Stadt und Verkehr im Industriezeitalter

Die grundlegenden Veränderungen des Verkehrs in den beiden letzten Jahrhunderten haben der Entwicklung der modernen Stadt ihren Stempel aufgedrückt. Andererseits aber hat auch das rasche Wachstum der Städte die technische und organisatorische Entwicklung des Verkehrswesens maßgebend beeinflußt.
Im 19. Jahrhundert war es die Eisenbahn, die als wesentlicher Träger des Fernverkehrs das Wachstum von Städten verstärkte, nicht erschlossene Regionen aber hat weiter zurückfallen lassen. Mit den Bahnhöfen hat sie innerhalb der Stadt neue Entwicklungspole entstehen lassen. Noch bestimmender für die räumliche Entwicklung der Stadt war der Nahverkehr mit Pferdebahnen, Straßenbahnen und Bussen, die eine stärkere Ausweitung und Differenzierung des Stadtraumes erst ermöglicht haben.
Die Beiträge behandeln am Beispiel unterschiedlicher Regionen und Städte die Rolle der unterschiedlichen Verkehrsträger von der Postkutsche über das Schiff bis hin zum Automobil im Prozeß der Stadtentwicklung.

Autorentext
Professor Dr. Horst Matzerath, geboren 1937, Studium der Geschichte, Germanistik und Politischen Wissenschaften. Bis 2002 Direktor des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln im EL-DE-Haus. Kulturpreis der Stadt Köln 2002, Vorstandsmitglied der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e. V.