Dreißig Jahre nach der ersten modernen soziodialektologischen Studie zum Wortschatz der niederländisch-deutschen Grenzmundarten beantwortet diese Arbeit die Frage nach der Entwicklung der Dialekte beiderseits der Grenze. Die Studie weist anhand phonologischer, morphologischer sowie syntaktischer Sprachdaten nach, wie sich die ostniederländisch-westniederdeutschen Mundarten in zwei Grenzorten den eigenen Standardsprachen angleichen.

Dies schafft eine sprachlich zuverlässige Basis, um die Staats- und standardsprachliche Grenze nun auch als Dialektgrenze zu betrachten. Für die erforschten Dialektmerkmale werden die alten wie neuen Verhältnisse aller beteiligten Sprachvarietäten (Mundart, Standard-/Umgangssprache) besprochen. Ein soziolinguistischer Abschnitt zu Dialektgebrauch und -attitüden bei den deutschen und niederländischen Gewährspersonen rundet die Arbeit ab.

Autorentext
Tom Smits; geb. 1976; Studium der Germanistik und Anglistik mit Schwerpunkt Linguistik an den Universitäten Antwerpen und Wien. 2007 Promotion über Struktur- und Funktionsverlust in ostniederländisch-westfälischen Grenzdialekten. Seit 2008 Doktorassistent für deutsche Sprachwissenschaft und Dozent für Didaktik des Deutschen als Fremdsprache an der Universität Antwerpen. Seit 2010 Lehrauftrag an der Artesis Hogeschool Antwerpen. Veröffentlichungen im Bereich der (Sozio-)Dialektologie, der niederländischen und deutschen Variationslinguistik und auf dem Gebiet des Zweitspracherwerbs (DaF).