Schmetterlinge sind heute in der Natur in ihrer Vielfalt nur wenig mehr zu sehen. Doch inzwischen sind sie in Bildern, Darstellungen, als Dekor und Druckmotiv im Alltag berall prsent. - Was das massenhafte symbolische Auftreten des Schmetterlings auf Alltagsgegenstnden fr uns Menschen wohl zu bedeuten hat? Mchten diese Bilder vielleicht uern, dass wir durch sie, in unserem Inneren, unserm schlafenden Bewusstsein, endlich aufwachen, damit ihr Ruf uns erreicht, von uns empfangen werden kann?
In dieser bewegten Zeit, vielleicht einer Zeit des bergangs, mchten uns die Schmetterlinge - Reprsentanten der Wandlung - ihre Botschaft bermitteln: Sinnbildhaft ist es die Kunde von der Trennung, der Herauslsung jeder Einzelseele aus dem Ganzen - ihrer Wege durch die Zeit, durch die verschiedenen Ebenen der Verkrperung - von der obersten bis zur untersten, der physischen - und dann auch der Rckkehr-Bewegung, bis sie sich schlielich wieder mit dem Ursprung, dem All, dem Alles, dem gttlichen Sein, wiedervereinigt.
Daher ist in uns beides: Der Drang nach Trennung, Verselbststndigung, Individualisierung - danach, ein ganz Eigener zu werden - und - gleichzeitig: die Sehnsucht, mit anderen verbunden zu bleiben - im Tiefsten: die Verbindung mit dem Anfang, dem Ursprung, dem Einen nicht zu verlieren und am Ende wieder, allerdings verndert, dorthin zurckzukehren, uns auf ganz andere, neue Weise wieder damit zu verbinden. Also beides: Abschied und Wiederkunft, Ablsung und Wiedervereinigung, Einzelne werden und im Gemeinsamen aufgehoben bleiben wollen.
Jede der 25 Gleichnisgeschichten dieses Buches erzhlt die Geschichte von Trennung und Wiedervereinigung, entsprechend dem Charakter, der Eigenart des jeweiligen Schmetterlings, auf eine ganz eigene, eindrckliche Weise.
Wichtig und fr uns interessant, stehen diese Schmetterlings-Archetypen, -Originale fr uns Menschen und unsere vielfltigen Wege durch die Zeit. Jede und Jeder kann - eine gewisse Offenheit vorausgesetzt - sich, wenn er seinen Schmetterling gezogen, seine Schilderung gefunden hat, die eigene Trennungs- und Vereinigungsgeschichte in ihr widergespiegelt finden, Wesentliches seiner selbst darin erkennen, Entwicklungshinweise, Wachstumsanregungen fr sich daraus entnehmen.
Wir knnen aber auch alle andern Geschichten auf uns wirken lassen. Jede von ihnen hat uns etwas zu sagen.

Autorentext
Beatrice Leimer Ernst:Geboren am 5. Oktober 1950; Sozialarbeiterin; langjährige Erfahrung mit universeller und intuitiver Symbolarbeit (Therapien und Seminare), Entwicklung einer neuen Technik zum besseren Verständnis und zur Anwendung der Symbollehre, bietet Therapien, verschiedene Seminare und Ausbildungen an.