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Das Buch befasst sich mit dem Innsbrucker Künstler Egid Schor (16271701), der um 1698 im Auftrag des Abtes Edmund Zoz von Schwaz (16901699) die beiden Chorkapellen des Zisterzienserstiftes Stams in Tirol freskierte. Seine Leistung war es hierbei, die schmalen romanischen Kapellenräume mit einem modernen illusionistischen Dekorationssystem auszustatten, dessen Ursprünge offenkundig in Italien lagen. Tatsächlich hielt sich Schor mehrere Jahre in Rom auf. Die Rekonstruktion der gesellschaftlichen Kontakte in der Ewigen Stadt sowie ein Überblick über die dortige Kunst erlauben es, erstmals ein Profil der römischen Zeit des Malers zu erstellen. Da die Chorkapellenfresken am Ende eines langen, schaffensreichen Künstlerlebens entstanden sind, geben sie zudem Anlass, das bisher unbekannte Gesamtwerk von Schor in Rom, Südtirol und Tirol zu betrachten. Dabei werden erstmals diejenigen stilistischen Charakteristika genau definiert, die bislang allgemein unter den Begriffen Cortonesk, Pozzesk und Berninesk subsummiert werden. In diesem Kontext wird die Bedeutung von Egid Schor als Vermittler aktueller römischer Kunst des 17. Jahrhunderts von Italien nach Österreich herausgearbeitet. Es wird deutlich, dass der Innsbrucker ein außerordentliches Verständnis für die komplexen Systeme und Kenntnisse in Mathematik und Geometrie besaß. Seine enorme Transferleistung beruhte nicht nur auf der Übertragung von Formen und Konstruktionstechniken, sondern auf einem tiefgreifenden Verständnis der zeitgenössischen Kunsttheorie. Egid Schor schuf in Tirol Kunstwerke, die sich an den aktuellen Strömungen des Kunstzentrums Rom orientierten. Durch ihn gelangte die Barockmalerei nördlich der Alpen zu einer Blüte und an seinem Oeuvre mussten sich die folgenden Künstler messen.
Autorentext
Silvia Carola Dobler, Dr. des., geboren 1977 in Nürnberg, Studium der Kunstgeschichte, der Christlichen Archäologie und der Klassischen Archäologie an den Universitäten in Erlangen und Rom (La Sapienza). 2002 Magister Artium über "Matthias Lettenbichler (1610-1674). Studien zu Leben und Werk". 2003-2005 Doktorandenstipendiatin der MPG an der Bibliotheca Hertziana. 2005-2008 Mitarbeiterin der Forschungsdatenbank ArsRoma zur Malerei in Rom von 1580-1630 unter der Leitung von Prof. Ebert-Schifferer. 2008 Promotion an der Universität Bonn über den Transfer italienischer Dekorationssysteme in den deutschsprachigen Raum durch den Innsbrucker Egid Schor am Beispiel der Stamser Chorkapellen. Von 2010-2012 Post-doc Stipendiatin der MPG an der Bibliotheca Hertziana Forschungsschwerpunkte: (Decken-)Malerei und Handzeichnungen des 17. Jahrhunderts in Italien und im deutschsprachigen Raum; Einfluss italienischer Kunstauffassung auf den deutsch-österreichischen Raum im 17. und 18. Jahrhundert; Kunst- und Kulturtransfer im 17. Jahrhundert; das Motiv der bildtragenden Engel in Italien und nördlich der Alpen (1650-1750); Kunst und Kulturpolitik um König Ludwig den I. von Bayern.
Klappentext
Das Buch befaßt sich mit dem Innsbrucker Künstler Egid Schor (1627-1701), der um 1698 im Auftrag des Abtes Edmund Zoz von Schwaz (1690-1699) die beiden Chorkapellen des Zisterzienserstiftes Stams in Tirol freskierte. Seine Leistung war es hierbei, die schmalen romanischen Kapellenräume mit einem modernen illusionistischen Dekorationssystem auszustatten, dessen Ursprünge offenkundig in Italien lagen. Tatsächlich hielt sich Schor mehrere Jahre in Rom auf. Die Rekonstruktion der gesellschaftlichen Kontakte in der Ewigen Stadt sowie ein Überblick über die dortige Kunst erlauben es, erstmals ein Profil der römischen Zeit des Malers zu erstellen. Da die Chorkapellenfresken am Ende eines langen, schaffensreichen Künstlerlebens entstanden sind, geben sie zudem Anlaß, das bisher unbekannte Gesamtwerk von Schor in Rom, Südtirol und Tirol zu betrachten. Dabei werden erstmals diejenigen stilistischen Charakteristika genau definiert, die bislang allgemein unter den Begriffen "Cortonesk", "Pozzesk" und "Berninesk" subsummiert werden. In diesem Kontext wird die Bedeutung von Egid Schor als Vermittler aktueller römischer Kunst des 17. Jahrhunderts von Italien nach Österreich herausgearbeitet. Es wird deutlich, daß der Innsbrucker ein außerordentliches Verständnis für die komplexen Systeme und Kenntnisse in Mathematik und Geometrie besaß. Seine enorme Transferleistung beruhte nicht nur auf der Übertragung von Formen und Konstruktionstechniken, sondern auf einem tiefgreifenden Verständnis der zeitgenössischen Kunsttheorie. Egid Schor schuf in Tirol Kunstwerke, die sich an den aktuellen Strömungen des Kunstzentrums Rom orientierten. Durch ihn gelangte die Barockmalerei nördlich der Alpen zu einer Blüte und an seinem Oevre mußten sich die folgenden Künstler messen.