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Dieses Buch enthält verschiedene hypnotherapeutische Strategien und Techniken zur Behandlung von Depressionen. Es wurde von den Autorinnen und Autoren aus ihrer langjährigen klinischen Praxis heraus erarbeitet. In einer randomisiert-kontrollierten Studie wurden die hier dargestellten Methoden überprüft und zeigten sich im Vergleich mit der bewährten Kognitiven Verhaltenstherapie als ebenso wirksam. Somit handelt es sich um ein empirisch überprüftes Manual, in welchem zudem Empfehlungen zur Anpassung an das Ich-Strukturniveau gegeben werden.
Dr. Claudia Wilhelm-Gößling ist Chefärztin der Klinik für Suchtmedizin und Psychotherapie der KRH Psychiatrie Wunstorf und ist als Ausbilderin und Supervisorin der Milton Erickson Gesellschaft (MEG) tätig. Dr. Cornelie Schweizer arbeitet als Systemische- und Hypnotherapeutin in eigener Praxis, ist als Ausbilderin und Supervisorin der MEG tätig und als Hypnotherapeutin an den Studien Prof. Batras am Tübinger Universitätsklinikum für Psychiatrie und Psychotherapie in den Bereichen Depression, Tabakentwöhnung, Glücksspiel und Angst beteiligt. Charlotte Dürr, Diplompsychologin, arbeitet mit den Schwerpunkten Hypnotherapie und Tiefenpsychologie in langjähriger Mitarbeit an der Milton Erickson Gesellschaft Tübingen und psychiatrisch-psychotherapeutischer Kliniktätigkeit. Dr. Kristina Fuhr, psychologische Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie und Hypnotherapeutin, arbeitet an der Universität Tübingen und am Universitätsklinikum für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen und hat zusammen mit Prof. Anil Batra die Studie zum Vergleich von Hypnotherapie mit Kognitiver Verhaltenstherapie bei Depressionen geleitet und durchgeführt. Prof. em. Dr. Dirk Revenstorf, Professur für Klinische Psychologie an der Universität Tübingen, leitet das Milton Erickson Institut in Tübingen.
This book presents various hypnotherapeutic strategies and techniques for treating depression, developed by the authors from their many years of clinical practice. In a randomized controlled study, the methods presented here were tested and proved to be equally effective in comparison with proven methods of cognitive behavioural therapy. This is therefore an empirically tested manual, which also contains recommendations for adaptation to the ego structure level.
Autorentext
Dr. Claudia Wilhelm-Gößling ist Chefärztin der Klinik für Suchtmedizin undPsychotherapie der KRH Psychiatrie Wunstorf und ist als Ausbilderin und Supervisorin der Milton Erickson Gesellschaft (MEG) tätig.Dr. Cornelie Schweizer arbeitet als Systemische- und Hypnotherapeutin in eigener Praxis, ist als Ausbilderin und Supervisorin der MEG tätig und als Hypnotherapeutin an den Studien Prof. Batras am Tübinger Universitätsklinikum für Psychiatrie und Psychotherapie in den Bereichen Depression, Tabakentwöhnung, Glücksspiel und Angst beteiligt.Charlotte Dürr, Diplompsychologin, arbeitet mit den Schwerpunkten Hypnotherapie und Tiefenpsychologie in langjähriger Mitarbeit an der Milton Erickson Gesellschaft Tübingen und psychiatrisch-psychotherapeutischer Kliniktätigkeit.Dr. Kristina Fuhr, psychologische Psychotherapeutin mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie und Hypnotherapeutin, arbeitet an der Universität Tübingen und am Universitätsklinikum für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen und hat zusammen mit Prof. Anil Batra die Studie zum Vergleich von Hypnotherapie mit Kognitiver Verhaltenstherapie bei Depressionen geleitet und durchgeführt.Prof. em. Dr. Dirk Revenstorf, Professur für Klinische Psychologie an der Universität Tübingen, leitet das Milton Erickson Institut in Tübingen.
Leseprobe
2 Einführung in die Hypnotherapie
Dirk Revenstorf
2.1 Allgemeines
Bestimmte Dinge werden in jeder Therapie ähnlich ablaufen, egal ob es um eine kognitiv-verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologische, humanistische oder eine andere Art der Behandlung geht. Derartige Aspekte sind z. B. Einfühlung, Interesse zeigen, Exploration von aktuellen Themen oder von Erfahrungen seit bzw. in der letzten Sitzung, etc. Hypnotherapie unterscheidet sich im sprachlichen Duktus von anderen Therapien, da dem Pacing besondere Bedeutung gegeben wird (s. u.). Pacing im hypnotherapeutischen Sinne meint, sich als Therapeut zunächst ganz an die Gefühle, die Gedanken, die vorherrschenden Sinnesmodalitäten und das gezeigte Verhalten des Patienten anzudocken, die Äußerungen des Patienten dabei z. B. wortwörtlich zu wiederholen sowie ggf. auch schon mit einigen eingestreuten Sätzen zu kombinieren, die ein vertieftes (genetisches) Verständnis für das jeweilige Leiden ausdrücken.
Darüber hinaus gibt es spezifische Charakteristika der therapeutischen Nutzung der hypnotischen Trance, die hier kurz beschrieben werden.
Hypnose ist ein traditionelles Heilverfahren, das eine der Urformen der Psychotherapie darstellt, wenn man Mesmers Gruppensitzungen im 18. Jahrhundert als Vorläufer psychotherapeutischer Behandlung versteht. Er sah die Heilung in einer angenommenen Regulierung von Energieströmen im Organismus. Die heutige Hypnotherapie, die sich im 20. Jahrhunderts unter dem Einfluss des amerikanischen Psychiaters Milton H. Erickson entwickelte (Erickson und Rossi 2006), ist eine breit angelegte Methode mit einem vollkommen anderen Verständnis von Psychotherapie. Sie verfügt über eine Vielzahl unterschiedlichster Techniken, die praktisches Handwerkszeug zur Erreichung bestimmter medizinischer und psychotherapeutischer Ziele liefern. Sie ist in erster Linie an Problemlösung und Gesundung und erst in zweiter Linie an Ursachenforschung und Diagnostik orientiert.
Hypnose, bzw. genauer: hypnotische Trance ist nach neueren neurobiologischen Erkenntnissen ein Zustand veränderter mentaler Verarbeitung, in dem die Selbstreflexion vermindert, die Aufmerksamkeit fokussiert und die Absorption in Vorstellungen gesteigert sind (Revenstorf und Peter 2015; Revenstorf 2017; Peter und Revenstorf 2018). Dadurch entsteht eine größere Durchlässigkeit zu körperlichen Prozessen, zur Erinnerung, zu emotionalem inneren Erleben, ein eher intuitiver Zugang zu Bildern sowie eine erhöhte Suggestibilität. Hypnotische Trance geht im Allgemeinen mit einer Innenwendung der Aufmerksamkeit und einer größeren gedanklichen Freiheit einher, als sie das Alltagsbewusstsein zulässt, wodurch innere Suchprozesse und neue assoziative Verknüpfungen erleichtert werden. Dies kann zur Beeinflussung somatischer und psychosomatischer Probleme, zur Unterbrechung motorischer Muster, zur Erweiterung des Selbstbildes und anderer kognitiv-affektiver Schemata herangezogen werden. Empirische Belege der Wirksamkeit hypnotherapeutischer Interventionen liegen in unterschiedlichsten Bereichen vor, wie in der Schmerz- und Angstbehandlung und bei Verhaltensstörungen wie Tabakabusus und Übergewicht (Hagl 2016; Revenstorf und Peter 2015; Kap. 1.4). Hypnotherapie wurde 2006 vom Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als Behandlungsmethode für bestimmte Indikationen anerkannt (Bekanntmachungen 2006).
Wissenschaftstheoretisch beansprucht die Hypnotherapie einen konstruktivistischen Standpunkt, in dem davon ausgegangen wird, dass Verhalten durch Schemata gesteuert wird, in die bestimmte, manchmal dysfunktionale Konzeptionen bezüglich der Umwelt und des Selbstbildes eingehen. Der veränderte Bewusstseinszustand der hypnotischen Trance erleichtert eine Revision dieser Sichtweisen und Haltungen. Während die allgemeinen hypnoti