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Ein neuer Fall für Inspektor Kajetan, dem peniblen Ermittler aus München.
München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen, wie sich bald herausstellt. Kajetans Recherchen führen ihn von der Welt der frühen Alternativen und Landkommunen bis ins Milieu der Spekulanten, Parvenüs und Rechtsradikalen. Stück für Stück setzt er das Puzzle zusammen und lässt dabei fast sein Leben.
Ein echtes Lesevergnügen! Zeitgeschichte und spannende Unterhaltung in einem.
Autorentext
Robert Hültner wurde 1950 in Inzell geboren. Er arbeitete unter anderem als Regieassistent, Dramaturg, Regisseur von Kurzfilmen und Dokumentationen, reiste mit einem Wanderkino durch kinolose Dörfer und restaurierte historische Filme für das Filmmuseum. Zu seinen zahlreichen Veröffentlichungen gehören neben historischen Romanen und Krimis auch Drehbücher (u. a. für den Tatort), Theaterstücke und Hörspiele. Sein Roman Der Sommer der Gaukler wurde von Marcus H. Rosenmüller verfilmt. Für seine Inspektor-Kajetan-Romane wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem dreimal mit dem Deutschen Krimipreis und mit dem renommierten Glauser-Preis.
Klappentext
Ein neuer Fall für Inspektor Kajetan, dem peniblen Ermittler aus München.
München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen, wie sich bald herausstellt. Kajetans Recherchen führen ihn von der Welt der frühen Alternativen und Landkommunen bis ins Milieu der Spekulanten, Parvenüs und Rechtsradikalen. Stück für Stück setzt er das Puzzle zusammen - und lässt dabei fast sein Leben.
Zusammenfassung
Ein neuer Fall für Inspektor Kajetan, dem peniblen Ermittler aus München.
München, in den 20er Jahren: Paul Kajetan, der sich seit seiner Entlassung als Detektiv durchs Leben schlägt, gerät in Verdacht, auf seinen Nachfolger in der Münchner Polizeidirektion einen Mordanschlag verübt zu haben. Um seine Unschuld zu beweisen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Ein nicht ganz ungefährliches Unternehmen, wie sich bald herausstellt. Kajetans Recherchen führen ihn von der Welt der frühen Alternativen und Landkommunen bis ins Milieu der Spekulanten, Parvenüs und Rechtsradikalen. Stück für Stück setzt er das Puzzle zusammen und lässt dabei fast sein Leben.
Leseprobe
1
Freiherr Aloys von Marain, ehemals stellvertretender Kommandeur des traditionsreichen Regiments Lotz, hatte die Schlacht verloren. Sein Befehl, Fenster und Vorhe des Salons tagsber nicht mehr ffnen zu lassen, um die Augusthitze aus den Wohnren des Gutes fern zu halten, hatte nichts bewirkt. Eine Wolke fetter We durchstrmte die drigen Re des Erdgeschosses, strahlte von den Tapeten, dunstete aus dem wachsgetrten Parkett und dem schweren, matt glenden Mobiliar.
Verdrossen stellte er das Weinglas ab, steckte einen Finger unter den Kragen, lste den schweietrten Stoff von der Haut und massierte seinen Nacken. Mit leisem hzen, und kurz gegen eine Welle sirrenden Schwindelgefhls ankfend, stemmte er sich aus dem Fauteuil, stapfte schwerfig zum Fenster und ffnete den Vorhang einen Spalt weit.
Die Sonne, von rtlichem Dunst verschleiert, berhrte bereits den waldigen Horizont des Ammerlandes.
Es klopfte.
So komm Er halt, Albert, rief der Baron unwillig.
Die Scharniere gaben ein fast unhrbares Winseln von sich. Von Marain sah sich nicht um. Es wird wieder nicht regnen, seufzte er, um mit pltzlichem ger anzufgen: Diese Hitze! Diese elende Hitze!
Sehr wohl, Herr Baron. Der alte Hausdiener stand wie angewachsen auf der Schwelle.
Wieder fhlte von Marain diese grundlose Gereiztheit, an der er seit Tagen litt. Er drehte sich mit einer heftigen Bewegung um und starrte auf die akkurat ausgerichteten Schuhspitzen seines Dieners.
Albert! Bevor Er mir gleich sagen wird, was er auf dem Herzen hat - gib Er mir doch darauf eine Antwort: Leben wir in einer Republik?
Die Augen des Alten waren auf die Brust des Barons geheftet. Seine Lippen bewegten sich, als spreche er dessen Worte nach, um sie verstehen zu knnen.
Der Baron schnaufte ungeduldig.
Wie ... wie meinen der Herr Baron? Ob ...
Dass er den Alten verwirrte, machte von Marain noch zorniger.
Ich frag Ihn, fiel er ihm hitzig ins Wort, ob meine Feststellung korrekt ist, dass wir in einer Republik und nicht mehr im Kaiserreich leben. Und das nicht erst seit gestern, sondern seit nun schon fast einem ganzen Jahrzehnt?! Das ist doch eine ganz einfache Frage! Und die versteht Er nicht?
Der Blick des Alten folgte dem nervsen Zickzack des Parketts. Unmerklich zuckten seine Finger.
Gewiss, Herr Baron, antwortete er schlieich, gefolgt von einem leisen Hsteln, aber der Herr Baron wissen doch, dass ich ... dass ich mich um politische Sachen nicht bekmmern tu.
Aber dass sich etwas geert hat, ist Ihm bekannt, bohrte von Marain weiter.
Alberts Augen fixierten das Kinn des Barons. Wenn ihn die Frage verletzt hatte, so lieer es sich jedenfalls nicht anmerken.
Gewiss, Herr Baron.
Die unerschtterliche Beherrschtheit des Alten machte von Marain schier rasend. Ah ja? Tatslich? Er reckte das
Kinn. Und wieso gewhnt Er sich nicht endlich ab, auf jede meiner Bemerkungen mit >Sehr wohl, Herr BaronSehr wohl, Herr BaronSehr wohl, Herr BaronHerr Major< hast dir wenigstens schon abgewhnen knnen, immerhin. Aber lassen wir das jetzt.
Sehr wohl, Herr Baron.
Von Marain atmete tief durch.
Also - was gibt es? Wieder irgendeine anonyme Pbelei?
Nein, log Albert.
Also, was dann?
Das Frein aus England ...
Miss Thomson? Hat sie wieder angerufen?
Albert bejahte.
Wann? Warum hast du mich nicht gerufen?
Vor gut einer halben Stund. Der Herr Baron sind unten beim Weiher gewesen.
Hat sie gesagt, was sie will? Was will eine Journalistin aus England von mir, Albert?
Albert schttelte den Kopf. Sie wollts dem Herrn Baron selber erkln, hats gemeint.
Von Marains Blick glitt ber das zerknitterte Gesicht des Alten. Er drehte sich wieder zum Fenster.
Er hatte eine Ahnung. Aber war es wirklich mglich, dass dieser Anruf mit den Aufregungen der letzten Wochen zusammenhing? Mit dem Streit, den er mit einigen seiner ehemaligen Regimentskollegen hatte?
Man hatte ihn um etwas gebeten, dessen vorgebliche Bedeutung ihm nicht einleuchten wollte. Es ging dabei um einen ehemaligen Soldaten seines Regiments, der sich offenbar in eine peinliche Lage manvriert hatte und an den er sich nur schwach als einen von Unsicherheit geplagten, unangenehm beflissenen Sonderling erinnern konnte. Als er seinen Namen zum ersten Mal in einer Schlagzeile las, war er zunst von einer zufigen Namensgleichheit ausgegangen, bis er eines Besseren belehrt wurde. Was da ber ihn geschrieben stand, hatte dem Baron nicht behagt. Der Mann schien zu geflichen Narreteien zu neigen. Deshalb, und auch, weil ihn das Ansinnen seiner ehemaligen Kameraden mehr als befremdete, hatte er abgelehnt, etwas fr ihn zu tun. Zu nichtig war der Anlass, als dass er dafr seine Prinzipien zu opfern bereit gewesen w.
Gewiss, es hatte eine berraschend heftige Auseinandersetzung gegeben. Aber warum sollte sich jemand aus dem Ausland dafr interessieren? Aurdem handelte es sich dabei um eine interne Angelegenheit unter - jawohl, noch immer - Kameraden. Die Wogen wrden sich irgendwann glen. Nein, nicht irgendwann. Schon heute Abend war er zu einer Feier seines ehemaligen Regiments geladen. Grogig hatte man ihm Abholung und…