In ihrem neuen Lyrikband hat Monika Schnyder sechs Zyklen zusammengestellt, die von ihren vielfältigen geographischen, archäologischen, historischen und kulturellen Interessen zeugen. Sie ist eine begeisterte Reisende. Ihre Gedichte sind ein bald furioser, bald heiterer Mix aus Er-lebtem und Er-lesenem. Der Zyklus "Gemachte Wetter" gilt Winden, Wolken und Sturm, dem Einfluss des Wettergeschehens auf Menschheit und Historie. Der Zyklus "un gelato al limone" beschwört italienisches Ambiente quer durch die Jahrhunderte Poeten und Palazzi, Türme und Krieg, Stuck und Statuen, Wein und Tauben. "Störfrequenzen" schöpft Bilder aus Textbausteinen: Streiflichter aus Astronomie, Robotik, Informatik. "Wie auf Schienen" ist den Gefiederten gewidmet, seien sie ausgestorben, fantastisch, mythisch oder real. "Tief tiefer" taucht die Autorin im fünften Zyklus in die Vergangenheit, auf den Spuren der Forschung, welche die eigene Fantasie anregt. Der Zyklus "Texel" führt die Lesenden auf die Grösste der Westfriesischen Inseln. So erlebt und erforscht die Autorin Orte und Zeiten, verwandelt sie in Texte, die uns Lesende dorthin entführen.

Autorentext
Monika Schnyder ist 1945 in Zürich geboren. Nach dem Besuch des Vorkurses an der Schule für Gestaltung (heute ZHDK) zog sie 1983 in die Ostschweiz, wo sie als freie Journalistin arbeitete, hauptsächlich für den «Tagesanzeiger» und «Das Magazin». Seit 2000 lebt sie als freie Autorin und Ägyptisch-Arabisch-Lehrerin in St.Gallen. Monika Schnyder unternahm viele Reisen, vor allem in den Orient. Einen halbjährigen Schreibaufenthalt verbrachte sie 2000 in Kairo-Shabramant. 2007 folgte ein Schreibaufenthalt im Atelier San Gallo in Rom. Monika Schnyder ist Mitglied des A*dS (Autorinnen und Autoren der Schweiz).

Leseprobe
SIE ERSCHEINEN ZUR Mittagszeit sonnen sich auf den Deichen kämmen ihr Haar und sind verschwunden untergetaucht die Nixen die Töchter Wotans kaufen ein im Dorfladen den Korb am Arm wie wir anderen auch Du erkennst sie einzig an ihrem nassen Kleidersaum