Erst nachdem bekannt wurde, dass in Heimen und Privatschulen Misshandlungen an der Tagesordnung waren, dass Geistliche Kinder mit Stöcken schlugen - erst seitdem wird offen über die damals an Kindern verübte alltägliche Gewalt geredet. Fragen nach dem WARUM kommen auf: War es der Zeitgeist, der zu Watsch'n und einer Tracht Prügel verleitete? Hing es damit zusammen, dass die Väter traumatisiert aus dem Krieg zurückkehrten? Geschah dies alles in einer unsäglich brutalen Erziehungstradition? Mit einem Blick auf Gegenwart und Vergangenheit beschreibt dieses Buch, wie sich der Vertrauensbruch der Eltern auf die Biografie der Kinder ausgewirkt hat. Wie die demütigenden Schläge die Gefühle, den Alltag und die Beziehungen einer ganzen Generation bis heute beeinflussen. Und ob die einst geprügelten Kinder als spätere Erwachsene diesen Eltern verziehen oder mit ihnen brachen.
»Man wird selten ähnlich kompakte, sachliche, theoretisch und von Statistiken untermauerte Informationen zum Thema der familiären Gewalt gegen Kinder finden.« Marianne Krüll, Psychologie heute, Juni 2012 »Ingrid Müller-Münch hat ein aufklärendes, ja aufklärerisches Generationsporträt geschrieben. Eine unschätzbare Gelegenheit zur Selbstvergewisserung für alle, die im Wirtschaftswunderland groß geworden sind. Und eine empfehlenswerte Lektüre für Nachgeborene, die wissen wollen, was ihre Eltern oder Großeltern bis heute prägt. " Ohne den Erzählungen der Betroffenen ihre Wirkung zu nehmen, ohne je den gut lesbaren Stil zu verlieren, macht sie uns zugleich mit dem Stand der psychologischen, sozialwissenschaftlichen und historischen Forschung vertraut.« Deutschlandradio Kultur, Lesart, 05.08.2012 »Entweder du parierst, oder es setzt was! Deutschland, einig Rohrstockland: Ingrid Müller-Münch sucht Antworten auf die Frage, warum Generationen von Kindern geprügelt wurden.« FAZ Literaturbeilage, März 2012 »Noch in den 70er-Jahren hielten viele Eltern die Prügelstrafe für eine gute Erziehungsmethode. Ingrid Müller-Münch hat über die alltäglichen Gewaltorgien und ihre Folgen ein Buch geschrieben.« Welt am Sonntag, Andreas Fasel, 21.02.2012 »Dass Müller-Münch einem bestimmten politischen Lager das Wort reden würde, kann man nicht behaupten. Ihr Buch ist ein Bericht, ein Protokoll, keine Streitschrift. Dazu gehört, dass sie auch die positiven Entwicklungen registriert, wie die gestiegene öffentliche Sensibilität gegenüber schlagenden Eltern, deren Handeln nicht mehr ohne weiteres als Privatvergnügen angesehen wird und dies seit 2000 auch per Gesetz nicht mehr ist.« Cosima Lutz, Die Literarische Welt, 21.04.2012 »Der Rohrstock als Erziehungsmittel: Die Journalistin Ingrid Müller-Münch beschreibt in einem neuen Buch, wie brutal Eltern in den 50er- und 60er-Jahren zuschlugen. Und wie ihre Kinder bis heute darunter leiden. Die FR veröffentlicht Auszüge aus dem Werk.« Frankfurter Rundschau, 22.02.2012 »Das gehört sicher zum Besten, was heute einem guten Buch passieren kann: Es sprengt seine Deckel und schreibt sich von alleine fort ... Die Journalistin, Buch- und Theaterautorin hat die Wirtschaftswunder-Kinder ins Reden gebracht ... Ingrid Müller-Münch hat ein aufklärendes, ja aufklärerisches Generationsporträt geschrieben. Eine unschätzbare Gelegenheit zur Selbstvergewisserung für alle, die im Wirtschaftswunderland groß geworden sind. Und eine empfehlenswerte Lektüre für Nachgeborene, die wissen wollen, was ihre Eltern oder Großeltern bis heute prägt.« Stephan Hebel, Deutschlandradio, 5.8.2012 »Die meisten 50-Jährigen wurden geprügelt - Ein Gespräch mit der Buchautorin Ingrid Müller-Münch. Eine ganze Generation von Deutschen ist von den Eltern verprügelt worden. Das sagt die Journalistin Ingrid Müller-Münch in ihrem Buch »Die geprügelte Generation«. In den 50ern und 60ern fühlten sich Eltern im Recht, ihre Kinder zu prügeln, niemand nahm ihnen den Rohrstock ab.« DeutschlandRadio.de Wissen, 23.02.2012 »Müller-Münch, die am eigenen Leibe Prügeln erlebt hatte, gelang es aufgrund eigener Erfahrungen, Frauen und Männer über das Verdrängte zum Reden zu bringen " Die Horror-Geschichten, die sich in ihrem Buch Die geprügelte Generation - Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen in Interviews widerspiegeln und von der umfangreichen Fachliteratur wie auch Belletristik zu diesem Thema unterfüttert werden, sind erschütternd.« Marianne Quoirin, Kölner Stadt-Anzeiger, 10./11.03.2012 In der Wochenendbeilage der Stuttgarter Zeitung ist am 03. März 2012 ein Interview mit Ingrid Müller-Münch über Ihr Buch »Die geprügelte Generation« erschienen. Das Gespräch führte Adrienne Braun. Stuttgarter Zeitung, 03.03.2012 »Das Buch ist unbedingt lesenswert!« Dieter Göbel, Jugendhilfereport, April 2013 Ingrid Müller-Münch »hat über die Erfahrungen einer Generation mit Eltern, die den »Kochlöffel mit einem Schlaginstrument« verwechselten ein Buch geschrieben. Daraus las sie in der Volkshochschule Waiblingen einem kleinen Kreis vor. Waiblinger Kreiszeitung, Sabine Reichle, 02.04.2012 Im »Buchjournal« ist in der Ausgabe 1/2012, ein mehrseitiges Interview mit der Autorin Ingrid Müller-Münch erschienen. Das Buchjournal-Heft ist am 24.2.2012 erschienen und liegt bei über 2.000 Buchhändlern bundesweit und in Österreich und der Schweiz aus. Buchjournal, Ausgabe 1/2012 »Müller-Münchs Buch leistet ein eindringliches Plädoyer gegen Gewalt an Kindern und macht deutlich, wie wichtig es ist, sich mit der eigenen, oft gewaltvollen, Vergangenheit auseinander zu setzen, um dem Kreislauf der Gewalt zu entgehen und den eigenen Kindern geben zu können, was ihnen zusteht: ein Aufwachsen ohne Gewalt.« Katja Rose, unerzogen, Juli 2012 »Ein sehr lesenswertes Buch, ein so eindrucksvolles wie bedrückendes Panorama kollektiver und sogar "gesetzlich geschützter" Kinderquälerei. Keine Spaßlektüre, aber eine, die sehr großes Echo findet. An dem zu ermessen ist, welches Ausmaß dieser lange beschwiegene Skandal in Deutschland hatte.« Martina Bicher, schnüss - Bonner Stadtmagazin, Juni 2012 »Ingrid Müller-Münch versteht es, gerade auf ihre ihr eigene unprätentiöse und dennoch eindeutig parteiische Art, diese Form der Erziehung" für die nun dem Ruhestand entgegengehende Generation endlich einmal sachlich und präzise zu beschreiben und aufzuzeigen. Dem Geschehen eine Sprache zu geben". Und die nachfolgende Frage zu stellen und zu beantworten: Was diese rüden Methoden bewirkten, wie es den später Erwachsenen mit dieser Art des Aufwachsens erging. Ganz hervorragend arbeitet die Autorin auf diesem Weg heraus, dass vor allem Gefühle von Angst und Einsamkeit, von einem sich nicht (wirklich) angenommen" wissen mit geprägt haben.« buchtips.net, 23. Mai 2012 »Die Journalistin und Autorin Ingrid Müller-Münch deckt nun in ihrem Buch Die geprügelte Generation erstmals das Ausmaß der Gewalt auf und lässt die Leidensgenossen zu Wort kommen. Im Interview mit news.de spricht sie über die Folgen dieser familiären Dramen und erklärt, warum Eltern auch heute noch zuschlagen.« News.de, 03.03.2012 »Ingrid Müllers Buch musste ich immer wieder zu Seite legen, weil mich ihre Recherchen sehr berührt haben, nicht zuletzt auch, weil sie mich an Berichte einiger, meiner Jugendfreunde erinnern, die auf ähnliche Weise gedemütigt wurden.[...] Ein Buch, das besonders junge Menschen lesen sollten, um aus den Verblendungen ihrer Großeltern und Urgroßeltern zu lernen.[...]« Helga König, helga-koenig-gpw.blogspot.com, 07.03.2012
Vorwort
Als das Prügeln von Kindern noch normal war
Autorentext
Ingrid Müller-Münch Journalistin und Autorin. Sie war Korrespondentin der Nachrichtenagentur "Reuters" und der "Frankfurter Rundschau", Redakteurin beim "Stern" und arbeitet heute hauptsächlich für den Westdeutschen Rundfunk". Sie lebt in Köln.