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Pablo de Alvares war ein Ritter des Templerordens, der, in Asturien geboren, seinem Vater ins Heilige Land gefolgt war. Dort konnte er sich aus der Festung Akkon retten und mit dem Großmeister Jaques de Molay nach Paris kommen. Von dort zog er mit Joao Lourenco nach Portugal, um das Gold der Templer vor König Philipp dem Schönen in Sicherheit zu bringen. Einem Eid zufolge, den er seinem greisen Vater geleistet hatte, folgte er Joao Lourenco mit dem Gold der Templer über das atlantische Meer. Dort zerstritt er sich mit seinem Ordensbruder und lockte den größten Teil der Schiffsbesatzung hinein in den Urwald, in dem er das Paradies vermutete. Mit den Händlern der Chachapoya gelangten sie nach langer Fahrt auf dem Amazonas zu den Anden, wo die Eingeborenen wohnten und sie herzlich aufnahmen. Bei einem Überfall raubten die Inka das gesamte Gold. Pablo macht sich auf die Suche und stellt fest, wie wenig Interesse seine Ordensbrüder haben, den Schatz wiederzufinden. Selbst sein treuer Gefolgsmann Ragnar, ein hünenhafter Normanne, fällt ihm in den Rücken und verlässt ihn. So geht Pablo de Alvares allein los. Er lernt dabei die Steinstraßen der Inka, die Beerdigungsriten der Chachapoya, deren Festung Kuelap, den Goctafall - den größten Wasserfall der Erde und die Goldschmiede der Anden, die Tairona kennen. Als die Inka die Festung Kuelap angreifen, um die Chachapoya zu unterwerfen, trifft Pablo de Alvares wieder auf den Normannen Ragnar. Es kommt zu einem Kampf auf Leben und Tod.
Autorentext
Ulrich Hinse, 1947 in Münster geboren, greift auf eine lange Berufserfahrung als Kriminalbeamter zurück (Bundeskriminalamt, Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern, Referent für Polizeiliche Prävention im Innenministerium Mecklenburg-Vorpommern. In Mecklenburg-Vorpommern baute er den Staatsschutz auf. Im Jahre 2007, kurz nach seiner Pensionierung, pilgerte er zu Fuß den Camino frances von Pamplona nach Santiago des Compostela und im Jahre 2008 den Nordweg von Ribadeo. Im Jahre 2002 veröffentlichte er seinen ersten Roman. 2005 wurde er Krimipreisträger der 10. Schweriner Literaturtage und gewann mehrere Krimiwettbewerbe in Norddeutschland. Bibliografie (Auswahl): Wer will schon nach Meck-Pomm? Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2002 Blutiger Raps. Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2003 Die 13. Plage. Godewind-Verlag, Wismar 2006 Ein Mecklenburger auf dem Jakobsweg. WiedenVerlag, Schwerin 2007 Das Jakobsweg-Komplott. Scheunen-Verlag, Kückenshagen 2009 Das Gold der Templer, EDITION digital, Pinnow 2014 Die Petermännchenpuppe. EDITION digital, Pinnow 2014 Falsches Spiel. EDITION digital, Pinnow 2014 Der Glatteisagent - Eine Geschichte aus der Zeit des Kalten Krieges. EDITION digital, Pinnow 2015 Schweriner Mordgeschichten. EDITION digital, Pinnow 2015 Der Traum des Templers und seine Reise über das Atlantische Meer. EDITION digital, Pinnow 2016 Das Gold der Andentempler. EDITION digital, Pinnow 2017 Veröffentlichung von Kriminalerzählungen in Anthologien
Leseprobe
Genau um Mitternacht setzte wieder einmal ein derart starker Regen ein, dass sich die Templer nur brüllend verständigen konnten. Mit ungeheurer Gewalt drosch das Wasser auf die Hütten herunter. Der Regen wollte und wollte nicht aufhören. Pablo wagte einen Blick aus der Hütte auf den Fluss. Drei Manneslängen unter den Hütten erkannte er im ersten Tageslicht das braune Wasser des Stromes. Wenig später war plötzlich ein Chaos. Draußen entstand ein wahnsinniger Lärm. Die Luft vibrierte. Von einem Moment auf den anderen wälzte sich eine Brühe aus Schlamm, Geröll und Bäumen nur wenige Meter an ihren Hütten vorbei. Innerhalb von Minuten war der Fluss mehrere Meter gestiegen und sehr nahe an die Hütten und die Boote herangekommen. In panischer Angst warfen die Templer ihre Sachen in die Boote, zogen sie noch höher und flüchteten in das Bambuswäldchen hinein. Aber dort glaubten sie, nur für wenige Augenblicke sicher zu sein. Das Wasser stieg und stieg. Sie flohen Hals über Kopf weiter in den Dschungel. Auf die Chachapoya, die solche Unwetter kannten, achteten sie nicht. Die unüberlegte Flucht half ihnen nicht. Sie kannten die Umgebung nicht und im Nu standen sie hüfttief in der braunen Urwaldbrühe. Die Strömung zerrte an ihren Beinen. Mit Mühe und mit letzter Kraft fanden sie einen etwas erhöht liegenden Platz. Sie sammelten sich. Pablo ordnete mehr in Panik als mit ruhiger Überlegung an, sich einen Weg weiter in den Urwald hinein zu suchen, aber nach nur wenigen Schritten war auch hier Schluss. Sie waren vom Wasser eingeschlossen. Zusammengekauert saßen die einst so stolzen Ritter auf der Suche nach dem Paradies im Regen und warteten auf ihrer kleinen Insel im Fluss. Die Chachapoya waren nicht mehr zu sehen. Die Zeit schien stillzustehen. Der Fluss um sie herum riss alles mit sich fort. Hier war Urwald. Das ersehnte Paradies hatten sie noch immer nicht gefunden. Im Wald gab es für kurze Zeit immer von allem etwas zu viel, egal ob es Regen, Sonne, Insekten oder irgendetwas anderes war. Nie gab es Tage, an denen man von allem nur etwas bekommen konnte. Das Paradies hatten sie sich anders vorgestellt. Endlich, nach unendlich langer Zeit, wie sie glaubten, begann das Wasser langsam zu sinken, obwohl es noch immer wie aus Kübeln regnete. Sie waren verdreckt vom Schlamm und durchgeweicht bis auf die Haut. Notdürftig richteten sie sich für die Nacht ein. Mit großen Blättern fingen sie Regenwasser auf, um es zu trinken. Lange dauert es, bis es einem von ihnen gelang, ein wärmendes Feuer zu entzünden. Das laute und lange Krachen, was von umstürzenden Urwaldriesen verursacht wurde, fuhr ihnen bis ins Mark. In der Ferne war das Fauchen eines Otorongo zu hören. Am nächsten Morgen war der Fluss wie durch ein Wunder wieder in sein Flussbett zurückgekehrt. Überall wanden sich Schlangen über den Boden. Sie glaubten zwar schon lange nicht mehr, dass die Schlangen, wenn sie menschliche Schritte vernehmen, sich ins Unterholz verkriechen. Aber diesmal hatten sich die Schlangen in ihrer Nähe offenbar richtig wohlgefühlt. Allerdings hatten sie keinen gebissen. Die Templer schafften es, einige Früchte, die sie bereits kannten, von den Bäumen zu ernten. So hatten sie wenigstens etwas, um den Hunger zu stillen. Irgendwann versuchten sie, den Rückweg zu finden. Pablo gab das Zeichen zum Aufbruch. Sie hatten das Gefühl, bereits viele Stunden durch den gleichen Wald zu laufen. Pablo trieb seine Leute an. Sie gingen nicht, sie stolperten so, als hätten sie die ganze Nacht Alkohol getrunken. Der Durst war groß. Und wenn sie in Höhlungen der Bäume eine Lache aus Regenwasser gefunden hatten, tranken sie so gierig, bis Pablo befahl, dass jeder nur noch zwei Schlucke trinken durfte. Ragnar, der genauso litt wie alle anderen, überwachte den Befehl. Nach kurzer Zeit kamen sie wieder einmal an einen kleinen Sumpf. Die Luft war schwül und über der Brühe schwirrten unzählige Fliegen und große Mücken, die wie dunkle Wolken über dem Wasser schwebten. Ein übler, fauliger Geruch verbreitete sich. Pablo war der Meinung, dass sie durch den Sumpf hindurch müssten. Er begann, das tückische Feld zu durchwaten. Hinter im quälte sich der Normanne durch die warme Suppe, in der so allerlei herumschwamm, was keiner wirklich sehen wollte. Ab und zu schlug Ragnar mit einem Knüppel nach irgendeinem Getier, das ihm zu nahe gekommen war. Nach einiger Zeit wurde der Sumpf wieder seichter. In diesem Moment stolperte einer der Sergeanten, fand für einen Augenblick wieder Halt, um plötzlich sehr schnell einzusinken. Es war Ernesto, dem auf der Überfahrt ein Bein gebrochen war, als er aus der Rahe stürzte. Kasim hatte ihm seinerzeit das Bein geschient und inzwischen war es mit Sicherheit verheilt. Trotzdem schmerzte es bei dieser Hitze sehr. Der Templer trat heftig um sich, doch er fand keinen festen Boden, um einen sicheren Stand zu haben. Er versank immer tiefer. Zuerst nur bis zur Hüfte, dann bis zur Brust. Die anderen Templer kamen nicht an ihn heran. Als Ragnar…