Platon: Kriton und Sokrates

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Ethik, Note: 1,3, Humboldt-Universitt zu Berlin (Philosophie), Veranstaltung: Platon: Charmides, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt Platons frher Dialoge steht Sokrates, der das Wissen seiner Gesprchspartner einer bestndigen Prfung unterzieht, um ihnen bewusst zu machen, dass ein Wissen nur als wahrhaftig gilt, wenn es der Betreffende auch begrnden kann. Dies ist die leitende Idee des Sokratischen Dialogs, das heit, das wahrhafte Wissen zu begrnden und das Scheinwissen zu entlarven. Nur wenn sich derjenige, der etwas zu wissen glaubt, ber sein Scheinwissen und damit Nichtwissen im Klaren ist, ffnet er sein Bewusstsein, um nach wahrer Erkenntnis und Wissen zu streben. Dies ist die Aufgabe des Philosophen, fr dessen Lebensweise sich Sokrates entscheidet. Seine Weisheit besteht darin, zu wissen, was er nicht wei, was ihn dazu veranlasst, sich als Freund der Weisheit auf die Suche nach wahrer Erkenntnis zu begeben. Darin besteht auch seine berlegenheit den scheinbar Weisen gegenber, deren Gesprch er unermdlich sucht, um ihnen ihr Scheinwissen bewusst zu machen und den Grundstein fr wahre Erkenntnis zu legen, wodurch er sich erbitterte Feinde schafft, die ihn der Gotteslsterung, der Verkehrung des Rechts zu Unrecht, sophistischer Tuschungsstrategien sowie der Verfhrung der Jugend anklagen und schlielich zum Tode verurteilen. Diese Arbeit beschftigt sich mit der Frage, warum Sokrates auf die Vollstreckung des ungerechten Urteils in Athen wartet, anstatt die Hilfe seines Freundes Kriton in Anspruch zu nehmen und zu fliehen. Hierbei wird folgende These vertreten: Sokrates bleibt in Athen, weil er sich fr das Leben als Philosoph entschieden hat und damit nicht nur der Liebe zur Weisheit dient, sondern auch der Gerechtigkeit. Insofern fhlt er sich zum unbedingten Gehorsam dem Vaterland gegenber und der strikten Einhaltung der Gesetze verpflichtet. Im Verlauf der Analyse wird das Gesprch zwischen Sokrates und Kriton nher untersucht und deren Argumente aufgegriffen und reflektiert. "Apologie" und "Kriton" sind eng miteinander verwoben und beschftigen sich chronologisch betrachtet mit den Fragen, welche Geschehnisse dazu fhrten, Sokrates derartiger Vergehen anzuklagen und warum er sich gegen eine Flucht entscheidet. Die Untersuchungen werden zeigen, dass Sokrates stets ein oberstes Ziel verfolgt, das heit, ein Leben gem der Tugend zu fhren, demzufolge gerecht zu sein und somit auf die Reinheit der Seele von jeglicher Schuld zu achten.

Autorentext
Angelika Nauschütz, geb. 1967 in Leipzig. Abitur am Victor-Klemperer-Kolleg. Bachelor of Arts in Englisch/Französisch und Philosophie/Ethik. Derzeitig Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin: Master of Education. Tätig als Kunstpädagogin, Lehrerin in den Fächern Englisch und Ethik an der Grund- und Oberschule, Hobbymalerin und freie Autorin.