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Die Mathematik ist ein wichtiges Werkzeug zur Konstruktion und zur Analyse von Regelhaftigkeit. Ein auf höhere Allgemeinbildung ausgerichteter Mathematikunterricht muss einerseits in den Gebrauch dieses Werkzeugs einführen, er sollte aber andererseits auch die Reflexion auf die individuelle und kollektive Bedeutung der Mathematik nicht ausblenden. Mathematik als Bildungsfach hat unter anderem die Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler zum Nachdenken darüber anzuregen, was der Mensch mit Mathematik macht und wie andererseits die Mathematik unser individuelles und soziales Leben beeinflusst und formt. Das allgemeine Ziel eines reflexionsorientierten Unterrichts wäre somit, die Brauchbarkeit der Mathematik erfahrbar zu machen und die Nachdenklichkeit über die Bedeutsamkeit von Mathematik zu provozieren. In diesem Band wird ein durch Roland Fischer angeregtes Unterrichtsprojekt beschrieben und analysiert, das diese mathematikbezogene Relevanzreflexionsprovokation zum Gegenstand hatte. Neben einer detaillierten Darstellung von Ablauf und Inhalt des Projekts werden auch allgemeine bildungstheoretische Prämissen, die dessen Grundlage bildeten, behandelt.
Leseprobe
Einleitung Die gesellschaftliche Bedeutung der Mathematik kann wohl kaum bestritten werden mit ihrer Hilfe kommunizieren wir (über Abstraktes), sie unterstützt unser Entscheiden und Handeln und liegt (so) auch unserer Konstruktion sozialer Wirklichkeit zugrunde. Einem Unterricht, der sich manchmal im Einüben von auf Vorrat vermittelter Rechentechnik erschöpft, gelingt es nicht immer, die eminente Bedeutung der Mathematik für unser individuelles wie soziales Leben adäquat abzubilden. Das Ergebnis ist (oft) ein Bild von Mathematik als verlässlich funktionierendes und allgegenwärtiges Werkzeug, dem gegenüber so etwas wie Reflexion auf der Bedeutungsebene oder konstruktiv-kritische Emanzipation weder erforderlich oder angebracht erscheint. Für das hier beschriebene und analysierte Unterrichtsprojekt wurde von einer anderen bildungstheoretischen Prämisse ausgegangen. Gerade weil die Mathematik eines unserer wichtigsten und zuverlässigsten Werkzeuge zur Steuerung und Gestaltung der natürlichen und sozialen Welt ist muss es zentrale Aufgabe mathematischer Allgemeinbildung sein, die Möglichkeiten und Grenzen dieses Instruments thematisieren, damit wir auch diesem gegenüber entscheidungs- und handlungsfähig bleiben (oder werden) und nicht unbemerkt von ihm beherrscht werden. Am Beispiel von Quantifizierungen im sozialen Kontext wurde der Frage nachgegangen, was die Gesellschaft mit Mathematik macht und wie umgekehrt die Mathematik auf die Gesellschaft formend und gestaltend zurückwirkt. Im Sinne von politischer Bildung mit dem Ziel von (kollektiver) Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit innerhalb einer auf Quantitatives disziplinierten natürlichen und sozialen Umwelt ging es letztlich um ein philosophisches Befragen des Beitrags der Mathematik, den diese für unsere Welt- und Selbstgestaltung einbringt. Der vorliegende Text ist die (etwas gekürzte) Dissertation, die im Rahmen des DoktorandInnenkollegs Mathematische Bildung im informationstechnologischen Zeitalter an der Universität Klagenfurt entstand und ein Unterrichtsprojekt mit dem Ziel möglichst authentischer Reflexion gewisser gesellschaftlicher Verhältnisse mit dem Mittel der Mathematik zum Gegenstand hatte. Nach einer ausführlichen Darstellung und Diskussion der bildungsphilosophischen Prämissen des Projekts wird dieses im Detail beschrieben und evaluiert. Als wesentliches Ergebnis kann festgehalten werden, dass anspruchsvolle Gesellschaftsreflexion im Rahmen des Mathematikunterrichts sinnvoll und möglich ist. Wien, Rainer Schmid-Zartner
Inhalt
Inhalt Einleitung 1 Bildungsphilosophische Grundlegung 1.1 Zur Metaphysik der Mathematik: Regelhaftigkeit und Freiheit 1.2 Mathematik als Bildungsfach 1.3 Zur didaktischen Umsetzung Quantifizierung als zurichtende Disziplinierung von Natur und Gesellschaft 2 Zur Konzeption des Unterrichtsprojekts 2.1 Erste Konkretisierung des inhaltliches Reflexionsziels 2.2 Weitere Konkretisierung und Umsetzung 2.3 Allgemeine Grundsätze für die Projektdurchführung 2.4 Datenmaterial und Auswertungskriterien 3 Durchführung des Projekts und Ergebnisse 3.1 Erster Block Grundbegriffe der Statistik 3.1.1 Ablauf 3.1.2 Ergebnisse 3.1.3 Zusammenfassung 3.2 Zweiter Block Klassenklimaerhebung 3.2.1 Ablauf 3.2.2 Ergebnisse 3.2.3 Zusammenfassung 3.3 Dritter Block Schulische Leistungsbeurteilung 3.3.1 Ablauf 3.3.2 Ergebnisse 3.3.3 Zusammenfassung 3.4 Vierter Block Intelligenz und Intelligenzmessung 3.4.1 Ablauf 3.4.2 Ergebnisse 3.4.3 Zusammenfassung 3.5 Abschluss des Projekts Rückschau 3.5.1 Ablauf 3.5.2 Ergebnisse 4 Forschungsfragen 4.1 Die motivationale Frage 4.2 Die reflexionsdynamische Frage 4.3 Die Relevanzfrage 5 (Sehr) persönlicher Rückblick
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