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Eine neuartige Droge macht die Straßen von Ashland unsicher. Bekannt ist sie unter dem Namen 'Burn', der die verheerende Auswirkungen der Droge auf ihre Konsumenten beschreibt. Die Elementarmagierin Gin Blanco hat eigentlich nichts mit Drogen am Hut. Doch als ihre Freunde von rücksichtslosen Drogendealern bedroht werden und ihre Schwester, die als Polizistin arbeitet, fast an dem Fall verzweifelt, schreitet Gin ein. Und sie wird keine Gnade kennen - denn wer sich mit der Auftragskillerin Gin anlegt, muss mit dem Tod rechnen ...
Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die 'Mythos Academy', 'Mythos Academy Colorado' und 'Black Blade' sowie die Urban-Fantasy-Reihen 'Elemental Assassin' und 'Bigtime'.
Autorentext
Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die "Mythos Academy", "Mythos Academy Colorado" und "Black Blade" sowie die Urban-Fantasy-Reihen "Elemental Assassin" und "Bigtime".
Leseprobe
2
Aus dem Augenwinkel heraus sah ich eine Bewegung, was mich daran erinnerte, dass ich nicht allein mit meinen Angreifern war.
Vorsichtig näherte ich mich Catalina, die sich von dem Maschendrahtzaun entfernt hatte und auf Troy herunterstarrte. Gefühle blitzten in ihren haselnussbraunen Augen auf, ihre Lippen waren zusammengepresst. Sie wirkte fast bedauernd, auch wenn ich keine Ahnung hatte, wieso sie in Bezug auf Troy so empfinden sollte.
»Bist du okay?«, fragte ich.
Statt mir zu antworten, schob Catalina sich an mir vorbei und eilte zu der Stelle, wo ihr Rucksack auf dem gesprungenen Asphalt lag. Sie schaufelte die herausgefallenen Stifte, Bücher und anderen Gegenstände zurück in die Tasche, so schnell sie konnte. Das konnte ich ihr nicht übel nehmen. An ihrer Stelle hätte ich auch so schnell wie möglich von mir weggewollt. Ihre eiligen, abgehackten Bewegungen ließen die Pork-Pit-Anstecknadel in Form des Schweins an der Seite ihres Rucksackes glitzern wie eine Comicfigur, die mich auslachte.
Catalina war so sehr damit beschäftigt, ihre Sachen einzusammeln, dass sie gar nicht bemerkte, dass auch ihr Geldbeutel herausgefallen war. Ich ging in die Hocke, hob das Lederetui vom Boden und öffnete es.
Catalina Vasquez. Einundzwanzig Jahre. Einen Meter sechzig groß. Lebte in einem Apartment in der Lighting Bug Lane 1369.
Ich stieß einen Pfiff aus. »Lighting Bug Lane? Das ist ein wirklich gutes Viertel. Besonders für eine Collegestudentin.«
Catalina riss mir den Geldbeutel aus der Hand und stopfte ihn in den Rucksack. »Vergiss es einfach, okay? Vergiss, dass du mich gesehen hast, vergiss Troy. Und ich werde all das vergessen.«
Sie machte eine Geste in Richtung der drei Kerle, die immer noch stöhnend auf dem Boden lagen.
Catalina warf sich den Rucksack über die Schulter und sprang auf die Beine. Ich tat dasselbe, stopfte meine Hände in die Jackentaschen und versuchte, möglichst harmlos auszusehen - soweit mir das eben möglich war -, schließlich hatte ich gerade drei größere, stärkere Kerle ausgeschaltet, ohne auch nur ins Schwitzen zu kommen.
»Ich habe deine Hilfe nicht gebraucht, Gin. Ich bin ganz prima allein klargekommen.«
»Genau«, stimmte ich zu. »Für jemanden, der kurz davor stand, von einem zwielichtigen Drogendealer und seinen Kumpeln ordentlich verdroschen zu werden.«
Wut flackerte in ihren Augen auf. »Ich wäre mit Troy fertiggeworden. Bin ich bisher auch immer.«
»Also kennst du ihn.«
Sie nickte abgehackt.
»Hör mal, wenn du in irgendwelchen Schwierigkeiten steckst ...«
»Vergiss es«, blaffte Catalina. »Ich stecke nicht in Schwierigkeiten. Ich gehöre nicht zu deinen Wohltätigkeitsfällen und ich brauche deine Hilfe nicht.«
Ihr harscher Tonfall ließ mich eine Augenbraue hochziehen. Im Pork Pit war Catalina immer optimistisch, ruhig, fröhlich und gut gelaunt. In all den Monaten, die sie jetzt für mich arbeitete, hatte ich noch nie gehört, dass sie die Stimme erhob, nicht mal, wenn ein Kunde sich beschwerte, ein Kind sein Getränk über den gesamten Tisch kippte oder jemand ein lausiges Trinkgeld gab. Aber jetzt starrte sie mich so böse an, als wäre sie von mir bedroht worden, nicht von Troy und seinen Freunden.
Catalina musste meinen fragenden Gesichtsausdruck gesehen haben, weil sie sich den Nasenrücken massierte und dann die Hand wieder senkte. »Hör mal, tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Danke, dass du mir geholfen hast. Ich weiß das wirklich zu schätzen. Ehrlich. Aber das hier ist nichts. Okay? Wir sehen uns morgen bei der Arbeit.«
»Klar.«
Catalina bemühte sich, mich anzulächeln, doch das Ergebnis sah eher jämmerlich aus. Sie packte ihren Rucksack fester, wirbelte herum und stapfte über den Parkplatz. Zuerst dachte ich, sie würde in einen verrosteten, heruntergekommenen Truck einsteigen, der definitiv schon bessere Tage