Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Taiwan ist aufgrund seiner Geschichte und seines derzeitigen Status als ein ganz besonderer Fall in der internationalen Politik und bezüglich seiner gesellschaftlichen Entwicklung zu betrachten. Die Autorin Milena Walther analysiert in treffender Art und Weise, in welcher Konstellation sich ein taiwanesischer und ein chinesischer Nationalismus gegenüber stehen und wie dies die Bevölkerung Taiwans bei dem Versuch eigener nationaler Identitätsausbildung beeinflusst. Hierbei werden die verschiedenen Ebenen wie Sprach- und Festlandpolitik aber auch die Diskurse um die nationalen Symbole betrachtet, auf und in denen sich dieser Identitätsfindungsprozess abspielt. Auch die endemischen und externen Problemfaktoren, wie die mangelnde Aufarbeitung der Vergangenheit Taiwans als auch der politische und wirtschaftliche Machteinfluss Festlandchinas, werden ausführlich diskutiert. Der Autorin ist es gelungen die Grundproblematiken der taiwanesischen Identitätskrise mittels Einarbeitung verschiedener Primärquellen wie Interviews und Statistiken treffend zu formulieren. So zeichnet sie ein umfassendes Bild über den derzeitigen politischen und gesellschaftlichen Zustand Taiwans.

Autorentext

Dipl. Kulturwirtin:Studium der Kulturwirtschaft an der UniversitätPassau und der National Taiwan University.Auslands- und Forschungsaufenthalte in derVolksrepublik China, Taiwan und Spanien.