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Wir leben in den drei Dimensionen des Raumes. Die Zeit umfasst die vierte Dimension. Sich frei in der Zeit fortzubewegen, war schon immer ein Traum des Menschen. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert erfindet H. G. Wells mit seinem gleichnamigen Roman eine Zeitmaschine und Albert Einstein entwickelt die Relativitätstheorie. Diese beiden Erfindungen weisen einen unbestreitbaren Zusammenhang auf. Die heutige Welt hält kaum noch Geheimnisse offen. In einer Zeit in der es keine neue Welt zu entdecken gibt, in der alle Länder erforscht sind, in der Satelliten jeden Winkel ausleuchten, sehnt sich der Mensch nicht weniger nach einem Zufluchtsort, einer neuen Welt, der Möglichkeit sein eigenes Utopia zu errichten. Zeitreisen entsprechen genau dieser Sehnsucht. Sie offenbaren unentdeckte Welten, unbekannte Möglichkeiten und unvorhersehbare Konsequenzen.
Autorentext
Nicolas Hacker (M.A.) wurde 1979 in München geboren. Seine Leidenschaft für neue Medien und Technologien vertiefte er im Studium der Literatur und der vergleichenden Literaturwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dabei setzte er seinen Schwerpunkt auf Film und Technik. Die Faszination für moderne graphische Möglichkeiten Hollywoods inspirierte ihn während des Studiums zu Arbeiten über die Umsetzung von Vorstellung zu Filmen. Dies führte letztlich zu diesem Buch.
Leseprobe
Textprobe:
Kapitel II, Zeitreise und ihre Bestandteile:
Untersucht man Theorie und Funktionalität von Zeitreisen, ist es vorab notwendig die Bestandteile einer solchen Reise zu betrachten, welche, wie der Begriff Zeitreise deutlich darlegt, Zeit und Reise sind. Der Begriff der Reise ist hierbei jedoch mehr auf den Begriff des Raumes zu beziehen, durch den sich während einer Reise bewegt werden muss. Der Raum setzt sich aus drei Dimensionen zusammen. Die Zeit bildet die vierte Dimension. H. G. Wells erfindet die Zeitmaschine, Albert Einstein die Relativitätstheorie. Beide Erfindungen erschüttern seinerzeit die Welt und ihr Zusammenhang ist unbestreitbar. Sowohl die Entdeckung der Zeitmaschine, als auch die der Relativitätstheorie beschäftigen sich mit der vierten Dimension.
Es ist klar (...), daß jeder tatsächlich vorhandene Körper sich in vier Dimensionen ausdehnen muss: in Länge, Breite, Höhe und in Dauer ... Tatsächlich gibt es vier Dimensionen, von denen wir drei die Ebenen des Raumes nennen, und eine vierte die Zeit. (...) Es ist nur eine neue Betrachtungsweise der Zeit. Der einzige Unterschied zwischen der Zeit und irgendeiner der drei Dimensionen des Raumes besteht darin, daß unser Bewußtsein sich in ihr bewegt.
Auch Philosophen fragen sich, warum gerade drei Dimensionen und nicht auch noch eine Vierte, die rechtwinklig zu den anderen Drei steht. Die Folge derartiger Überlegungen ist der Versuch eine vierdimensionale Geometrie zu entwerfen. Und so formuliert auch Wells Zeitreisender die Behauptung daß Zeit eigentlich nur eine Form von Raum ist . Mit diesem entscheidenden Satz ist das Raum-Zeit-Kontinuum für das entstehende Genre des Science Fiction begründet. Laut Michael Salewski findet der erste Vortrag über Raum und Zeit erst am 21. September 1908 statt und damit etwas über zehn Jahre nach der ersten Veröffentlichung von H. G. Wells Time Machine. Wells ist seiner Zeit somit bewiesener Maßen voraus.
Es werden nun zunächst die Begriffe Zeit und Raum physikalisch sowie philosophisch analysiert, um die Durchführung von Zeitreisen genauer darzulegen und tiefer in ihre Funktionalität und Form der Darstellung im Film vorzudringen. Hierzu wird sowohl analysiert, was Zeit und Raum sind, als auch die Frage nach ihrer Existenz geklärt. Eine Zeitreise kann nur durchgeführt werden, wenn eine Zeitlinie existiert, auf der vor und zurück gesprungen werden kann. Selbiges gilt für den Raum. Auch hier ist eine Zeitreise nur möglich, wenn jede Zeit einen eigenen Raum besitzt, der bereist werden kann und somit gewährleistet ist, dass der Zeitreisende nicht im Nirgendwo landet.
Philosophie und Naturwissenschaften nähern sich einander, bezüglich ihrer Schlussfolgerungen über die Eigenschaften von Zeit und Raum, resultierend aus deren Beobachtungen, stark an. Obwohl Kant seine Überlegungen bereits um 1780 anstellt, gleichen diese sehr den Ergebnissen der physikalischen Versuche von Albert Einstein am Anfang des 20. Jahrhunderts. Um die theoretische Durchführung von Zeitreisen zu verstehen, werden im Folgenden die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Bereich der Physik sowie auf dem Gebiet der Philosophie näher erläutert.
II.1, Newton und Einstein:
Die Zeit lässt sich bislang nicht auf grundlegende Phänomene zurückführen. Sie ist dennoch in der Physik eine fundamentale Größe, die zusammen mit dem Raum die Reihenfolge von Ereignissen und deren Dauer bestimmt. Das Phänomen der Zeit beschreibt Isaac Newton folgendermaßen:
Die absolute, wahre und mathematische Zeit verfließt an sich und vermöge ihrer Natur gleichförmig und ohne Beziehung auf irgendeinen äußeren Gegenstand.
Newton nennt dies die absolute Zeit . Dieser Begriff behält in der Physik seine Gültigkeit bis 1905 von Albert Einstein die spezielle Relativitätstheorie formuliert wird. Newton geht in seiner Definition stets von nur einem ruhenden Beobachter aus. Er behauptet weiterhin, dass die Zeit eine Konstante ist, die ohne ä