer Krimireihe, die in Paderborn und dem westfälischen Umfeld spielt.
Leseprobe
Prolog
Warum musste es ausgerechnet an diesem Abend schneien? Den ganzen Januar über hatte sich der Winter vornehm zurückgehalten. Sonnenschein hatte sich mit Nieselregen abgewechselt, es war durchgängig zu warm gewesen für die Jahreszeit. Aber seit ein paar Tagen war es kalt geworden, besonders auf den Höhenlagen des Teutoburger Waldes.
Als der dunkelblaue Mercedes-Transporter am 24. Januar um zehn Uhr abends den teuren Detmolder Vorort Hiddesen verließ, war die Straße bereits von einer dünnen Schneedecke überpudert. Reinhard Graeff, der für diesen Transport als Fahrer eingeteilt worden war, drehte den Heizungsregler höher. Auf der beidseitig von Wald flankierten Lopshorner Allee lag der Schnee noch etwas höher. Graeff zerbiss einen Fluch und versuchte, durch das dichte Schneetreiben hindurch die Straße im Auge zu behalten. Eigentlich hätte er diesen Transport schon im Laufe des Tages erledigen sollen, da aber viele seiner Kollegen mit Grippe im Bett lagen, hatte er einige von ihren Fahrten übernehmen müssen und kam erst jetzt zu dem Auftrag. Das kleine Unternehmen, bei dem er beschäftigt war, hatte sich auf Kurierfahrten für Wertgegenstände spezialisiert. Diesmal galt es, ein Gemälde von Hiddesen nach Rietberg zu transportieren.
Sein Beifahrer, der zu dieser Uhrzeit ebenfalls lieber ganz woanders gewesen wäre, schaltete mürrisch das Radio ein und ließ verschiedene Sender durchlaufen, bis etwas nach seinem Geschmack zu hören war.
»Hast du dir das Gemälde mal angeschaut?«, fragte er Graeff, ohne den Blick vom Radiodisplay zu nehmen. »So was soll wertvoll sein? So malt mein kleiner Sohn auch, und der ist gerade mal in der dritten Klasse.«
Graeff antwortete ihm nicht. Die beiden Männer fuhren oft zusammen und waren aufeinander eingespielt. Während Graeff ein schweigsamer Zeitgenosse war, der nicht mehr sprach als unbedingt erforderlich, plapperte sein Beifahrer unaufhörlich. Graeff hatte gelernt, dessen Besserwissereien einfach zu ignorieren.
Die schmale Straße zog sich in einigen Kurven immer höher bergauf. Der Schneeschauer hatte noch einmal an Stärke zugelegt. Die dicken, nassen Flocken wirbelten so dicht durch den Lichtkegel ihres Transporters, dass von der Straße kaum etwas zu sehen war. Obwohl die Scheibenwischer bereits auf der höchsten Stufe hin- und herjagten, musste Graeff seine ganze Konzentration mobilisieren, um den Weg zu finden, während sein Beifahrer ohne Pause weiter über seine Sicht der Welt dozierte.
»Jetzt halt mal kurz die Klappe und pass mit auf«, raunzte Graeff ihn an, »sonst kleben wir gleich an einem Baum.«
Sein Kollege kannte diese gelegentlichen Zurückweisungen und war bloß ein kleines bisschen beleidigt.
»Wieso fährst du auch diese unmögliche Strecke?«, brummte er nur. »Wir hätten den Weg über Pivitsheide nehmen sollen. Ist zwar ein bisschen länger, aber deutlich flacher und weniger verschneit. Bist ja selbst schuld.«
Reinhard Graeff blickte wütend zu ihm hinüber und sagte scharf:
»Weil auf der Stoddardstraße diese verdammte Baustelle ist. Hast du davon nichts gehört? Freiwillig fahre ich da nicht lang. Dauert ewig, bis du da durch bist. Da fahre ich lieber hier oben durch den Schnee.«
Dass hier deutlich mehr Schnee lag, als er erwartet hatte, erwähnte er lieber nicht. Nun galt es aufzupassen, denn jeden Augenblick musste eine scharfe Rechtskurve kommen. Geradeaus führte der Weg direkt in das Gelände des Truppenübungsplatzes. Da wollte er auf gar keinen Fall hinein.
Angestrengt schaute Graeff nach vorn, kniff die Augen zusammen, aber weiter als zwei oder drei Meter konnte er nicht sehen. Die Straße schien immer weiter ins Leere zu führen, alle Konturen lösten sich im Wirbel der Schneeflocken auf. Kein einziges Auto war ihnen auf den letzten zwei Kilometern entgegengekommen. Vermutlich würde auch niemand so verrückt sein, zu dieser Uhrzeit und bei diesem Wetter hier entlangzufahr