Seinen Kopf einfrieren und später auf einen gesunden Körper transplantieren? Travis hätte nie damit gerechnet, dass diese absurde Idee Realität werden könnte. Seine Einwilligung gab er, weil er Leukämie hatte - und nichts zu verlieren. Nun ist er nach fünf Jahren tatsächlich 'wieder da'. Doch er findet sein altes Leben nicht mehr. Sein Zimmer sieht anders aus. Seine Eltern scheinen ihm etwas zu verheimlichen. Und das Mädchen, das er liebt, hat sich mit einem anderen verlobt. Travis muss lernen, mit der Vergangenheit abzuschließen und neu anzufangen. Nur sind solche Dinge leichter gesagt als getan. Ein faszinierendes Jugendbuch über Identität, das Erwachsenwerden, Freundschaft und Liebe.
John Corey Whaley wuchs in Louisiana auf und arbeitete als Lehrer, ehe er Schriftsteller wurde. Bei Hanser erschien 2014 sein Debüt Hier könnte das Ende der Welt sein, das u. a. mit dem Michael L. Printz Award ausgezeichnet wurde. 2015 folgte Das zweite Leben des Travis Coates, das sich unter den Finalisten für den National Book Award (2014) befand. 2017 erschien sein dritter Jugendroman Hochgradig unlogisches Verhalten. John Corey Whaley lebt in Südkalifornien.
Vorwort
Über Identität, den Wert des Lebens, Freundschaft und Liebe
Autorentext
John Corey Whaley wuchs in Louisiana auf und arbeitete als Lehrer, ehe er Schriftsteller wurde. Bei Hanser erschien 2014 sein Debüt Hier könnte das Ende der Welt sein, das u. a. mit dem Michael L. Printz Award ausgezeichnet wurde. 2015 folgte Das zweite Leben des Travis Coates, das sich unter den Finalisten für den National Book Award (2014) befand. 2017 erschien sein dritter Jugendroman Hochgradig unlogisches Verhalten. John Corey Whaley lebt in Südkalifornien.
Klappentext
Seinen Kopf einfrieren und später auf einen gesunden Körper transplantieren? Travis hätte nie damit gerechnet, dass diese absurde Idee Realität werden könnte. Seine Einwilligung gab er, weil er Leukämie hatte - und nichts zu verlieren. Nun ist er nach fünf Jahren tatsächlich "wieder da". Doch er findet sein altes Leben nicht mehr. Sein Zimmer sieht anders aus. Seine Eltern scheinen ihm etwas zu verheimlichen. Und das Mädchen, das er liebt, hat sich mit einem anderen verlobt. Travis muss lernen, mit der Vergangenheit abzuschließen und neu anzufangen. Nur sind solche Dinge leichter gesagt als getan. Ein faszinierendes Jugendbuch über Identität, das Erwachsenwerden, Freundschaft und Liebe.
Leseprobe
DA BIST DU JA WIEDER, TRAVIS COATES
Als Dr. Lloyd Saranson vom Saranson-Center für Lebenserhaltung mich bei uns zu Hause besuchte, kotzte ich gerade ins Klo des Gästebads, während mein Vater auf dem Badewannenrand saß und mir den Rücken tätschelte. Damals war ich schon fast ein Jahr lang krank, hatte jeden Krebsspezialisten im Drei-Staaten-Eck abgeklappert und alle Lebenshoffnung fahren lassen.
Dann kam dieser Typ, bestand darauf, mich vom Sterbebett zu holen, und wollte uns zum abgedrehtesten Scheiß der Weltgeschichte überreden. Wir hörten ihm zu, denn das tun verzweifelte Menschen. Sie hören jedem zu, der etwas vorschlägt.
"Travis", sagte er, "ich will dir das Leben retten."
"Na, hoffentlich sind Sie kein Aufschneider." Ich schaute grinsend zu meinen Eltern, aber sie waren entweder zu müde oder zu traurig, um zu lachen.
"Und was wollen Sie tun?", fragte mein Vater.
"Sagt Ihnen Kryotechnik etwas?", fragte Dr. Saranson mit ernster Stimme.
"Gut dann. Danke für Ihren Besuch", sagte meine Mutter, erhob sich und zeigte zur Tür.
"Mrs Coates, ich bräuchte nur ein paar Minuten. Bitte."
"Wir haben schon einiges mitgemacht, wissen Sie, und ..."
"Mom", unterbrach ich sie, "lass ihn erzählen."
"Also gut, weiter", sagte sie und setzte sich wieder.
"Travis, für diese Welt ist dein Körper verloren. Das wissen wir alle", begann er, "eine traurige Sache, aber wir können nichts daran ändern."
"Strengen Sie sich an, Doktor. Bisher klingt das wenig erbaulich."
"Schon klar. Aber du musst wissen, mein Angebot erlöst dich von allen Sorgen."
"Wie das?", fragte ich mit einem Blick zu meinen Eltern, die kurz davor waren, aufzuspringen und ihm an die Gurgel zu gehen.
"Weil es für dich in der Zukunft verschiedene Möglichkeiten geben wird ... weiterzuleben."
"In letzter Zeit habe ich wenig an die Zukunft gedacht", sagte ich.
"Tja, die Zukunft, Travis. Stell dir vor, du könntest in diesem Leben einfach einschlafen und irgendwann in einem neuen wieder aufwachen."
"Wie weit wäre diese Zukunft denn weg?", fragte ich. In meiner Vorstellung sah ich mein Raumschiff, das sich wie bei George Jetson auf Koffergröße zusammenklappt.
"Dank unserer neusten Entdeckungen können wir unsere ersten Patienten hoffentlich schon in zehn oder zwanzig Jahren reanimieren."
"Ist das Ihr Ernst?", fragte mein Vater.
"Absolut, Mister Coates."
"Macht sonst schon jemand mit dabei?", fragte ich.
"Du wärst unser siebzehnter Patient."
"Also mit dieser Kryotechnik", sagte mein Vater, "wollen Sie Travis einfrieren und irgendwann, wenn's klappt, wieder aufwecken."
"Nicht ganz", sagte Dr. Saranson, "wie ich schon sagte, Travis' Körper ist für diese Welt verloren."
"Mein Gott", flüsterte meine Mutter mit Ekel und Schrecken im Gesicht.
"Meinen Kopf?", fragte ich und deutete darauf, als wüsste der Chirurg sonst nicht, was ich meinte. "Sie wollen nur meinen Kopf einfrieren?"
"Das ist dein einziger Körperteil ohne Krebszellen."
Dieser Typ sprach so, als würden wir uns schon lange kennen - mit einer Umgänglichkeit und Lockerheit, die sich Fremde vor dem "sterbenden Kind" sonst nicht erlaubten. Ehrlich gesagt, gefiel mir das.
"Sie hauen mich k. o., frieren meinen Kopf ein, und ich wache irgendwann in der Zukunft ohne Körper auf und roll dann so rum."
"Es gibt mehrere Szenarien, wie du in der Zukunft leben könntest - wenn Sie mich kurz anhören wollen."
Mögliche Szenarien für mein künftiges Weiterleben (Kurzfassung)
Ganzkörper-Wiederherstellung durch Stammzellenimplantation in kontrollierte Nährlösung
Transplantation des Kraniums auf eine Robotervorrichtung
Transplantation des Kraniums auf einen Spenderkörper
Übertragung der Neuronalinformationen in einen Spende