Die Publikation vermittelt die Geschichte der Stadt Schwerin auf eine bisher unbekannte, aber interessante Art und Weise. Ausgehend von mehr als 170 historischen Ansichtskarten wird das jeweilige Bild in seinen historischen Zusammenhang gestellt. Auszüge aus alten Adressbüchern, aber auch Sagen und Anekdoten machen die Publikation zu einer interessanten Fundgrube. Ergänzt werden die Karten durch 150 aktuelle Fotos und 127 beschriebene Rückseiten, die älteste stammt aus dem Jahr 1898. Das umfangreiche Projekt wurde in mehreren Teilen konzipiert, die alle schon erschienen sind.
Vorwort
Nachdem im Jahre 1870 der Oldenburger Hofbuchdrucker August Schwarz die erste "Correspondenz-Karte" herausgegeben hatte, gab es sehr bald ein großes Interesse an diesen Ansichtskarten. Zum Glück entwickelte sich gleichzeitig eine Sammlerleidenschaft, die uns die Karten über mehr als hundert Jahre, oft sogar in einem sehr guten Zustand, erhalten hat.Die vorliegende Publikation zeigt, dass Ansichtskarten sehr bald zu bedeutenden und weniger bedeutenden Häusern, Straßen und Plätzen herausgegeben wurden. Das trifft auch auf politische Ereignisse der jeweiligen Zeit zu.Foto-Ansichtskarten wurden ebenfalls sehr schnell beliebt. Man fotografierte z.B. sein Haus, die Familie, die Hochzeitsgesellschaft, die Schulklasse oder ließ sie fotografieren. Wenn auf die Rückseite das Adressfeld gedruckt wurde, war sofort eine neue Ansichtskarte geboren. Diese "Bilder" sind besonders interessant, wenn sie tatsächlich als Karte versandt wurden und im Text auf das Ereignis auf der Vorderseite Bezug genommen wurde.Die Publikation enthält eine weitere Abwandlung der Ansichtskarte, indem eine Rechnung als Karte versandt wurde.Ansichtskarten wurden nicht nur wegen der interessanten Bilder so beliebt. Sie boten auch eine sehr praktische Möglichkeit, in Kurzform wichtige Mitteilungen, Grüße und Glückwünsche zu verschicken oder nur einfach ein Lebenszeichen zu geben.Nach teilweise mehr als hundert Jahren sind diese Mitteilungen von historischem Interesse, ganz besonders die aus dem 1. und 2. Weltkrieg. In diese Zeit fallen dann auch postalische Vermerke, mit denen die Karten zurück zum Absender gingen, wie "Gefallen auf dem Feld der Ehre".Auch ein Blick auf die Höhe des Portos, das in der Inflationszeit rasant anstieg, spiegelt ein Stück Zeitgeschichte wider.Nachdem wir voller Begeisterung den immensen Fundus an Ansichtskarten sichteten, stellten wir fest, dass sich große Teile der Geschichte Schwerins an Hand dieser Karten beschreiben lassen.Wenn wir wichtige Stätten oder Ereignisse ausgelassen haben, so stand uns hierfür keine mindestens 50 Jahre alte Karte zur Verfügung. Andererseits sind andere Häuser, wie z.B. Gaststätten und Hotels, überpräsentiert, weil es hierfür interessante postalische Belege gab.Bis auf ganz wenig Ausnahmen haben wir versucht, die Wertung der Ereignisse dem Leser zu überlassen. Wir haben auch Karten aus der Zeit des Faschismus aufgenommen, legen sie doch Zeugnis davon ab, dass Schwerin von diesen Ereignissen nicht verschont blieb.Schweri
Autorentext
Gisela Pekrul: Grunthalplatz Südseite Bis 1881 befand sich an der Südseite des Bahnhofvorplatzes der Exerzierplatz. Der gesamte Bahnhofsvorplatz hieß seit 1841 Luisenplatz, seit 1933 Hindenburgplatz und seit 1945 Bahnhofsvorplatz. 1947 wurde der Platz zu Ehren der Lehrerin Marianne Grunthal in Grunthalplatz umbenannt. Die Wismarsche Straße wird vom Grunthalplatz unterbrochen, 1949 gehörten 16 Häuser zum Grunthalplatz. Die folgenden Auszüge aus dem Adressbuch von 1949 spiegeln die vorwiegend gewerbliche Nutzung wider. Nr. 2: 1949: Deutsche Genossenschafts-Molkereizentrale eGmbH für das Land Mecklenburg Nr. 3/4: 1949: Hauptbahnhof, Mitropa-Gaststätte, Verwaltung der deutschen Reichsbahn Nr. 5/6: 1949: Hotel Louisenhof (Inhaber Helene Ernst) Nr. 7: 1949: Schweriner Zentralmolkerei (Eckhaus zur Wismarschen Straße 166/168), Konsum-Lebensmittelverkaufsstelle Nr. 10: 1949: Löwen-Apotheke Berthold Bauer Nr. 11/12. 1949: Bahnhofs-Hotel, volkseigener Betrieb Nr. 14: 1949: Polstermöbel und Gardinen Franz Beyer Nr. 16/17: 1949: Hotel Reichshof, Inhaber Albert Dase
Inhalt
Die Schelfstadt Puschkinstraße Das Weinhaus Wöhler Werderstraße Das Stadtkrankenhaus Das Geschäft Wiese in der Werderstraße 41 Die Kaserne des Großherzoglich-Mecklenburgischen Grenadierregiments Bornhövedstraße Möbeltransport Heuck Schelfmarkt Das Haus Schelfmarkt 1 Das Neustädtische Rathaus Schelfkirche Schelfstraße Blick zur ehemaligen Justizkanzlei Lindenstraße Ersparnisanstalt Basedowsche Privat-Mädchenschule Ziegenmarkt Röntgenstraße Marienkrankenhaus Städtisches Brauhaus Gaußstraße Körnerstraße Alexandraheim Stephanus-Stift Pfaffenstraße mit Casino August-Bebel-Straße Eislauf auf dem Pfaffenteich Kücken-Stiftung Gymnasium Fridericianum Schliemann-Denkmal und Perzina-Haus 1935 Spieltordamm Partie am Spieltordamm Das Elektrizitätswerk Die Paulsstadt Alexandrinenstraße Alexandrinenstraße 24 Alexandrinenstraße 33 Arsenal Erinnerung an den Kaiserbesuch Arsenal am 21.3.1933 Niederländischer Hof Moritz-Wiggers-Straße Zum Bahnhof Hotel Niendorff Ehemalige Augustenstraße Hauptbahnhof und Grunthalplatz Reisende im Bahnhofsrestaurant Eingang zum Fürstenzimmer Droschken Straßenbahn vor dem Bahnhof Im Hintergrund die Bischofswindmühle Mit Eisenbahndirektionsgebäude Einzug des Königspaares der Niederlande Die Bahnsteige Großherzogliches Eisenbahn-General-Direktionsgebäude Im Mitropa-Speisewagen Fahrt zum Kriegsschauplatz Blick auf den Demmlerbau Hotel Louisenhof Bahnhofshotel Hotel de Russie Hotel Reichshof Die Löwenapotheke Die Bischofsmühle am Aubach Platz der Freiheit Franz-Mehring-Straße Das Innere der Paulskirche Zeppelinankunft, von der Paulskirche gesehen Friedensstraße um 1900 Großherzogliches Realgymnasium Wittenburger Straße Restaurant Lüth Junkers Restaurant Voßstraße Fritz-Reuter-Straße Die Feldstadt Goethestraße Dampfmühle Linow Drogerie Studier Feltmanns Bierhalle Delikatessenhandlung Friedrich Behncke Platz der Jugend Ansicht mit dem Anna-Hospital Berliner Tor mit Straßenbahn Das Stadtarchiv Wallstraße Stiftstraße Brunnenstraße Brunnenkrug Schlachthausrestaurant Hermannstraße Ostorfer Ufer Die Artilleriekaserne 1916: Straßenbahn und Pferdewagen Artilleriekaserne 1940 Neue Artilleriekaserne um 1900 Die Offiziersmesse Unteroffiziere des 89. Infanterieregiments Das Wandschneider-Museum in Plau Literaturverzeichnis