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Karl Marx gilt weithin als einer der besten Analytiker des Kapitalismus seiner Epoche. Ihm gebhrt der Verdienst, als Erster die dem Kapitalismus inhrenten Kausalmechanismen erkannt und adquat beschrieben zu haben. Whrend dieser deskriptive Teil seines Opus von vielen Seiten groe Anerkennung erfuhr, verhielt es sich mit dem prognostischen Teil seiner Arbeit geradezu antithetisch. Von der einen Seite verehrt, in den Himmel gehoben, ja bisweilen wurde seinem Opus nachgerade doktrinrer Charakter zugeschrieben, erntete sie auf der anderen Seite des ideologischen Spektrums Ablehnung, Verunglimpfung und den Status einer gefhrlichen, bis aufs Blut zu bekmpfenden Ideologie. Aus welchen Grnden schafften es die berlegungen eines einzelnen Mannes (sieht man mal von seinem Kompagnon Engels ab), eine solche Spaltung in der ideologischen Auseinandersetzung zu etablieren, die, wenn auch zum Glck in stark abgeschwchter Form, bis heute fortbesteht und die das Potenzial besitzt jederzeit wieder zu einer globalen Konfrontation beizutragen? Ein Grund fr diese Situation wird im Allgemeinen in der teilweise unvollstndigen bzw. inkonsistent bis fehlerhaften Marxschen Krisentheorie verortet, die ein Kernstck seines Theoriegebudes darstellt. Diese Theorie der wiederkehrenden kapitalistischen Krisen soll im Folgenden kurz in ihren zahlreichen Facetten dargestellt werden um eine adquate Bewertung ihrer Plausibilitt - nicht zuletzt auch im Lichte der heutigen "modernen" Wirtschaftstheorie - zu bewerkstelligen. Generell gibt es die verschiedensten Spielarten der Krisentheorie, und je nachdem aus welcher Ecke des ideologischen Spektrums der Autor stammt dessen Werk man zu Rate zieht, wird dieser oder jener Aspekt vllig ausgeblendet beziehungsweise ein anderer als der allein erklrungsmchtige dargestellt. So sahen beispielsweise zahlreiche marxistische Autoren der 70er Jahre das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate, so wie es Marx durchaus plausibel beschrieben hatte, als dessen Hauptbeitrag zur Krisentheorie.
Klappentext
Essay aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: keine, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Politische Wissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Karl Marx gilt weithin als einer der besten Analytiker des Kapitalismus seiner Epoche. Ihm gebührt der Verdienst, als Erster die dem Kapitalismus inhärenten Kausalmechanismen erkannt und adäquat beschrieben zu haben. Während dieser deskriptive Teil seines Opus von vielen Seiten große Anerkennung erfuhr, verhielt es sich mit dem prognostischen Teil seiner Arbeit geradezu antithetisch. Von der einen Seite verehrt, in den Himmel gehoben, ja bisweilen wurde seinem Opus nachgerade doktrinärer Charakter zugeschrieben, erntete sie auf der anderen Seite des ideologischen Spektrums Ablehnung, Verunglimpfung und den Status einer gefährlichen, bis aufs Blut zu bekämpfenden Ideologie. Aus welchen Gründen schafften es die Überlegungen eines einzelnen Mannes (sieht man mal von seinem Kompagnon Engels ab), eine solche Spaltung in der ideologischen Auseinandersetzung zu etablieren, die, wenn auch zum Glück in stark abgeschwächter Form, bis heute fortbesteht und die das Potenzial besitzt jederzeit wieder zu einer globalen Konfrontation beizutragen? Ein Grund für diese Situation wird im Allgemeinen in der teilweise unvollständigen bzw. inkonsistent bis fehlerhaften Marxschen Krisentheorie verortet, die ein Kernstück seines Theoriegebäudes darstellt. Diese Theorie der wiederkehrenden kapitalistischen Krisen soll im Folgenden kurz in ihren zahlreichen Facetten dargestellt werden um eine adäquate Bewertung ihrer Plausibilität - nicht zuletzt auch im Lichte der heutigen "modernen" Wirtschaftstheorie - zu bewerkstelligen. Generell gibt es die verschiedensten Spielarten der Krisentheorie, und je nachdem aus welcher Ecke des ideologischen Spektrums der Autor stammt dessen Werk man zu Rate zieht, wird dieser oder jener Aspekt völlig ausgeblendet beziehungsweise ein anderer als der allein erklärungsmächtige dargestellt. So sahen beispielsweise zahlreiche marxistische Autoren der 70er Jahre das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate, so wie es Marx durchaus plausibel beschrieben hatte, als dessen Hauptbeitrag zur Krisentheorie.