Seit sechs Jahren spielt Anne nun Familie und Freunden die heile Welt vor. Emotional hat sie sich allerdings seit Langem komplett abgekapselt, denn sie kann den Tag, der ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat und ihr die Liebe ihres Lebens entrissen hat, nicht vergessen. Und dann taucht Jake auf. Jake, der eigentlich nichts weiter sein sollte als einer ihrer üblichen One-Night-Stands, mit denen sie sich gelegentlich ablenkt. Doch auf einmal hat Anne einen ganzen Schwarm Schmetterlinge im Bauch! Ein absolutes Tabu in ihrer versteinerten Emotionswelt. So schnell wie möglich will sie sich von ihm entfernen, doch bald wird ihr klar, dass das nichts wird. Denn die beiden verbindet mehr, als Anne es je zu glauben vermocht hätte...
Elena MacKenzie schreibt romantische, lustige, erotische und traurige Liebesromane. Für ihre Bücher sucht sie sich interessante Orte wie die kleine Insel Fair, Edinburgh, Glasgow oder Tolosa aus. Ganz nach dem Motto: Sich in Büchern zu verlieren, heißt grenzenlos zu träumen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, drei Kindern, zwei Hunden und zwei Katzen im Vogtland.
Autorentext
Elena MacKenzie schreibt romantische, lustige, erotische und traurige Liebesromane. Für ihre Bücher sucht sie sich interessante Orte wie die kleine Insel Fair, Edinburgh, Glasgow oder Tolosa aus. Ganz nach dem Motto: Sich in Büchern zu verlieren, heißt grenzenlos zu träumen. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, drei Kindern, zwei Hunden und zwei Katzen im Vogtland.
Leseprobe
Prolog
Anne
Dean war die Liebe meines Lebens. Das wusste ich schon jetzt mit siebzehn Jahren. Ich liebte sein volles Haar, das mich an Schokoladeneis im Sommer erinnerte - vielleicht mit einem Hauch Nougat. Ich liebte den Blick aus diesen grasgrünen Augen, den er mir immer zuwarf - so als wäre ich das größte Wunder, das er sich vorstellen konnte. Und ich liebte das Tattoo auf seinem muskulösen Unterarm, das bewies, wie sehr er mich liebte: »Forever Anne« stand da. Er würde es immer sein. Ich würde nie zulassen, dass sich jemand zwischen uns drängte. Deswegen war er auch mein Geheimnis. Weder meine Eltern noch meine beste Freundin Lucy wussten von ihm, weil sie unsere Liebe nicht verstehen würden. Denn Dean passte nicht in das Bild eines normalen Jungen.
»Was wünschst du dir zum Geburtstag?«, wollte er wissen und sah mich mit dieser Aufmerksamkeit in seinem Blick an, die er nur mir schenkte.
»Hmm, ich weiß nicht. Wie wäre es mit noch einem Picknick am Strand?«, sagte ich glücklich, weil es heute so romantisch gewesen war mit Dean und unserem gemeinsamen Picknick.
»Wie wäre es mit T in the Park? Du wirst achtzehn, da darf es ruhig ein Musikfestival sein.«
»Ist das dein Ernst?«, jubelte ich aufgeregt. T in The Park war das größte Open-Air-Rockfestival Schottlands. Und natürlich wollte ich unbedingt einmal erleben, wie es war, zwischen all den Menschen die tollsten Rockbands zu sehen, in Zelten zu schlafen und ein ganzes Wochenende zu feiern.
»Ja, ich habe genug gespart.«
Eigentlich würde ich Dean jetzt gern sagen, dass ich genug Taschengeld für uns beide bekam, aber das wollte er nie hören. Dass ich auch einmal etwas bezahlen könnte, war immer ein großer Streitpunkt zwischen uns, weil er darauf bestand, alles allein zu begleichen. Was ich für sehr altmodisch hielt, aber Dean war nun mal so.
Ich schmiegte mich enger an ihn, er hatte seinen Arm um meine Schulter gelegt und wir liefen gemeinsam durch das abendliche Edinburgh. Der kalte Herbstwind blies mir Regenwasser ins Gesicht und ließ meine Wangen zu Eis gefrieren, aber das machte mir nichts aus. Nichts konnte mir etwas ausmachen, wenn Dean bei mir war. Den Abend hatten wir gemeinsam am Strand von Portobello verbracht. Dean hatte nicht viel, nur das bisschen Geld, das er mit Gelegenheitsjobs auf dem Bau verdiente. Aber er versuchte immer mir zu zeigen, wie sehr er mich liebte.
Dabei brauchte es dafür kein Geld. Trotzdem war es Dean wichtig, mir alles geben zu können, von dem er glaubte, ich würde mich darüber freuen. Und ich versuchte ihm diese Angst zu nehmen, die damit zusammenhing, dass er befürchtete, er allein wäre mir nicht genug, da ich aus einem reichen Elternhaus kam. Aber ganz konnte ich ihm diese Angst nicht nehmen, weil ich ihn gerade wegen seiner Armut und der Tatsache, dass er allem widersprach, was meine Mutter sich vorstellte, vor meinen Eltern geheim hielt. Dean akzeptierte und verstand das, aber ich wusste auch, dass er sich wünschte, ich würde anders handeln.
Und obwohl er alles für mich tat, mich beschützte, für mich da war, könnte meine Mutter trotzdem nie akzeptieren, dass ihre Tochter mit einem Jungen wie Dean zusammen war. Mit seinen unzähligen Tattoos, den Bikerboots und der Lederjacke entsprach er dem Albtraum meiner Mutter. Er hatte einige Jahre als Obdachloser um sein Überleben auf den Straßen kämpfen müssen und sie würde ihn wohl einen Herumtreiber nennen, weil er keinen richtigen Beruf erlernt hatte. Aber es war nicht seine Schuld, dass er auf der Straße hatte leben müssen. Das Leben hatte ihm übel mitgespielt. Seine verkorkste Familie hatte das verursacht. Eine untreue Mutter und eine kleine Schwester, die verunglückt war. Dean hatte niemanden mehr außer mich. Und trotz des Schicksals, das er durchleiden musste, war er so besonders, so fürsorglich und liebevoll. Er hatte zwei Seiten, die harte und aggressive, die er meistens vor mir