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Der Tod lauert am schönsten Strand Dänemarks
Als Bestatterin ist Gitte Madsen darauf vorbereitet, dem Tod ins Auge zu blicken. Doch eine Leiche auf der Terrasse ihres gemütlichen Ferienhauses bringt selbst die patente Halbdänin aus dem Konzept. Schon auf der Fähre von Puttgarden ist ihr ein junger Mann aufgefallen, der sich offenbar bedroht fühlte. Dass er noch am selben Abend tot vor Gittes Tür liegt, kann kein Zufall sein. Was hat es mit den Wikingerrunen auf sich, die dem Toten in die Haut geritzt wurden? Und welche Rolle spielt Gittes Vater, der zwanzig Jahre zuvor in Marielyst verschwunden ist? Zusammen mit Ole Ansgaard, dem einheimischen Kommissar, geht Gitte den Geheimnissen des idyllischen Urlaubsortes auf den Grund.
Ein wunderbaren Urlaubskrimi mit 'Hygge'-Garantie!
Frida Gronover, geboren 1969, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der Universität Münster. Seit 1993 arbeitet sie als Klinik-Therapeutin. Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte sie auf Falster und ist der dänischen Insel seitdem besonders verbunden. Sie lebt zusammen mit ihrer Familie und ihren Tieren in Nordrhein-Westfalen.
Der Tod lauert am schönsten Strand Dänemarks Als Bestatterin ist Gitte Madsen darauf vorbereitet, dem Tod ins Auge zu blicken. Doch eine Leiche auf der Terrasse ihres gemütlichen Ferienhauses bringt selbst die patente Halbdänin aus dem Konzept. Schon auf der Fähre von Puttgarden ist ihr ein junger Mann aufgefallen, der sich offenbar bedroht fühlte. Dass er noch am selben Abend tot vor Gittes Tür liegt, kann kein Zufall sein. Was hat es mit den Wikingerrunen auf sich, die dem Toten in die Haut geritzt wurden? Und welche Rolle spielt Gittes Vater, der zwanzig Jahre zuvor in Marielyst verschwunden ist? Zusammen mit Ole Ansgaard, dem einheimischen Kommissar, geht Gitte den Geheimnissen des idyllischen Urlaubsortes auf den Grund. Ein wunderbaren Urlaubskrimi mit "Hygge"-Garantie!
Vorwort
Der Tod lauert am schönsten Strand Dänemarks
Autorentext
Frida Gronover, geboren 1969, studierte Diplom-Pädagogik und Kunsttherapie an der Universität Münster. Seit 1993 arbeitet sie als Klinik-Therapeutin. Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte sie auf Falster und ist der dänischen Insel seitdem besonders verbunden. Sie lebt zusammen mit ihrer Familie und ihren Tieren in Nordrhein-Westfalen.
Leseprobe
1
Eine Überfahrt mit der Autofähre von Puttgarden im Norden Deutschlands nach Rødby in Dänemark dauerte keine Stunde.
Bereits wenige Minuten nach dem Ablegen des großen Kahns sah Gitte eine Menge Passagiere dösend in den Sesseln und auf den Bänken sitzen, oft mit einem Becher Kaffee in der Hand. Sie grinste, als sie umherblickte. Viele der älteren Kinder sprangen herum, schauten durch die großen Fenster aufs Meer hinaus oder stürmten über die Sonnendecks. Die kleinen Kinder hingegen hingen im Arm der Eltern, viele weinerlich und völlig übermüdet. Es gab auf dieser Fähre zum Zeitvertreib sogar einarmige Banditen, aber insgesamt erinnerte der Wartebereich an eine Bahnhofshalle.
Die Ungeduldigen unter den Touristen strebten schon früh zum großen Shop und wussten offenbar genau, was sie an Spirituosen und Kosmetikwaren brauchten.
Gitte wollte erst kurz vor dem Anlegen in den Shop gehen und in sentimentaler Erinnerung an alte Zeiten mit ihrem Vater einige gefüllte Schildkröten kaufen. Es gab diese Schokodinger mit Lakritze oder Karamell. Als Kind hatte sie die Schokoschildkröten geliebt.
Derweil beobachtete sie relativ ungeniert die Leute in der Nachbarschaft ihres Sessels. Nach zwanzig Minuten wusste Gitte, dass die Familie ihr gegenüber bereits zum dritten Mal in Dänemark Urlaub machte und hoffte, diesmal endlich gutes Wetter zu haben. Sie erfuhr auch, dass der Mittlere der drei Geschwister eine Lese-Rechtschreib-Schwäche und deshalb neben der Badehose auch seine Deutschbücher dabeihatte. Grausam. Am liebsten hätte Gitte der Familie einige Tipps für einen entspannten Urlaub mitgegeben.
Es war Samstagmorgen, die Fähre war bis auf den letzten Autoplatz gefüllt und schipperte bei strahlendem Sonnenschein durch das blaue Wasser. Alle Urlaubsgäste an Bord waren entzückt, viele saßen draußen auf den Sonnendecks. Was für ein herrlicher Start in die schönste Zeit des Jahres.
Gitte selbst war das Wetter beinahe egal, sie würde noch genug Gelegenheit bekommen, jede Variante des Sommers in Dänemark zu erleben. Denn sie hatte eine anfangs nur vage Idee tatsächlich in Realität verwandelt und siedelte nach Dänemark über. Das klang ungewöhnlicher, als es für Gitte war. Mit einem dänischen Vater und einer deutschen Mutter war sie in beiden Ländern und beiden Sprachen heimisch. Die glatten blonden Haare hatte sie von ihrem Vater geerbt, obgleich längst nicht alle Dänen blond waren. Ihr Naturell hätte jeder, der sich da auskannte, als original westfälisch beschrieben, womit die sehr direkte, aber manchmal wortkarge oder auch sture Art der münsterländischen Landbevölkerung gemeint war.
Da fiel ihr jemand auf, der ebenso wenig Urlaubsstimmung ausstrahlte wie sie selbst. Der südländisch wirkende junge Mann stand aufrecht an die Wand gelehnt, eine Hand umschloss einen weißen Pfeiler, die andere umklammerte einen sehr großen Rucksack, der zwischen den Beinen des Jungen steckte, beides so angestrengt, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Das Gesicht mit den schwarzen Augen und dem feinen dünnen Schnurrbart war starr. Und wenn man genau hinsah, konnte man erkennen, dass der junge Mann leise vor sich hin redete.
Gitte Madsen erkannte Angst bei einem Menschen, wenn sie sie sah. Sie hatte lange als pädagogische Mitarbeiterin in der Opferhilfe gearbeitet. Außerdem fühlte sie sich selbst gerade nicht besonders mutig. Immer wieder musste sie zu dem jungen Mann hinüberblicken. Er sah so hilflos und einsam aus.
Sie vermutete eine panische Furcht, das Schiff könnte kentern. Er blieb trotz seines starren Gesichtsausdrucks fluchtbereit, behielt ständig den Ausgang im Auge und stand nahe an der Tür zu den Decks. Ungünstig nahe. Die Wahrscheinlichkeit, von einem anderen Passagier geschubst zu werden und hinzufallen, war deutlich größer als die zu ertrinken. Zumal der junge Mann sehr schmal gebaut war. Gitte überlegte, wie sie ihn zum Lächeln bringen könnte. Dann sähe er mit dies