Verrückt, romantisch, köstlich - eine Liebeskomödie aus der Heimat des Dolce Vita.
Das Leben der jungen Foodjournalistin Hanna könnte so wunderbar sein. Hätte sie nur nicht diese Restaurantkritik geschrieben, wegen der eine italienische Gutsherrin einen Herzinfarkt erlitten hat! Als sie dann auch noch versehentlich in den Besitz der Urne gelangt, reist die von Schuldgefühlen geplagte Hanna nach Italien - und wird zum unfreiwilligen Opfer eines Testaments, das es in sich hat. Denn selbst über ihren Tod hinaus verfolgt Giuseppa Camini nur ein Ziel: ihren unleidlichen Enkel Fabrizio endlich in den Hafen der Ehe zu steuern. Eine Aufgabe, die ein ganzes toskanisches Dorf in Atem hält, ein Familiendrama heraufbeschwört und Hannas Gefühlswelt komplett durcheinanderwirbelt!
Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann und dem Labrador Luka in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.
Verrückt, romantisch, köstlich eine Liebeskomödie aus der Heimat des Dolce Vita.
Das Leben der jungen Foodjournalistin Hanna könnte so wunderbar sein. Hätte sie nur nicht diese Restaurantkritik geschrieben, wegen der eine italienische Gutsherrin einen Herzinfarkt erlitten hat! Als sie dann auch noch versehentlich in den Besitz der Urne gelangt, reist die von Schuldgefühlen geplagte Hanna nach Italien und wird zum unfreiwilligen Opfer eines Testaments, das es in sich hat. Denn selbst über ihren Tod hinaus verfolgt Giuseppa Camini nur ein Ziel: ihren unleidlichen Enkel Fabrizio endlich in den Hafen der Ehe zu steuern. Eine Aufgabe, die ein ganzes toskanisches Dorf in Atem hält, ein Familiendrama heraufbeschwört und Hannas Gefühlswelt komplett durcheinanderwirbelt!
Autorentext
Claudia Winter, geboren 1973, ist Sozialpädagogin und schreibt schon seit ihrer Kindheit Gedichte und Kurzgeschichten. Als Tochter gehörloser Eltern lernte sie bereits mit vier Jahren Lesen und Schreiben, gefördert von ihrem Vater. Neben ihren bisher im Goldmann Verlag erschienenen Büchern hat sie weitere Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht. Die Autorin lebt mit ihrem Ehemann in einem kleinen Dorf nahe Limburg an der Lahn.
Leseprobe
Zwei
HANNA
Zum ersten Mal in meiner zweijährigen Redaktionszugehörigkeit nehme ich die Treppe. Oben angekommen, weiß ich wieder genau, weshalb ich bis dato den Aufzug bevorzugt habe: Es sind exakt einhundertzwölf Stufen. Japsend stehe ich vor unserer Ressorttür und bin definitiv nicht in der Lage, die Klinke herunterzudrücken. Sasha kommt hinter mir die Treppe hochgehopst, einen Stapel Magazine unter dem Arm. Sie pfeift vor sich hin und ist nicht mal im Ansatz außer Puste. Ich überlege krampfhaft, vor wie vielen Jahren es mir auch so gegangen ist.
»Alles okay, Chefin?«
Ehrlicherweise erinnere ich mich überhaupt nicht daran, jemals eine Treppe dieser Größenordnung hochgehopst zu sein. Schon gar nicht pfeifend.
»Nimm mir die Tasche ab«, keuche ich und stütze mich an der Wand ab. »Ich bin gleich so weit.«
Sasha schultert ungerührt meine Henkeltasche und drückt die Glastür mit dem Ellbogen auf. »War dein Date mit dem Meister so anstrengend?«
Ich hole pfeifend Luft. »Nicht im Mindesten«, antworte ich grimmig, ignoriere Sashas spöttische Miene und stolziere mit erhobenem Kinn an ihr vorbei. Claire erwische ich in flagranti in der Belegschaftsküche. Mit meinem Nutella-Glas im Schoß.
»Das macht dick, Madame Durant.«
»Vor allem macht es gute Laune.« Ungerührt steckt sie den Löffel in ihren Puppenmund und dreht das Glas zu. »So wie du aussiehst, könntest du auch ein oder zwei Löffelchen davon gut brauchen.«
»Wir haben ein Problem.« Ich sinke auf den einzigen Küchenstuhl, der nicht von Jacken und Taschen belegt ist.
Keine Ahnung, wer wann damit angefangen hat, aus dem gemütlichen Gemeinschaftsraum eine Kleiderkammer zu machen. Mittlerweile stapeln sich sogar diverse Schuhkartons unter der Eckbank, woran unsere Praktikantin sicher nicht ganz unschuldig ist.
»Haben wir oder hast du das Problem?« Sasha schiebt sich an Claire vorbei und stellt meine Tasche auf den Tisch, auf dem sich leere Imbissboxen vom Thailänder stapeln. »Was schleppst du bloß alles mit dir rum? Die wiegt ja mindestens fünf Kilo.«
»Schick die hässliche Vase bitte zum Flughafenrestaurant zurück«, seufze ich und drehe mich zu Claire um, die mich abwartend anschaut. Meine Augen brennen. »Ich glaube, diesmal bin ich in ein richtig böses Fettnäpfchen getreten.«
Die Französin runzelt die Stirn. »Was ist ein Fettnäpfchen?«
»Sie meint, dass sie Mist gebaut hat.« Sasha rückt interessiert näher.
Ich öffne den Mund, aber der Satz bleibt in meiner Luftröhre stecken.
Claire setzt sich neben mich und greift nach meiner Hand. »Was ist passiert?«
»Der Artikel über das Tre Camini ... Findest du ihn gemein?«
Ängstlich warte ich auf ihre Reaktion. Claire und Sasha schauen sich an.
»Nett ist er nicht gerade«, antwortet Claire behutsam. »Aber das sind deine Artikel selten, n'est-ce pas?«
»So schlimm?«, frage ich kleinlaut.
»Also, ich find ihn witzig. Vor allem die Tiefkühlgemüseleichen in Fertigbrühe. Oder die Spinatmatsche auf rohen Spaghetti.« Sasha grinst und zieht sofort den Kopf ein, als mein tadelnder Blick sie trifft.
»Geht es wieder um ein Schreiben von irgendeinem Anwalt?« Claire bleibt sachlich, wofür ich ihr wirklich dankbar bin.
»Der Besitzer der Trattoria ist der Überzeugung, mein Artikel sei am Herzinfarkt seiner Großmutter schuld.« Erneut das Ziehen in der Brust.
»Auweia, das is'n Ding!«
Dafür kassiert Sasha einen erhobenen Zeigefinger von Claire, woraufhin meine Praktikantin sich geschäftig meiner Tasche zuwendet. Ich rede rasch weiter, ehe ich in Tränen ausbreche. Ich kann mich nicht erinnern, jemals derart die Fassung verloren zu haben. Und das ausgerechnet in der Redaktion.
»Jetzt besteht dieser Camini darauf, dass ich gefeuert werde.«
»Das ist nicht schön.«
»Und die Kohle für seine Schadensersatzforderung kriege ich erst in zehn Jahren zusammeng