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Auf dem Weg nach Berlin bleibt die Reisebuchlektorin Pippa am Stuttgarter Flughafen hängen - und das ausgerechnet über die Feiertage! In der überfüllten Wartehalle lernt sie den ebenfalls gestrandeten Lukas aus Hamburg kennen, und schon bald erwärmt sein frecher Charme ihr chronisch gebrochenes Herz. Dann passiert es: Bevor Pippa es verhindern kann, hat sie sich versehentlich verliebt. Doch wohin geht die Reise für die beiden? Heute noch? Oder erst morgen? Denn der nächste Abflug kommt bestimmt ...
Adriana Popescu, 1980 in München geboren, arbeitete als Drehbuchautorin für das Deutsche Fernsehen, bevor sie als freie Autorin für verschiedene Zeitungen, Zeitschriften, Online-Portale und City-Blogs zu schreiben begann. Wenn Adriana Popescu nicht schreibt, widmet sie sich der Fotografie oder singt (viel zu laut und falsch) Lieder im Radio mit. 'Versehentlich verliebt' ist einer der größten E-Book-Überraschungserfolge und nach'Lieblingsmomente' und 'Lieblingsgefühle' ihr dritter bei Piper verlegter Roman.
Autorentext
Adriana Popescu, 1980 in München geboren, arbeitete als Drehbuchautorin für das Deutsche Fernsehen, bevor sie als freie Autorin für verschiedene Zeitungen, Zeitschriften, Online-Portale und City-Blogs zu schreiben begann. Wenn Adriana Popescu nicht schreibt, widmet sie sich der Fotografie oder singt (viel zu laut und falsch) Lieder im Radio mit. "Versehentlich verliebt" ist einer der größten E-Book-Überraschungserfolge und nach "Lieblingsmomente" und "Lieblingsgefühle" ihr dritter bei Piper verlegter Roman.
Leseprobe
Schnee, so weit das Auge reicht. Als hätte sich die Stadt eine weiße Daunendecke über den Kopf gezogen. Nur die Lichter, die wie Sterne in den Abend hineinfunkeln, lassen darauf schließen, dass dieser Teil der Welt noch bevölkert ist.
I'm dreaming of a white Christmas ... Schön und gut, aber ich heiße nicht Bing Crosby und träume auch nicht von weißen Weihnachten. Ich träume ohnehin sehr selten und wenn, dann kann ich mich kaum an den Traum und die wirren Zusammenhänge erinnern. Eigentlich nie. Selbst als meine beste Freundin mir einen Traumfänger aus ihrem USA-Urlaub mitgebracht hat, stellte sich keine Besserung ein. Können wir traumlosen Schläfer uns also nicht von solchen Songs distanzieren?
Ich gebe es in der Öffentlichkeit zwar nicht zu, aber ich bin eher so ein »Last Christmas«-Typ. Ich denke lieber an letztes Jahr zurück und wundere mich darüber, welchen Typen ich da im Vollsuff geküsst habe, weil mir klar wurde, dass Benny nicht unter dem Weihnachtsbaum liegen würde. Ich trinke nämlich genauso selten wie ich träume, also fast nie. Deswegen fiel mir die Einschätzung auch ungemein schwer, wie viel von dem Cuba Libre wohl zu viel sein würde. Das ist, als ob man mich fragt: »Schätze doch mal, wie alt ich bin.« Da habe ich eine Trefferquote von 100 Prozent - und zwar für eine Blamage! Manche Partner meiner engsten Freundinnen haben schon wochenlang kein Wort mehr mit mir gesprochen, weil die vorsichtige Antwort »42?« ungefähr zwölf Jahre am richtigen Ergebnis vorbeiging. Ich kann auch Entfernungen nicht besonders gut schätzen. Das erklärt, wieso ich mich bei den Bundesjugendspielen um mindestens zwei Ehrenurkunden betrogen fühle. »Das müssen einfach mehr als 15 Meter gewesen sein.« Von meinem Standpunkt aus flog der Ball damals mindestens 30 Meter weit! Würde ich jetzt mal schätzen.
Aber ausgerechnet jetzt, da ich schätze, dass ich heute keine große Chance mehr auf einen Flieger nach Berlin habe, ausgerechnet jetzt, da meine gesamte Familie dort auf mich und meine Geschenke wartet, scheint sich das Blatt zu wenden und ich werde zu einer grandiosen Schätzerin. Vielen Dank auch, liebes Schicksal. Manchmal wünschte ich wirklich, mein Schicksalsbeauftragter hätte eine E-Mail-Adresse, damit ich meine Beschwerden direkt an ihn senden könnte. Wieso schätze ich meinen Kontostand am Ende des Monats nie richtig ein? Dann muss ich wieder das Notfall-Sparschwein plündern, um dem Sushi-Lieferanten den Betrag bar auszuzahlen, weil mein Konto mal wieder überzogen ist. Ich schätze, mein Schicksalsbeauftragter macht das einfach gerne mit mir. Vermutlich wollte er mal Drehbuchautor für eine mittelmäßige deutsche Soap werden - und jetzt tobt er sich eben in meinem Leben aus. Schönen Dank!
Als meine Mutter mir vor zwei Monaten eröffnet hat, dass sogar mein Bruder wieder mit seiner Frau - ich nenne sie liebevoll »das Tier« - nach Berlin kommen würde, habe ich mir nichts sehnlicher gewünscht, als an Weihnachten einfach krank im Bett zu liegen und eine geniale Ausrede für meine Absage zu haben, aber man gewöhnt sich ja schließlich an alles, sogar an die hoch ansteckende Weihnachtsstimmung überall. Startschuss sind dabei die ersten Nikoläuse und Lebkuchen in den Supermärkten so kurz nach Ostern. Außerdem kommt mit dem Duft nach frisch gefallenem Schnee, süßem Glühwein und heißen Maroni auch die Erinnerung an das Highlight jedes Weihnachtsabends zurück: der Rehbraten meiner Mutter, das beste Festessen der Welt. So habe ich mich irgendwann also doch mit dem Gedanken abgefunden, neben der Frau mit der Figur eines Profiboxers zu sitzen und mir derbe Witze samt fester Schläge auf den Rücken antun zu müssen - und zwar immer dann, wenn sie einen ihrer Witze übermäßig gut findet. Also immer. Was aber viel schlimmer ist: Ganz nebenbei verschwindet auch noch der Löwenanteil des guten Rehbratens, den meine Mutter mit viel Liebe zubereitet hat,