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Gegenstand dieses Buches ist das Gerichtsverfahren in Zivilsachen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor dem Rat der Hansestadt Reval, der heutigen estnischen Hauptstadt Tallinn. Als Quelle dient eine von Wilhelm Ebel, dem Nestor der lübischen Rechtsgeschichte, transkribierte und 1952 edierte Handschrift. Die für das lübische Prozessrecht bedeutsame Klageform der sogenannten vollkommenen Klage stellt der Verfasser erstmals detailliert anhand einzelner Ratssprüche dar. Dabei werden auch Institute des materiellen lübischen Rechts, speziell des Erb-, Familien- und Schuldrechts sichtbar.
Autorentext
Dr. Tobias Kämpf war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und arbeitet heute als Rechtsanwalt und Notar in Hanau
Klappentext
Gegenstand dieses Buches ist das Gerichtsverfahrens in Zivilsachen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts vor dem Rat der Hansestadt Reval, der heutigen estnischen Hauptstadt Tallinn. Als Quelle dient eine von Wilhelm Ebel, dem Nestor der lübischen Rechtsgeschichte, transkribierte und 1952 editierte Handschrift. Die für das lübische Prozessrecht bedeutsame Klageform der sogenannten vollkommenen Klage stellt der Verfasser erstmals detailliert anhand einzelner Ratssprüche dar. Dabei werden auch Institute des materiellen lübischen Rechts, speziell des Erb-, Familien- und Schuldrechts sichtbar.
Inhalt
A. EINLEITUNG § 1 Die Einführung in die Thematik § 2 Die Quelle in der Literatur § 3 Darstellungsweise und Methode B. DIE STADT REVAL § 1 Gründung Revals § 2 Politisches Umfeld zur Zeit des Urteilsbuchs § 3 Oberstadt I. Die Institutionen und Bewohner II. Die Jurisdiktion § 4 Unterstadt I. Die Bewohner II. Reval als Stadt der Hanse und des Handels III. Die Gilden IV. Der Vogt und das Niedergericht V. Der Rat als oberstes Organ der Stadt a. Geschichtliche Entwicklung b. Soziale Herkunft der Ratsherren a. Spruchkörper b. Innerstädtischer Rechtszug c. Oberhof für Narva und Wesenberg aa) Zur Dokumentation der Revaler Oberhoftätigkeit bb) Zur Existenz des Wesenberger Rechtszugs nach Reval cc) Schriftlichkeit des Oberhofverfahrens dd) Formale Struktur der Oberhofurteile und ihre Begründung d. Nichtzuständigkeit für Gildesachen C. RECHTSGANG § 1 Privatrechtliche Verfahrensgegenstände I. Erb- und familienrechtliche Gegenstände II. Verfahren mit Beteiligung der Nachlassgläubiger III. Weitere Streitgegenstände IV. Kategorisierung der Ratssprüche § 2 Verfahrensbeteiligte I. Einleitung II. Vormünder III. Testamentsvollstrecker IV. Bevollmächtigte V. Frunde, freuntschop und verwante a. Frunde gemeinsam mit einem männlichen Beteiligten b. Frunde allein c. Frunde mit Vormündern VI. Bürgen § 3 Prozesseinleitung I. Der freundschaftliche Handel II. Ladung III. Prozessvollmacht IV. Mündliche und schriftliche Klage V. Klageerhebung VI. Anforderungen an die Bestimmtheit der Klage VII. Das Fallenlassen der Klage § 4 Das Prozesshindernis der affgerichteden zake I. Gerichtsentscheid und Rechtshängigkeit II. Vertrag § 5 Klageantwort I. Zum Gebrauch der Begriffe antword und antworden II. Pflicht zum Ja oder Nein zur Klage III. Fristen zur Klagebeantwortung IV. Das Anerkenntnis und Geständnis des Beklagten V. Antwort zur Sache VI. Verletzung der Antwortpflicht VII. Widerklage § 6 Bejahwortung I. Begriff und seine Herkunft II. Akt der Bejahwortung III. Pflicht zur Bejahwortung IV. Verbot der Besserung der Klage und die Präklusion V. Vollkommene Klage VI. Kriegsbefestigung § 7 Prozessbürgschaften I. Bürgschaft dafür die zake yn Lubschen rechte ut to dragende a. Gerichtsunterwerfung b. Gestellungsbürgschaft aa) Primärer Inhalt bb) Sekundäre Leistung des Gestellungsbürgen (1) Wahrnehmung der prozessualen Pflichten (2) Die Frage der Einständerschaft zur Sache c. Bürgschaft die sake ahn keinen frombden oerdern tho forderende aa) Verbürgung des Klägers bb) Verbürgung des Beklagten a. Parteiantrag und Substanziierung der Hauptsache b. Zeitpunkt des Antrags c. Sicherungsbedürfnis d. Die aufschiebende Wirkung der Bürgschaftseinrede e. Zustandekommen der Bürgschaftsverpflichtung f. Dauer der Bürgschaft a. Zusammenfassung der wesentlichen Merkmale b. Vergleich mit der Klagengewere c. Zusammenwirken mit der Bejahwortung d. Stand der neueren Literatur II. Bürgschaft vor eth ene, wes he yn Lubschen rechte up jw bringen kan a. Erbrechtliche Ansprüche b. Die Besate Bürgschaft c. Sicherung von Klageansprüchen III. Weitere Eigenschaften der Prozessbürgschaften und der Bürgschaft im Allgemeinen § 8 Beweis I. Parteieid II. Materielle Beweismittel a. Stadtbücher Revals b. Städtebriefe aa) Gerichtszeugnisse bb) Vollmachten cc) Nächstenzeugnisse dd) Zuversichtsbrief c. Sonstige Urkunden d. Beweiskraft e. Beweisantritt und Gültigkeit der Urkunde f. Zeugenbeweis g. Peinliches Verhör III. Beweisurteile IV. Beweisverfahren V. Beweisrollenverteilung und Beweislast a. Klage auf eine Geldschuld b. Klage um Gut oder Liegenschaften VI. Gegenbeweis und Beweiswürdigung § 9 Urteile I. Der Sprachgebrauch II. Urteilsaufbau a. Sach- und Streitstand b. Beweiswürdigung c. Rechtliche Begründung d. Typische Formen der Tenorierung aa) Verfahrensurteile bb) Sachurteile cc) Beweisurteile III. Befehlscharakter der Ratsurteile a. Verpflichtung des Beklagten b. Verpflichtung des Klägers IV. Urteilsschelte § 10 Lübischer Rechtszug zwischen Schelte und Appellation I. Urteilsschelte versus Appellation II. Weitzels These zum lübischen Rechtszug III. Die Weitzel'sche These im Lichte des Revaler Rechtszugs nach Lübeck a. Die sog. Transformation des Lübecker Urteils b. Die enthlick affgerichtede zake IV. Charakter des Rechtszugs zum Revaler Rat D. SCHLUSSBETRACHTUNG § 1 Verfahrensstadien I. Ladung des Beklagten II. Mündliche Verhandlung III. Die Bejahwortung IV. Das Beweis- und Urteilstadium § 2 Verfahrensprinzipien I. Dispositionsmaxime II. Verhandlungsmaxime III. Die prozessuale Wahrheitspflicht IV. Das Prinzip der Unmittelbarkeit der Beweisaufnahme § 3 Vom Stil des Urteilens E. ANHANG Quellen und Literatur I. Quellen und Regesten II. Literatur III. Wörterbücher und Nachschlagewerke IV. Karte V. Abkürzungsverzeichnis Sach- und Wortregister Personenregister
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