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Auf der Suche nach einem gesunkenem russischen Atom-U-Boot machen Major Dirk Pitt von der amerikanischen Meeresbehörde NUMA und seine Mannschaft vor der Küste Grönlands eine sensationelle Entdeckung: ein im Eis eingeschlossenes byzantinisches Handelsschiff. Alle Papiere weisen daraufhin, dass sich im Bauch des alten Schiffes die wertvollsten Stücke der verloren geglaubten Bibliothek von Alexandria befinden. Diese Bibliothek - sie galt in der Antike als eines der sieben Weltwunder - enthielt nicht nur bedeutende literarische und kulturgeschichtliche Werke, sondern auch Landkarten von unschätzbarem Wert, verzeichnen sie doch die Lage vergessener Erdölfelder, Gold- und Edelsteinminen. Major Pitt weiß eines ganz genau: Die Kenntnis dieser Fundstätten könnte das weltpolitische Machtgefüge aus den Angeln heben, wenn sie in die falschen Hände geriete. Doch noch bevor er alle Vorkehrungen treffen kann, beginnt bereits ein gnadenloser Kampf - zu Wasser, zu Lande und in der Luft -, der alles Leben auf der Erde zerstören kann...
Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein "New York Times"-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Autorentext
Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.
Leseprobe
In einem unbekannten Land
Ein kleines, flackerndes Licht tanzte zitternd durch das Dunkel des Zugangsschachts. Ein Mann in einer Wolltunika, die seine Knie bedeckte, blieb stehen und hob das Öllämpchen über seinen Kopf. Der schwache Schein beleuchtete eine menschliche Gestalt in einem mit Gold und Kristall verzierten Sarg und warf dabei einen grotesken, bebenden Schatten an die glattpolierte Wand im Hintergrund. Der Mann in der Tunika starrte einen Augenblick in die leblosen Augen, dann ließ er die Lampe sinken und wandte sich ab.
Er musterte prüfend die Umrisse der zahllosen Kisten, die vollkommen unberührt dastanden und sich in den dunklen Tiefen der Höhle bis in die Unendlichkeit fortzusetzen schienen.
Junius Venator ging weiter. Seine Sandalen, die mit langen Schnüren festgehalten wurden, verursachten auf dem unebenen Boden so gut wie kein Geräusch. Nach und nach weitete sich der Tunnel und mündete in eine geräumige Galerie. Die sanft geschwungene Decke wölbte sich in beinahe zehn Metern Höhe über ihm und wurde durch eine Anzahl Stützbögen und Säulen unterteilt.
In den Sandstein gemeißelte Rinnen verliefen vertikal an den Wänden, sodass sich das Sickerwasser in den tiefen Dränagebassins sammeln konnte. Die Wände waren von Hohlräumen übersät, die mit Tausenden von seltsam anmutenden, runden Bronzebehältern gefüllt waren.
Wenn man von den riesigen hölzernen Särgen absah, die im Zentrum der künstlichen Höhle standen, hätte man diesen furchteinflößenden Ort mit den Katakomben von Rom verwechseln können.
Venator warf einen prüfenden Blick auf die Kupferplättchen an den Kisten und verglich die Zahlen darauf mit denen auf der Schriftrolle, die er auf einem kleinen Tisch ausgebreitet hatte. Die Luft war trocken und schwer. Schweiß durchdrang allmählich die Staubschicht, die seine Haut bedeckte. Zwei Stunden später, als er sich vergewissert hatte, dass alles katalogisiert und in bester Ordnung war, rollte er das Pergament zusammen und verstaute es in einem Beutel, der an seiner Hüfte hing.
Er warf noch einen letzten, traurigen Blick auf die Kunstwerke in der Galerie und stieß einen Seufzer des Bedauerns aus. Er wusste genau, dass er sie niemals wieder sehen oder berühren würde. Erschöpft drehte er sich um, streckte den Arm mit der kleinen Lampe aus und verließ den Tunnel ebenso, wie er gekommen war.
Venator war kein junger Mann mehr; er ging auf sein siebenundfünfzigstes Lebensjahr zu, und damals war das ein greises Alter. Das graue, tiefgefurchte Gesicht, die eingefallenen Wangen, müde schlurfende Schritte spiegelten die Mattigkeit eines Menschen wider, dem nicht mehr viel am Leben lag. Die ungeheure Aufgabe war erfolgreich zu Ende geführt, die schwere Last von seinen gebeugten Schultern genommen worden. Jetzt musste er nur noch die weite Reise nach Rom überstehen.
Er wählte den ganz auf der linken Seite gelegenen Zugang und ging auf den fahlen Schimmer des Tageslichts zu. Der Eingangsschacht war in einer kleinen Grotte von Hand ausgehoben worden und maß zweieinhalb Meter im Durchmesser - gerade so breit, dass die größten Holzkisten hindurchgezogen werden konnten.
Plötzlich brach sich das Echo eines fernen Schreies, der von draußen hereindrang, im Schacht. Besorgt runzelte Venator die Stirn und lief schneller. Aus alter Gewohnheit kniff er die Augen zum Schutz gegen die blendende Helle der Sonne zusammen, als er ins Tageslicht trat. Er zögerte und warf einen prüfenden Blick auf das Lager, das nicht weit entfernt auf der sanft abfallenden Ebene lag. Eine Gruppe römischer Legionäre umringte einige Barbarenfrauen. Ein junges Mädchen schrie erneut auf und versuchte den Soldaten zu entkommen. Es gelang ihm beinahe, den Kreis zu durchbrechen, doch einer der Männer hielt es an ihrem langen, wehenden schwarzen Haar fest. Er riss es zurück, es stolperte und brach auf dem grobkörnigen Sand in die Knie.
In diesem Augenblick