Endlich Ferien! Finn will mit seiner Schwester Joanna und seinem Vater zwei entspannte Wochen in Florenz verbringen. Doch dann verschwindet der Vater plötzlich. Bald finden die Geschwister eine erste Spur: Im Notizbuch ihres Vaters sind merkwürdige Codes notiert.Was die wohl zu bedeuten haben? Und wer sind die unheimlichen Männer, die die Geschwister verfolgen? Joanna und Finn wissen nur eins: Ihr Vater ist in größter Gefahr!
Andreas Schlüter wurde 1958 in Hamburg geboren. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Mit dem ersten Band der Erfolgsserie Level 4 gelang ihm 1994 der Durchbruch als Schriftsteller. Neben Kinder- und Jugendbüchern schreibt er auch Drehbücher, u.a. für den Tatort und krimi.de. Andreas Schlüter arbeitet in Hamburg und auf Mallorca.
Autorentext
Andreas Schlüter wurde 1958 in Hamburg geboren. Bevor er mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er mehrere Jahre Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. Mit dem ersten Band der Erfolgsserie Level 4 gelang ihm 1994 der Durchbruch als Schriftsteller. Neben Kinder- und Jugendbüchern schreibt er auch Drehbücher, u.a. für den Tatort und krimi.de. Andreas Schlüter arbeitet in Hamburg und auf Mallorca.
Leseprobe
FLORENZ!
Finn kam sich total bescheuert vor. Er saß am Abfertigungsgate des Flughafens und trug diesen blöden Brustbeutel, in dem sein Ausweis und seine Bordkarte steckten, damit sie nicht verloren gingen. An einem Band um den Hals gehängt wie eine Hundemarke! Als ob er zu dämlich wäre, einen Ausweis in seiner Tasche aufzubewahren.
"So sehen die Flugbegleiter gleich, dass du abgeholt werden musst", hatte seine Mutter ihn zu beruhigen versucht. Aber genau das war ja das Schlimme. Er trug einen Brustbeutel, damit JEDER sofort sah, dass er eine Begleitperson brauchte. Unfähig, sich allein zurechtzufinden. Wie ein Baby, das im Kinderparadies eines Möbelhauses nach seiner Mami schrie!
Finn überlegte gerade, ob er den Brustbeutel nicht einfach zusammenknüllen und in die Hosentasche stecken sollte, als schon eine Flugbegleiterin mit einem breiten Lächeln auf ihn zukam und säuselte: "Du bist Finn?"
Die Versuchung war groß, mit "Nein!" zu antworten. Er war, soweit er es überblickte, der einzige Junge, der ohne Begleitung mit dieser Maschine flog und einen entsprechenden Brustbeutel um den Hals trug. Wer also sollte er wohl sonst sein als eben Finn Martens, gebucht auf die Maschine um 9 Uhr nach Florenz? Finn antwortete nicht, sondern folgte ihr einfach nur stumm wie ein Geheimagent, den man kurz vor seinem Abflug doch noch festgenommen hatte und nun abführte.
Er bekam einen Sitzplatz am Fenster in der dritten Reihe. Wenigstens ein guter Ausblick. Es war nicht sein erster Flug. Er war mit seiner Familie schon öfter in den Urlaub geflogen: nach Mallorca, Paris, Faro und nach Antalya.
Leider noch nie nach New York oder Kanada, wohin Joanna am liebsten mal fliegen würde. Er würde, wenn er einen Wunsch frei hätte, gern mal nach Südafrika reisen.
Aber nun erst mal nach Florenz. Die Vorfreude, die er seit Wochen empfand, seine Schwester und seinen Vater wiederzusehen, war nun weitgehend der Aufregung und auch Angst gewichen. Gemeinsam mit Joanna musste er herausfinden, was mit seinem Vater passiert war!
Die Flugbegleiterin reichte ihm ein Spielzeugflugzeug und einen kleinen Malkasten.
"Kann ich 'ne Cola bekommen?", fragte Finn, während er das Geschenk der Fluggesellschaft für Kleinkinder mit einer Handbewegung ablehnte.
"Später", versprach die Frau mit dem Halstuch in den Farben der Fluglinie, steckte das Geschenk ein und bot ein anderes an: "Kopfhörer?"
"Gern!", freute sich Finn und wollte zulangen.
"2 Euro 50!"
Finn verzog das Gesicht. ›Dumme Nuss!‹, dachte er und schaute aus dem Fenster. Währenddessen schoben sich die restlichen Fluggäste ins Flugzeug.
Auf die beiden Plätze neben ihm setzten sich ein Junge, den Finn ein bisschen älter schätzte als sich selbst, vielleicht in Joannas Alter, und - so vermutete Finn - dessen Vater.
"Hallo", begrüßte Finn ihn knapp.
"Ciao!", antwortete der Junge.
Finn war verwundert: Hieß "Ciao" nicht so viel wie "Auf Wiedersehen"? Der Kellner in der Pizzeria jedenfalls verabschiedete sich immer so. Aber der Junge war doch gerade erst gekommen?
Finn sah wieder aus dem Fenster. Doch der Junge tippte ihm gegen den Arm. "Andrea!"
Finn schaute sich um. Hatte der Typ auch eine Schwester? Finn konnte kein Mädchen entdecken. Trotzdem sagte er: "Meine Schwester heißt Joanna!"
"Andrea!", wiederholte der Junge.
Finn nickte. Schon klar!
Der Junge schüttelte den Kopf. "Mi chiamo Andrea!" Dabei tippte er mit dem Finger stolz gegen seine Brust.
Finn verstand. Abe