Management von Katastrophenrisiken

Natur- und Man-made-Katastrophen nehmen zu und verursachen immer höhere Schäden für die Gesellschaft. Ein umfassendes öffentlich-privates Katastrophenrisikomanagement-System, in dem die Rollen der beteiligten Parteien klar definiert sind, erscheint notwendig. Ziel der Arbeit ist es, die wesentlichen Faktoren eines Public-Private-Partnership-basierten Katastrophenrisikomanagement-Systems zu identifizieren. Als Grundlage eines solchen Systems beschreibt die Autorin ein mehrstufiges Risikoteilungskonzept. Versicherungsnehmer, Erst- und Rückversicherer sowie der Staat als Versicherer in letzter Instanz werden dabei strukturiert in die Risikotragung mit einbezogen. Zur Internalisierung der externen Effekte bei der Nachfrage nach Versicherungsschutz wird die Einführung einer Versicherungspflicht diskutiert. Regulatorische Eingriffe in die Prämienpolitik der Versicherer und staatlich subvent-onierte Versicherungsprogramme sind, bei nicht anreizkompatibler Ausgestaltung, kritisch zu sehen. Zentral bleibt weiterhin die Incentivierung eines umfassenden Schadenpräventionsverhaltens. Ein eigenes Kapitel wird der empirischen Untersuchung der Reaktion des US-Sachversicherungsmarktes auf Katastrophenereignisse gewidmet. Die durchgeführte Analyse leistet einen sehr hilfreichen Beitrag zur Klärung bzw. vertiefenden Diskussion der angesprochenen ökonomischen Fragen. Die Dissertation ergänzt die existierende Literatur in diesem Bereich und formuliert empirisch gestützte Strategieempfehlungen für ein umfassendes und anreizkompatibles Katastrophenrisikomanagement-System, bzw. zeigt die Kernanforderungen an ein solches System auf.

Autorentext
Im Anschluss an das Abitur studierte Barbara Klimaszewski-Blettner, geboren am 2. Januar 1982 in München, Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München mit den Schwerpunkten Risikomanagement und Versicherung sowie Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und Steuerrecht (April 2002 bis August 2006). Vor und während ihres Studiums absolvierte sie diverse Praktika, unter anderem bei Munich Re, und war als studentische Hilfskraft am Institut für Risikomanagement und Versicherung der Fakultät für Betriebswirtschaft der LMU München tätig. Nach dem Abschluss des BWL-Studiums folgte die Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Institut für Risikomanagement und Versicherung (September 2006 bis März 2010). Im Rahmen der Doktorandenausbildung absolvierte Barbara Klimaszewski-Blettner das Studium zum Master of Business Research an der LMU München mit den Schwerpunkten Mikroökonomie, Ökonometrie und experimentelle Wirtschaftsforschung. Von April 2010 bis September 2010 verbrachte sie einen Forschungsaufenthalt am Risk Management and Decision Processes Center der Wharton School der University of Pennylvania. Barbara Klimaszewski-Blettners Interessenschwerpunkte liegen im Bereich des Managements von Katastrophenrisiken durch Public-Private-Partnerships, der Reaktion des US-Sachversicherungsmarkts auf Katastrophenereignisse sowie der Absicherung von Katastrophenrisiken durch Long-Term Insurance. Ihre Forschungsergebnisse hat sie auf zahlreichen internationalen Tagungen präsentiert (u.a auf der Jahrestagung der American Risk and Insurance Association 2009 in Providence, Rhode Island, der Jahrestagung der Asia Pacific Risk and Insurance Association 2009 in Peking, China, und der Jahrestagung der Risk Theory Society 2009 in Austin, Texas). Barbara Klimaszewski-Blettner wurde während ihres Studiums in das TOP-BWL-Programm der Fakultät für Betriebswirtschaft für besonders leistungsfähige Studierende der LMU aufgenommen. Sie wurde mit dem Ottmar Bühler-Förderpreis 2007 für eine herausragende Gesamtleistung im Rahmen des Diplomstudiums Betriebswirtschaftslehre und dem Mark Dorfman Doctoral Student Award 2008 auf der Jahrestagung der Western Risk and Insurance Association ausgezeichnet. Im Jahr 2010 erhielt sie ein DAAD-Stipendium zur wissenschaftlichen Aus- und Fortbildung im Ausland sowie den Förderpreis des Forum Münchner Betriebswirte e.V. für den Abschluss der Promotion mit der Auszeichnung summa cum laude.