Calpurnia liebt die Natur und träumt davon, Forscherin zu werden. Von ihrem Großvater hat sie gelernt, Pflanzen zu bestimmen und wissenschaftliche Instrumente einzusetzen. Gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Travis versorgt sie hilfsbedürftige Tiere. Ein Gürteltier, ein Waschbär und ein Hundewelpe finden bei ihr ein Zuhause auf Zeit. Callie füttert und untersucht die Tiere, liest bei Darwin nach und vertieft ihre naturkundliche Bildung. Als ein Tierarzt in den Ort zieht, wird klar, dass sie genau die richtige Assistentin für ihn ist. Doch Veterinär ist ein Beruf für Jungen und Callie ist das einzige Mädchen in der Familie ... Die hinreißende Fortsetzung um Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen.
Jacqueline Kelly arbeitete als Ärztin und Rechtsanwältin, bevor 2012 ihr erfolgreiches Debüt Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen erschien. 2015 folgte Calpurnias faszinierende Forschungen. 2018 startete ihre neue Reihe Calpurnias Tierstation mit dem Band Ein neues Lämmchen gefolgt von Ein Zuhause für das Stinktier.
Vorwort
Pflanzen und Naturwissenschaft haben Calpurnia schon immer fasziniert Ihre Forschungen gehen nun weiter diesmal in der Tierwelt
Autorentext
Jacqueline Kelly arbeitete als Ärztin und Rechtsanwältin, bevor 2012 ihr erfolgreiches Debüt Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen erschien. 2015 folgte Calpurnias faszinierende Forschungen. 2018 startete ihre neue Reihe Calpurnias Tierstation mit dem Band Ein neues Lämmchen gefolgt von Ein Zuhause für das Stinktier.
Klappentext
Calpurnia liebt die Natur und träumt davon, Forscherin zu werden. Von ihrem Großvater hat sie gelernt, Pflanzen zu bestimmen und wissenschaftliche Instrumente einzusetzen. Gemeinsam mit ihrem jüngeren Bruder Travis versorgt sie hilfsbedürftige Tiere. Ein Gürteltier, ein Waschbär und ein Hundewelpe finden bei ihr ein Zuhause auf Zeit. Callie füttert und untersucht die Tiere, liest bei Darwin nach und vertieft ihre naturkundliche Bildung. Als ein Tierarzt in den Ort zieht, wird klar, dass sie genau die richtige Assistentin für ihn ist. Doch Veterinär ist ein Beruf für Jungen und Callie ist das einzige Mädchen in der Familie ... Die hinreißende Fortsetzung um Calpurnias (r)evolutionäre Entdeckungen.
Leseprobe
Erstes Kapitel
ARMAND ODER DILLY
Eines Abends, als wir ungefähr zehn Meilen vor der Bucht von San Blas lagen, waren wir inmitten einer riesigen Menge Schmetterlinge, Scharen oder Schwärme unendlicher Myriaden, so weit das Auge reichte. Selbst mithilfe eines Teleskops vermochte man unmöglich einen von Schmetterlingen freien Raum zu sehen. Die Seeleute riefen: "Es schneit Schmetterlinge", und so wirkte es tatsächlich auch.
Am Neujahrstag des Jahres 1900 erlebte ich etwas ganz Erstaunliches: Ich sah zum ersten Mal Schnee. Du denkst jetzt vielleicht, so spektakulär sei das nun auch wieder nicht, aber für das Landesinnere von Texas war Schnee etwas ganz Außergewöhnliches. Hinzu kam, dass ich mir nur wenige Stunden zuvor, am Silvesterabend, vorgenommen hatte, wenigstens einmal in meinem Leben Schnee zu sehen, ohne mir jedoch große Hoffnungen zu machen, dass mir das tatsächlich irgendwann gelingen würde. Doch innerhalb weniger Stunden wurde mir mein hochfliegender Wunsch erfüllt, und Schnee verwandelte unseren sonst völlig gewöhnlichen Ort in eine Landschaft von makelloser Schönheit. Nur im Morgenmantel und mit Pantoffeln an den Füßen war ich im Morgengrauen durch den stillen Wald gelaufen und hatte staunend die feine Schneedecke, den bleifarbenen Himmel und die silbrig umrissenen Äste der Bäume betrachtet, bevor die Kälte mich zurück ins Haus trieb. Und nachdem das neue Jahrhundert mit so viel Tamtam und Trara und Glanz und Gloria begonnen hatte, erwartete ich, dass ich am Beginn einer großartigen Zukunft stand und mein dreizehntes Lebensjahr einfach magisch werden musste.
Doch inzwischen war es Frühling geworden. Die Monate waren mir irgendwie zwischen den Fingern zerronnen und hatten nichts gebracht außer dem bekannten Stumpfsinn aus Schule, häuslichen Pflichten und Klavierstunden. Unterbrochen wurde diese Eintönigkeit nur dadurch, dass meine sechs Brüder (!) es abwechselnd schafften, mich, das einzige Mädchen (!), zur Weißglut zu treiben. Das neue Jahr hatte mich ganz offensichtlich zum Narren gehalten.
Mit vollem Namen heiße ich Calpurnia Virginia Tate, doch damals nannten mich die meisten nur Callie Vee, abgesehen von Mutter, wenn sie mich tadelte, und Großpapa, der Spitznamen grundsätzlich ablehnte.
Mein einziger Trost waren die naturwissenschaftlichen Studien mit meinem Großvater, Captain Walter Tate, den viele in Fentress, wo wir lebten, fälschlich für einen schrulligen, ungeselligen alten Spinner hielten. Sein Geld hatte er mit Baumwolle und Viehherden gemacht, und im Bürgerkrieg hatte er auf Seiten der Südstaaten gekämpft. Irgendwann hatte er dann beschlossen, den letzten Abschnitt seines Lebens den Wissenschaften und dem Studium der Natur zu widmen. Ich begleitete ihn dabei, wann immer ich mich zu Hause loseisen konnte, und ich lebte für diese wenigen kostbaren Stunden in seiner Gesellschaft. Dann folgte ich Großpapa, ausgerüstet mit einem Schmetterlingsnetz, einer Ledertasche, meinem wissenschaftlichen Notizbuch und einem stets griffbereiten, frisch gespitzten Bleistift, mit dem ich unsere Beobachtungen festhielt.
Bei unfreundlichem Wetter saßen wir im Laboratorium (im Grunde nichts weiter als ein alter Schuppen, der einst zu den Sklavenunterkünften gehört hatte) und untersuchten unsere Präparate, oder wir gingen in die Bibliothek, wo ich mich unter Großpapas Anleitung langsam durch Mr. Charles Darwins Buch Über die Entstehung der Arten durcharbeitete. Bei schönem Wetter zogen wir über die Felder zum San Marcos River oder bahnten uns einen Weg durchs Gestrüpp auf einem der zahlreichen Tierpfade. Dem ungeübten Beobachter mochte unsere Welt nicht besonders aufregend scheinen, doch in Wirklichkeit wimmelte sie nur so vor Leben, man musste nur wissen, wohin man schauen s