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Vergleichende Überlegungen zur Religionsauffassung von Sigmund Freud und Carl Gustav Jung wurden in der deutschen Fachliteratur selten vorgenommen vielleicht, weil der Anschein einer grundsätzlichen Unvereinbarkeit zwischen den beiden ein solches Vorhaben oft im Keim erstickt. Mit dem vorliegenden Buch leistet Sonja Lienhart einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke.
Inhalt
Einleitung Teil I: Darstellung des Religionsverständnisses Sigmund Freuds (18561939) 1 Freuds judische Identität und sein Verhältnis zur Religion 1.1 Immigration nach Wien und historische Umstände 1.2 Die Freuds und das Judentum Eine widerspruchliche Beziehung zwischen Bewahrung und Absage 1.3 Studienzeit in Wien 1.3.1 Der Einfluss Franz Brentanos 1.3.2 Der Einfluss Ludwig Feuerbachs 1.4 Freuds Entwicklung seiner atheistischen Geisteshaltung 1.4.1 Freuds Atheismus in psychoanalytischer Rezeption bei Ernest Jones und Peter Gay 1.4.2 Freuds Atheismus in theologischer Rezeption bei Hans Kung und Oskar Pfister 2 Freuds Psychogenese der Religion 2.1 Hinfuhrung zum Thema und Übersicht der religionskritischen Werke Freuds 2.2 Der Ödipuskomplex als Fundament der Religionsentstehung 2.2.1 Der Ödipuskomplex in seiner individualpsychologischen Bedeutung 2.2.2 Totem und Tabu (1913): Der Ödipuskomplex in seiner völkerpsychologischen Bedeutung 2.2.3 Zur Aussagekraft des Ödipuskomplexes heute 2.3 Zwangshandlungen und Religionsubungen (1907): Religion als allgemein menschliche Zwangsneurose 2.4 Die Zukunft einer Illusion (1927): Vom Wunschdenken zum Gottesglauben 3 Der Mann Moses und die monotheistische Religion (1939) 3.1 Zwei umsturzlerische Thesen 3.1.1 Der Mord an Moses 3.1.2 Moses, der Ägypter 3.2 Form und Stil von Freuds Moses-Studie 3.3 Der religionswissenschaftliche Inhalt von Freuds Moses-Studie 3.4 Der autobiografisch-psychoanalytische Inhalt von Freuds Moses-Studie 3.4.1 Freuds Identifikation mit Moses 3.4.2 Moses und Jakob Freud 3.5 Das biblische Motiv der Gottesschau in der Freud-Moses-Beziehung 3.6 Zusammenhänge zwischen Freuds Überlegungen zur Entstehung des judischen Monotheismus und dem heutigen psychoanalytischen Setting 4 Die Rezeption der psychoanalytischen Religionspsychologie aus theologischem, psychoanalytischemund kulturwissenschaftlichem Blickwinkel 4.1 Die Verknupfung von Seelsorge und Psychoanalyse bei Oskar Pfister 4.2 Religion als Produkt des Übergangsraumes bei Donald W.Winnicott 4.3 Jan Assmann: Freuds Einfluss auf die Kulturund Religionswissenschaft Teil II: Darstellung des Religionsverständnisses Carl Gustav Jungs (18751961) 1 Jungs Kindheit und deren Auswirkungen auf seine religiöse Prägung 1.1 Ein religiöses Schlusselerlebnis 1.2 Jungs Beziehung zu seinem Vater 1.3 Jungs Beziehung zu seiner Mutter 1.4 Jungs fruhe Introvertiertheit als Folge familiärer Belastung und Bedingung fur die Schaffung seines religiös-ethischen Systems 2 Das kollektive Unbewusste und die Archetypen als religiöse Größen 2.1 Hinfuhrung zum Thema und Vorstellung zweier ausgewählter, themenrelevanter Schriften 2.2 Das kollektive Unbewusste und die Archetypen in Die Beziehungen zwischen dem Ich und dem Unbewussten 2.2.1 Das kollektive Unbewusste 2.2.2 Die Archetypen 2.2.3 Eine Fallgeschichte 2.3 Religionsdefinition und Symbolverständnis in Psychologie und Religion 2.3.1 Exkurs: Der Archetypus als Form und Bild 2.3.2 Religionsdefinition 2.3.2.1 Die Dimension des Ergriffenwerdens 2.3.2.2 Die Dimension des Sich-in-Beziehung-Setzens 2.3.3 Zusammenfuhrung von Religionsdefinition, kollektivem Unbewusstem und Archetypus 2.3.4 Das Symbol als Archetypus 3 Die Naturphilosophie als hermeneutischer Schlussel fur Jungs Religionsverständnis 3.1 Bezuge zur Epoche der Romantik 3.1.1 Johann Wolfgang von Goethe 3.1.2 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling 3.2 Bezuge zur Epoche der Renaissance 3.3 Bezuge zur Epoche der Vorsokratiker 3.3.1 Anaximenes 3.3.2 Pythagoras 3.3.3 Heraklit 3.4 Parallelen zu Aristoteles 3.4.1 Exkurs: Die Metaphysik des Aristoteles 3.4.2 Entsprechungen zwischen dem aristotelischen Gottesbegriff (dem unbewegten Beweger) und Jungs kollektivem Unbewussten 3.4.3 Entsprechungen zwischen den Bestimmungen des unbewegten Bewegers und Jungs kollektivem Unbewussten und Libidobegriff 3.4.4 Jungs Rekurse auf die aristotelische Ursachen- und Kategorienlehre 4 Drei Beispiele kritischer Jung-Rezeption 4.1 Susanne Heine: Jungs Schwanken zwischen Empirie und Ontologie 4.2 Erich Fromm: Jungs unhaltbarer Wahrheitsbegriff 4.3 Bernhard Grom: Der Archetyp als Sackgasse 4.3.1 Kritik am Stellenwert der Numinosität in Jungs Religionsverständnis 4.3.2 Das kollektive Unbewusste als Freiheitsbeschneidung des Menschen 4.3.3 Die unkritische Anwendung der Archetypen in der Theologie 4.3.4 Problematisierung der oberflächlichen Analogien zwischen urzeitlichen Mythen und Patiententräumen 4.4 Diskussion 5 Die Frage nach demtherapeutischen Potenzial in Jungs (religiösen) Lehren 5.1 Die aktive Imagination als religiöser Vorgang 5.2 Das numinose Wirken der Archetypen als Lehr-Erlebnis im Umgang mit Unausweichlichem 6 Jungs Verbundenheit zu den Lehren der fernöstlichen Philosophie 6.1 Zusammenhänge zwischen den Lehren der fernöstlichen Philosophie und Jungs Individuationsbegriff 6.2 Jungs Lehren als teilweise Antizipation der achtsamkeitsbasierten Medizin 6.3 Buddhistische Psychotherapie Teil III: Vergleichende Überlegungen 1 Zu Beziehungsdynamik und Zerwurfnis von Freud und Jung 2 Zu Divergenzen und Gemeinsamkeiten in der Dreiecksbeziehung Freud Jung Religion 2.1 Zu Divergenzen und Gemeinsamkeiten von Freud und Jung im Allgemeinen 2.2 Neurose und Libido als Streitbegriffe 2.3 Intoleranter Atheist versus bigotter Pfarrerssohn eine Relativierung 2.4 Funktionaler versus substanzieller Religionsbegriff bei Freud und Jung eine Zuordnung 2.5 Freud Jung Spiritualität: Versuch einer Verknupfung 2.6 Die Bedeutung des Mythos in Freuds und Jungs Religionsverständnis 2.7 Zum Stellenwert von Vererbung,Wiederholung und Gegenwartsbezogenheit in den mythologischen Konzepten Freuds und Jungs 2.8 Der Einfluss von Freuds und Jungs weltanschaulich-religiöser Haltung auf ihre Patientenbehandlungen Literatur