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In diesem Buch untersucht der amerikanische Philosoph und Filmtheoretiker Stanley Cavell, wie Gemeinschaften, Städte der Worte, sich entwickeln, aber auch stillstehen und verfallen können. Dabei bringt er Traditionen miteinander ins Gespräch, die sich aus alter Gewohnheit und Misstrauen wenig zu sagen haben: Schwergewichte der Philosophie von Platon bis zur Gegenwart und vermeintliche Leichtgewichte der Kunst wie die Filmkomödien und Melodramen Hollywoods in den dreissiger und vierziger Jahren. Es zeigt sich, dass die Mittel, mit denen diese Filme Schwierigkeiten und Illusionen ehelicher Gemeinschaft darstellen, Erstaunliches zu den Gesichtspunkten beitragen können, unter denen Platon und Locke die Bedingungen und Bedrohungen der politischen Gemeinschaft untersuchen, aber auch zu Emersons und Nietzsches Diagnosen des Konformismus in der Kultur. Mitbestimmung in der politischen Gemeinschaft verlangt ebenso wie in Freundschaft und Ehe danach, eine eigene Stimme zu entwickeln; eine Problematik, die, wie Cavell zeigt, als Dauerthema die Screwballkomödien durchzieht. Der Band bietet neben Interpretationen von Werken Freuds, Shakespeares, Ibsens, Shaws und Henry James' nicht nur eine Einführung zu Klassikern der Philosophie von Platon über Aristoteles, Locke, Kant, Emerson, Nietzsche bis hin zu Mill und Rawls, sondern auch einen neuen, höchst vergnüglichen Zugang zu Klassikern der Filmgeschichte wie 'It Happened One Night' (Es geschah in einer Nacht), 'The Philadelphia Story' (Die Nacht vor der Hochzeit), 'Adam's Rib' (Ehekrieg), 'Gaslight' (Das Haus der Lady Alquist), 'Mr. Deeds Goes to Town' (Mr. Deeds geht in die Stadt), 'Now, Voyager' (Reise aus der Vergangenheit), 'Stella Dallas', 'The Lady Eve' (Die Falschspielerin), 'His Girl Friday' (Sein Mädchen für besondere Fälle), 'The Awful Truth' (Die schreckliche Wahrheit) und 'Conte d'Hiver' (Ein Wintermärchen).
Autorentext
Stanley Cavell, geboren 1926, gilt als einer der interessantesten Philosophen Amerikas. Er war 19631997 Professor für Ästhetik und allgemeine Werttheorie an der Harvard University und Präsident der American Philosophical Association. Sein Buch 'Der Anspruch der Vernunft' (The Claim of Reason, 1979) gehört zu den grossen philosophischen Büchern des 20. Jahrhunderts.
Klappentext
In diesem Buch, das die Grenzen zwischen Philosophie und Filmkunst sprengt, untersucht der bekannte amerikanische Philosoph und Filmtheoretiker Stanley Cavell die Bedingungen, wie Gemeinschaften, Städte der Worte, sich entwickeln, aber auch stillstehen und verfallen können. Dabei bringt er selbst intellektuelle und künstlerische Traditionen miteinander ins Gespräch, die sich aus alter Gewohnheit und Misstrauen wenig zu sagen haben, wie die Schwergewichte der Philosophie von Platon bis zur Gegenwart und die (vermeintlichen) Leichtgewichte des Hollywood-Kinos wie die Komödien Frank Capras.
Es zeigt sich, dass die filmischen Mittel, mit denen die Filmkomödien und Melodramen der dreissiger und vierziger Jahre Schwierigkeiten und Illusionen ehelicher Gemeinschaft darstellen, Erstaunliches zu den Gesichtspunkten beitragen können, unter denen Platon und Locke die Bedingungen und Bedrohungen der politischen Gemeinschaft untersuchen, aber auch zu Nietzsches und Emersons Diagnosen des Konformismus in der Kultur. Mitbestimmung in der politischen Gemeinschaft verlangt ebenso wie in Freundschaft und Ehe danach, eine eigene Stimme zu entwickeln; eine Problematik, die, wie Cavell zeigt, als Dauerthema die vermeintlich oberflächlichen Screwball-Comedies durchzieht. Der Band bietet neben Werkinterpretationen von Freud, Shakespeare, Ibsen, Shaw und Henry James nicht nur eine Einführung zu Klassikern der Philosophie von Platon über Aristoteles, Locke, Kant, Emerson, Nietzsche zu Mill und Rawls, sondern auch einen neuen, höchst vergnüglichen Zugang zu Klassikern der Filmgeschichte wie «It Happened one Night» (Es geschah in einer Nacht), «The Philadelphia Story» (Die Nacht vor der Hochzeit), «Adam`s Rib», «Gaslight» (Das Haus der Lady Alquist), «Mr. Deeds Goes to Town» (Mr. Deeds geht in die Stadt), «Now», «Voyager», «Stella Dallas», «The Lady Eve» (Die Falschspielerin), «His Girl Friday» (Sein Mädchen für besondere Fälle), «The Awful Truth» und «Ein Wintermärchen» (Rohmer).
Inhalt
Maria-Sibylla Lotter Einleitung: Das Abenteuer der Alltäglichkeit Vorwort zur ersten Ausgabe Einführung: An Stelle des Seminarraums 1 Emerson 2 The Philadelphia Story/Die Nacht vor der Hochzeit 3 Locke 4 Adam's Rib/Ehekrieg 5 Mill 6 Gaslight/Das Haus der Lady Alquist 7 Kant 8 It Happened One Night/Es geschah in einer Nacht 9 Rawls 10 Mr.Deeds geht in die Stadt 11 Nietzsche 12 Now, Voyager/Reise aus der Vergangenheit 13 Ibsen 14 Stella Dallas 15 Freud 16 The Lady Eve/Die Falschspielerin 17 Platon 18 His Girl Friday/Sein Mädchen für besondere Fälle 19 Aristoteles 20 The Awful Truth/Die schreckliche Wahrheit 21 Henry James und Max Ophüls 22 G.B.Shaw: Pygmalion und Pygmalion 23 Shakespeare und Rohmer: Zwei Wintermärchen Themen des moralischen Perfektionismus in Platons Staat