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Eine Frau lebt den Traum, den viele haben: Im Alter von 35 Jahren zieht sich die unerschrockene Autorin mitten in die kanadische Wildnis zurück, rodet ein Stück Land und zimmert sich - ohne besondere Vorkenntnisse - eine Blockhütte. So einsam und mühsam ihr Tagewerk auch ist, Chris meistert jede Herausforderung und wird reich belohnt durch die Schönheit der unberührten Natur.
Christine Czajkowski wächst in England auf, bereist nach ihrem Landwirtschaftsstudium Asien, den pazifischen Raum und Südamerika, unterrichtet in Uganda in einer Landwirtschaftsschule und arbeitet in Neuseeland auf Schaffarmen. Später emigriert sie nach Kanada, wo sich die Mittdreißigerin erstmals mitten in der Wildnis rund 500 Kilometer nördlich von Vancouver ein Blockhaus baut. Auch ihr nächstes selbst gebautes Blockhaus liegt fernab von jeglicher Zivilisation. Von dort aus betreibt Christine Czajkowski heute ein kleines Öko-Reiseunternehmen.
Autorentext
Christine Czajkowski wächst in England auf, bereist nach ihrem Landwirtschaftsstudium Asien, den pazifischen Raum und Südamerika, unterrichtet in Uganda in einer Landwirtschaftsschule und arbeitet in Neuseeland auf Schaffarmen. Später emigriert sie nach Kanada, wo sich die Mittdreißigerin erstmals mitten in der Wildnis rund 500 Kilometer nördlich von Vancouver ein Blockhaus baut. Auch ihr nächstes selbst gebautes Blockhaus liegt fernab von jeglicher Zivilisation. Von dort aus betreibt Christine Czajkowski heute ein kleines Öko-Reiseunternehmen.
Leseprobe
Die Entscheidung
Ich hätte meinen ganzen Kram an der Flugbasis am Nimpo Lake, achtzig Kilometer von der Passhöhe, lassen können, denn das meiste davon musste genau wie der Heuwender eingeflogen werden, aber im Gegensatz zum Lonesome Lake, der im April schon eisfrei ist, ist der Nimpo Lake, der viel höher liegt, noch immer zugefroren. Das kann bis in den Mai hinein andauern, und bis dahin ist die Flugbasis geschlossen. Deshalb fuhren mein Hund und ich nun mit einem Teil unserer Habe über den Heckman Pass ins Bella-Coola-Tal hinunter.
Die Fahrt ins Tal unterscheidet sich dabei in gewisser Weise kaum vom Fliegen, denn über die Kühlerhaube des Wagens hinweg sieht man zumeist auch nur ins Leere. Die Straße selbst ist nicht viel mehr als ein besserer Saumpfad, den Geschäftsleute aus den umliegenden Siedlungen, die ihre Zeit und ihre Planierraupen zur Verfügung stellten, zu beiden Seiten des Passes angelegt hatten, als sich die Regierung weigerte, die Arbeit zu übernehmen. Die Haarnadelkurven ziehen sich langsam den Steilhang hinunter, und obwohl die Straße im Lauf der Jahre immer wieder verbessert worden ist, gibt es darauf noch immer Steilstücke mit Steigungen von bis zu achtzehn Grad, viele Abschnitte, die nur von einem Fahrzeug zu befahren sind, und über den bröckelnden, unebenen Straßenrand hinweg herrscht gähnende Leere. Mühsam windet sich der Weg, wie es scheint, direkt ins Erdinnere hinein, denn bei der Abfahrt erheben sich zu beiden Seiten steile Felswände, die jegliche Sicht auf den Himmel über uns versperren. Und im April ist es auch eine Art Zeitreise, denn in den Höhen bedeckt Schnee das Land, und der Winter hat den stillen, fast baumlosen Pass noch fest in der Hand, während tausend Meter darunter der Frühling bereits Einzug gehalten hat.
Dort verschwindet die Straße in den Bäumen, und die Luft ist geschwängert vom Duft der Balsamtannen. Föhren strecken uns ihre knorrigen Äste entgegen, und an den mit Geröll übersäten Ufern des brausenden Atnarko halten Zedern auf massiven roten Stämmen mit ihren ausladenden Zweigen Wache. Um die Gipfel ballen sich Wolken, brechen auf, und ballen sich erneut zusammen. Von überhängenden Felssimsen donnern Lawinen in die Tiefe, und über steil aufragende Felswände strömt das Wasser in schäumenden Sturzbächen herab.
Am Fuß des Hills angelangt führt der Highway, der über die letzten achtzig Kilometer nun zweispurig verläuft und bequem asphaltiert ist, bis Bella Coola im Westen. Ich biege mit meinem voll beladenen Wagen aber auf einen Transportweg ab und bahne mir ratternd und schlingernd einen Weg, so weit es geht - zu dieser Jahreszeit etwa elf Kilometer weit. Unter unserer holprigen Fahrbahn erstreckt sich schillernd der Fluss, Adler schweben um die zerklüfteten Klippen über uns, und Maultierhirsche springen durch den kaputten Zaun eines aufgelassenen Anwesens und hinterlassen auf dem durchhängenden rostigen Drahtgeflecht ganze Büschel ihres Fells.
Die Fahrt vom Highway dauert eine Stunde. Danach ist es eine Wohltat, die betäubende Enge des Fahrerhauses gegen die vom Tosen des Flusses erfüllte Wildnis einzutauschen. Endlich kann ich langsam und für mich allein wieder Kontakt zum Boden gewinnen. Ich kann die Bäume mit ihren rauen Rinden und das Gefühl der Felsen unter meinen Stiefeln genießen. Ich kann dem Gesang des Flusses lauschen. Ich habe schon so manche Wildnis in verschiedenen Teilen der Welt kennen gelernt, aber wie fremd sie mir anfangs auch schien, ihrem Rhythmus habe ich mich immer gleich angepasst, und ihre Wunder und Verworrenheiten hatten sofort Sinn für mich.
Das ist die Route, die ich für gewöhnlich vom und zum Lonesome Lake nehmen werde, denn ich habe nicht vor, regelmäßig zu fliegen. Ich möchte aber mindestens einmal im Monat die Post abholen. Ich hasse Fliegen, doch es gibt noch viele andere Gründe, weshalb es für mich nicht in Frage kommt, ein Flugzeug zu chartern. Allen voran sind da die Kosten. Das Gel
Inhalt
Vorwort von Peter Gzowski
Prolog
Der Singende Fluss Die Entscheidung Mit dem Hausrat unterwegs Überlegungen am Fuß eines Baumstamms Die Posttour Juli Wanderung um die Hunlen-Seen Die Wände wachsen in die Höhe Die Lachswanderung Urlaub Der zweite Frühling Richtfest Grizzlys! Vorbereitungen auf den Winter Die Trompeterschwäne Festgefroren Frühlingsfieber Katzengeschichten Ein Sommer in den Bergen Die Kunstausstellung Der Winter der Wölfe Ein fotografisches Tagebuch
Epilog Anmerkung der Autorin Danksagung