Romantisches Theater ist beschleunigtes Theater: Seine Helden sind so schnell, dass sie bedächtigere Figuren in Angst und Schrecken versetzen, seine technisch aufgerüsteten Bühnen ermöglichen Effekte, und seine Zuschauer müssen mit dem rapiden technischen Fortschritt ihrer Zeit mithalten. Faszination und Verunsicherung bestimmen gleichermaßen die Reaktion auf die allgegenwärtige Beschleunigung im 19. Jahrhundert. Maria Imhof zeigt, dass die heutige Erfahrung der Zeitverdichtung bereits zentrales Thema des romantischen Theaters ist. Durch die Verbindung von soziologischer und medienwissenschaftlicher Perspektive anhand der Untersuchung aktionsorientierter Dramen spricht das Buch einen breiten Leserkreis an.

Autorentext
Maria Imhof (Dr. phil.) lehrt romanische Literaturwissenschaft mit medienwissenschaftlichem Schwerpunkt an der Universität zu Köln.

Klappentext

Romantisches Theater ist beschleunigt und wirkt beschleunigend. Das dynamisierte Geschehen der fiktiven Welt wie auch die mechanisch beschleunigte Theatermaschinerie des 19. Jahrhunderts beteiligen den Zuschauer geradezu physisch am dramatischen Geschehen. Die Heldenfiguren zeichnen sich durch luziferische Schnelligkeit aus - und verspäten sich doch zumeist. Maria Imhof zeigt, dass die heutige Erfahrung der Zeitverknappung bereits im romantischen Theater zentral ist. Durch die Verbindung eines anthropologischen Medienbegriffs mit soziologischer Theorie und der Untersuchung aktionsorientierter Dramen spricht das Buch einen weiten Leserkreis an.

Zusammenfassung
"Aufgrund der spannenden These sowie der textnahen Lektüren ist Imhofs Studie ein wichtiger Beitrag für die auch in den Literaturwissenschaften angekommene Sensibilität für Zeitnot." David Klein, Romanische Forschungen, 130 (2018)