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WISSEN UND GESELLSCHAFT Von Nico Stehr und Volker Meja Die Wissenssoziologie ist gerade heute ein in vieler Hinsicht eigenartiges und eher un typisches Spezialgebiet der Soziologie 1. Spa testens seit Ende der zwanziger Jahre ist sie zwar ein unbestrittener Bestandteil der Soziologie, mehr als die Fragestellungen ande rer soziologischer Spezialgebiete treffen die von der Wissenssoziologie aufgeworfenen Fragen jedoch auf das kritische Interesse einer Vielzahl sozial-und geisteswissenschaft licher Disziplinen. Fast in jedem Lehrprogramm oder allgemeinen soziologischen Text findet die Wissenssoziologie in irgendeiner Form Beriicksichtigung. Oder noch generel ler formuliert, die Wissenssoziologie reprasentiert eine Art "kopernikanische Revolu tion" in der Analyse kultureller Produkte. Gleichzeitig kann aber kein Zweifel dariiber bestehen, daB sie bei aller, in vielen Fallen natiirlich nur oberflachlichen Anerkennung als legitimer Bestandteil der Soziologie eine im Vergleich insbesondere zu den grundle genden Spezialgebieten der Soziologie abweichende Position einnimmt. Dazu geh6rt etwa die Beobachtung, daB die intellektuelle Entwicklung der Wissenssoziologie iiber lange Zeitabschnitte eindeutig stagnierte, daB sich die Zahl der an der Wissenssoziolo gie interessierten Soziologen, gem essen am Wachstum der Soziologie insgesamt, in den 2 vergangenen drei J ahrzehnten kaum entscheidend verandert hat ; kurz, daB die Wis senssoziologie sich in eine Richtung entwickelte, in der sie eigentlich zunehmend nur von historischem Interesse war. Ein nicht leicht von der Hand zu weisender Eindruck ist deshalb, daB sich die Wissenssoziologie irgendwie selbst ersch6pft hat, und zwar lan ge bevor sie ihr umfassendes Programm iiberhaupt erst ein16sen konnte.
Autorentext
Nico Stehr ist Inhaber des Karl Mannheim Lehrstuhls für Kulturwissenschaften an der Zeppelin University, sowie Fellow des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen. Im akademischen Jahr 2002/2003 war er Paul-Lazarsfeld-Professor der Human- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.
Klappentext
WISSEN UND GESELLSCHAFT* Von Nico Stehr und Volker Meja Die Wissenssoziologie ist gerade heute ein in vieler Hinsicht eigenartiges und eher un typisches Spezialgebiet der Soziologie 1. Spa testens seit Ende der zwanziger Jahre ist sie zwar ein unbestrittener Bestandteil der Soziologie, mehr als die Fragestellungen ande rer soziologischer Spezialgebiete treffen die von der Wissenssoziologie aufgeworfenen Fragen jedoch auf das kritische Interesse einer Vielzahl sozial-und geisteswissenschaft licher Disziplinen. Fast in jedem Lehrprogramm oder allgemeinen soziologischen Text findet die Wissenssoziologie in irgendeiner Form Beriicksichtigung. Oder noch generel ler formuliert, die Wissenssoziologie reprasentiert eine Art "kopernikanische Revolu tion" in der Analyse kultureller Produkte. Gleichzeitig kann aber kein Zweifel dariiber bestehen, daB sie bei aller, in vielen Fallen natiirlich nur oberflachlichen Anerkennung als legitimer Bestandteil der Soziologie eine im Vergleich insbesondere zu den grundle genden Spezialgebieten der Soziologie abweichende Position einnimmt. Dazu geh6rt etwa die Beobachtung, daB die intellektuelle Entwicklung der Wissenssoziologie iiber lange Zeitabschnitte eindeutig stagnierte, daB sich die Zahl der an der Wissenssoziolo gie interessierten Soziologen, gem essen am Wachstum der Soziologie insgesamt, in den 2 vergangenen drei J ahrzehnten kaum entscheidend verandert hat ; kurz, daB die Wis senssoziologie sich in eine Richtung entwickelte, in der sie eigentlich zunehmend nur von historischem Interesse war. Ein nicht leicht von der Hand zu weisender Eindruck ist deshalb, daB sich die Wissenssoziologie irgendwie selbst ersch6pft hat, und zwar lan ge bevor sie ihr umfassendes Programm iiberhaupt erst ein16sen konnte.
Inhalt
I. Teil: Einleitung.- Wissen und Gesellschaft.- II. Teil: Zur Grundlegung der Wissenssoziologie.- Klassifikation und Wissenssoziologie: Durkheim und Mauss neu betrachtet.- Wissen und Nutzen. Implikationen für die Wissenssoziologie.- III. Teil: Wissenssoziologie, Erkenntnistheorie und Philosophie.- Zur Strategie einer Soziologie der Erkenntnis.- Die Ausdifferenzierung von Erkenntnisgewinn: Zur Genese von Wissenschaft.- Die Eigenart der Geschichtsphilosophie aus der Sicht der Wissenssoziologie.- Wissenssoziologie der Naturwissenschaften: Bedingungen und Grenzen ihrer Möglichkeit.- IV. Teil: Theoretische Perspektiven in der Wissenssoziologie.- Über den konventionellen Charakter von Wissen und Erkenntnis.- Die dreifache Legitimation. Ein Modell für eine Soziologie des Wissens.- Soziokulturelle Evolution. Ein epistemologisches Modell für die Analyse menschlicher Geschichte.- Die Fabrikation von Wissen. Versuch zu einem gesellschaftlich relativierten Wissensbegriff.- Motivation und Wissen.- V. Teil: Wissen und Macht.- Über Kultur und Macht: Die moderne Kultivierung des Wissens.- Gedankliche Realität und gesellschaftliche Macht.- VI. Teil: Geschichte und Kritik der Wissenssoziologie.- Wissenssoziologie als Selbstkritik.- Saint-Simon als Wissens- und Wissenschaftssoziologe.- Gedanken zu Max Schelers Erkenntnis und Arbeit.- Max Scheler: Eine wissenssoziologische Alternative.- Mannheims Wissenssoziologie und C. W. Mills' soziologisches Wissen.- Lucien Goldmann als Leser Karl Mannheims.- VII. Teil: Empirische Wissenssoziologie.- Kausalität, Anschaulichkeit und Individualität. Oder: Wie Wesen und Thesen, die der Quantenmechanik zugeschrieben, durch kulturelle Werte vorgeschrieben wurden.- Strukturen des Wissens: Dinge, Geld, Personen.- Das Ideologieproblem in der Kunstsoziologie. Eine Fallstudie über Manchester im 19. Jahrhundert.- Wissenschaftliches und lebensweltliches Wissen am Beispiel der Verwissenschaftlichung der Geburtshilfe.- Zur Soziologie der formalen Logik.