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Per Anhalter durch Pakistan oder nackt im marokkanischen Hamam, zu zweit im Truck durch Asien oder frisch getrennt auf einer Odyssee in der philippinischen Inselwelt, in einer Nussschale über den Atlantik schippern oder auf Expeditionsfahrt in die Antarktis das Glück suchen: Die Autoren von THE TRAVEL EPISODES sind dort unterwegs, wo für andere das Reisen oft schon zu Ende ist. Sie erzählen von ihren Abenteuern und Ängsten, der Liebe und der einen oder anderen wundersamen Erkenntnis. Die besten Reportagen für alle, die ihr Fernweh immer wieder stillen müssen, für die Reisen und Leben eins sind.
Johannes Klaus (33) ist Blogger, Grafiker und Reisender. Seinen Job als Grafikdesigner hängte er an den Nagel, um 14 Monate um die Welt zu reisen. Schon immer berichtete er vorrangig über die weniger bekannten Gegenden dieser Erde. Seine Geschichten erzählt er gemeinsam mit weiteren handverlesenen Bloggern in den 'Reisedepeschen'. Der persönliche Charakter der Berichte, der Fotos und kleinen Filme haben ihm nicht nur viele Freunde unter anderen Individualreisenden, sondern auch 2011 einen Grimme Online Award eingetragen. 2014 gründete er die neue Plattform für multimediales Erzählen 'The Travel Episodes'. Wenn er nicht gerade unterwegs ist, lebt Johannes Klaus in Berlin.
Autorentext
Johannes Klaus (33) ist Blogger, Grafiker und Reisender. Seinen Job als Grafikdesigner hängte er an den Nagel, um 14 Monate um die Welt zu reisen. Schon immer berichtete er vorrangig über die weniger bekannten Gegenden dieser Erde. Seine Geschichten erzählt er gemeinsam mit weiteren handverlesenen Bloggern in den "Reisedepeschen". Der persönliche Charakter der Berichte, der Fotos und kleinen Filme haben ihm nicht nur viele Freunde unter anderen Individualreisenden, sondern auch 2011 einen Grimme Online Award eingetragen. 2014 gründete er die neue Plattform für multimediales Erzählen "The Travel Episodes". Wenn er nicht gerade unterwegs ist, lebt Johannes Klaus in Berlin.
Leseprobe
Wie kein anderes Land beherrscht Burma das Kunststück, entweder staubig zu sein oder schlammig. Manchmal sogar beides gleichzeitig. Völlig unvermittelt wechselt das Erdreich zwischen den beiden Aggregatzuständen, unabhängig von Regen- oder Trockenzeit, Norden oder Süden, Stadt oder Land. Es ist die Wiedergeburt von Staub aus Schlamm aus Staub, ein Samsara des Schmutzes. Denn bei Kontakt mit Wasser verwandelt sich der Staub augenblicklich in einen zähen Schlamm, der zudem eine stark rot färbende Eigenschaft besitzt.
Anhand der Farbe deiner Schuhe und Füße kann man erkennen, ob du in Burma gewesen bist.
»When you're in Rome, do as the romans do«, sagt das Sprichwort, und die Burmesen tragen zu jeder Gelegenheit Latschen, selbst zum Galadinner. Als Europäer jedoch fühlt man sich damit manchmal nackt. Oder du hast Angst, dir die Zehen zu stoßen, nicht ganz unberechtigt in einem Land voller Schlaglöcher und offener Abwasserkanäle, in die du schnell achtlos hineinstolperst. Und im Winter ist es kalt. Im Norden Burmas gehen die Temperaturen bis auf den Gefrierpunkt zurück. Kein Klima für Flipflops.
Unsere Reise in den Norden Burmas, um dort einen Dampfer zurück nach Mandalay zu besteigen, wird die letzte sein für ein Paar marineblaue Prada-Slipper, das mir über fünf Jahre gute Dienste geleistet hat, sich aber inzwischen in einem fortgeschrittenen Zustand der Auflösung befindet. Mandalay, Ausgangs- und Zielpunkt unserer Reise, ist eine der staubigsten Städte der Welt, eine absolut tödliche Umgebung für Schuhe, zumal für solche aus Wildleder ... aber erst einmal soll es in die Berge gehen.
Vom Flughafen fahren wir mit dem Sammeltaxi, einem alten, weißen Toyota, direkt auf das Shan-Plateau. Das ehemalige Maymyo (benannt nach dem englischen Colonel May und dem burmesischen Wort Myo für Stadt) und heutige Pyin Oo Lwin war dank der europäisch anmutenden Temperaturen zu Kolonialzeiten die beliebteste Sommerfrische der Briten. Im Sommer gedeihen hier Erdbeeren und Äpfel, im Winter ist es frisch, aber sonnig.
Nur ein paar Kilometer nach dem Flughafen schraubt sich der Wagen die Berge hinauf, Mandalay versinkt in Dunst und Staub, während die Temperaturen stetig fallen. Pyin Oo Lwin liegt tausend Meter über dem Meeresspiegel. Zahlreiche Bauten im kolonialen Stil, wie das berühmte und heute als Hotel genutzte »Candacraig« oder der »Craddock Court«, erinnern an die Vergangenheit der Stadt. Damals wurde sie »Hill Station« genannt, da sie am Beginn der Burma Road liegt, einer strategisch wichtigen Nachschubstraße im Zweiten Weltkrieg, die Burma mit der südchinesischen Provinz Yunnan verband. Inzwischen rasen hier mit Baumstämmen beladene Tieflader Richtung China, und jedes Überqueren der Straße wird zum Glücksspiel.
Noch heute leben hier zahlreiche Nachfahren von indischen Militärangehörigen und nepalesischen Gurkhas, die ähnliche Probleme mit der Staatsbürgerschaft haben wie die muslimische Volksgruppe Rohingya im Rhakine-Staat. Ihre charakteristische Zuverlässigkeit, die schon die Briten zu schätzen wussten, macht die Nepalis übrigens zu beliebten Arbeitskräften in der Gastronomie im benachbarten Thailand. Ein amerikanischer Gastronom in Bangkok verriet mir letztens, er gebe ihnen heimlich mehr Geld als den Thais, weil sie allein die ganze Arbeit erledigten.
Die Nacht im Hotel ist eisig, ich kann meinen Atem sehen, doch die Tage sind sonnig, die Luft am Morgen herrlich klar. Neben mehreren Lagen von Steppdecken hat man uns ein tönernes Stövchen mit glühenden Kohlen ins Zimmer gestellt, das am Morgen ausgebrannt ist. Ich habe eine Daunenjacke dabei, aber insgeheim bedauere ich schon jetzt, dass ich keine Socken mitgenommen habe. Aber wer trägt schon Slipper mit Socken? Da muss ich jetzt durch. Das Personal, bekleidet mit Longyis - den traditionellen Wickelröcken -, dicken Jacken, Pudelmützen und Handschu
Inhalt
Vorwort von Helge Timmerberg Vorwort von Johannes Klaus Teil I ABWEGIGE LANDPARTIEN Somaliland Burma Senegal Pakistan Vietnam Antarktis Philippinen Marokko Lettland Europa und Asien Welcome to Somalia von Johannes Klaus ROAD TO MANDALAY von Martin Schacht Weit weg, so nah von Markus Steiner Per Anhalter durch Pakistan von Morten Hübbe & Rochssare Neromand-Soma Lost in Vietnam von Philipp Laage Happy Antarctica von Dirk Lehmann Ich, die Liebe und andere Katastrophen von Marco Buch 121 Von ungleicher Gleichheit von Lena Kuhlmann Irgendwo da oben von Felicia Englmann Auf der Straße des Lebens von Jennifer und Peter Glas Teil II GEWAGTE UNTERFANGEN Bangladesch Atlantik Indien Thailand Colorado Tonga Oberbayern Indonesien Iran Ecuador Leben und Sterben im Reich der Tiger von Marianna Hillmer Das erste Mal richtig die Hosen voll von Pia Röder Liebes Indien, von Jennifer und Peter Glas Lost in Transit(ion) von Oleander Auffarth Rocky Mountain High von Dirk Rohrbach Fast Kunst von Pia Röder Olympia Bavaria von Karin Lochner Surfing Bali von Gesa Neitzel Couchsurfing bei den Mullahs von Stephan Orth Ohne Geld in Ecuador von Ariane Kovac Teil III INNERE STIMMEN Berlin Heimkehr Nordfriesische Inseln Kambodscha Südafrika Selbstfindung Vietnam Australien Panama Weltreise Fernweh ein Krankheitsbild von Gesa Neitzel Das Ende einer Reise von Aylin Berktas und Stefan Krieger Mein Liebesbrief an Langeoog von Johanna Stöckl Andacht in Ruinen von Oleander Auffarth The Big Five von Johannes Klaus Meine wichtigste Erkenntnis über das Reisen von Philipp Laage Die Entdeckung des Wartens von Markus Steiner Das Blumenmädchen von Gesa Neitzel Ich glaube, ich wohne hier von Lena Kuhlmann 20 Erkenntnisse aus vier Jahren Reise von Florian Blümm Die Autoren Bildnachweis