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Der Pfalzbezirk ist eine der Siedlungszellen der Stadt Goslar. Kaiser Heinrich III. (1039-1056) errichtete gegenüber der Pfalz seine Stiftskirche St. Simon und Judas, den Goslarer Dom. Der spätere Bedeutungsverlust der Pfalz, finanzielle Engpässe und eine unzureichende Bauunterhaltung hatten Bauschäden zur Folge. 1819 wurde St. Simon und Judas, mit Ausnahme der Domvorhalle, auf Abbruch verkauft. Gegen das Drängen des Magistrats der Stadt Goslar versuchten der preußische König und die britisch-hannoversche Regierung lange, letzlich aber vergeblich, die Stiftskirche zu erhalten. 200 Jahre nach dem Verlust des Denkmals im Jahr 1821 gibt der Geschichtsverein Goslar anlässlich seines einhundertjährigen Bestehens das reich illustrierte Werk »Der Goslarer Dom. Die Stiftskirche Kaiser Heinrichs III.« heraus. Der Architekt und Kunsthistoriker Dr. Ludwig Christian Bamberg behandelt erstmals umfassend die Architektur der ehemaligen Stiftskirche, spürt ihren baulichen Vorbildern nach, stellt die zahlreichen Änderungen der ursprünglichen Gestalt dar und untersucht ihre Vorbildwirkung. Die Bautätigkeit wird in ihrem kulturgeschichtlichen Kontext behandelt. Auf die Überlieferung zum Dom wird auch in ihren Widersprüchen eingegangen. In seinem Anhang präsentiert der Autor eine beispielhafte Auswahl von Kirchenbauten, die der Goslarer Kollegiatstiftskirche vorangingen und damit für Heinrich III. mögliche Vorbilder boten. Kirchen, die bauzeitlich auf den Goslarer Dom folgten. machen deutlich: Die Vorbildwirkung des Goslarer Doms war räumlich und zeitlich begrenzt. https://www.regionalgeschichte.de/detailview?no=1362
Autorentext
Ludwig Christian Bamberg wurde 1935 in Potsdam geboren. Er studierte 1955-1961 an der Technischen Universität Berlin Architektur. 1971-2000 war er Baudezernent des Landkreises Goslar. 2001-2004 studierte er an der Freien Universität Berlin Kunstgeschichte. 2015 wurde er am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der FU zum Dr. phil. promoviert. Seine Magisterarbeit »Die Potsdamer Garnisonkirche« erschien 2006 als Buch, seine Dissertation »Die Garnisonkirchen des Barock in Berlin und Potsdam« 2018.
Inhalt
Grußwort, Vorwort • 10 1 »Henricus spes imperii« Der kaiserliche Stifter und Bauherr • 13 Exkurs: Kanoniker-Stiftsherren-Chorherren • 15 2 Die Ziele von Kirchenstiftungen • 18 3 Der Architekt • 21 Exkurs: Benno II. von Osnabrück • 21 4 Die Baupraxis der Zeit • 24 5 Die kaiserlichen Kirchenbauten in Goslar • 26 6 Die Vorbilder für den Bau der Goslarer Stiftskirche • 29 Das über Vorbilder informierte Herrscherhaus • 29 Die alternativen Vorbilder für den Bauherren • 30 Vorbilder in der Gestaltung gegen Westen • 30 Vorbilder in der Gestaltung des Langhauses • 31 Vorbilder im Übergang zum Altarraum, das Querhaus, die Vierung • 32 Vorbilder in der Gestaltung des Altarraumes • 33 Vorbilder in der Anlage von Krypten • 34 Vorbilder in doppelchörigen Kirchen • 35 Zitate von Vorbildern im Kirchenbau • 35 7 Die Überlieferung der Goslarer Stiftskirche • 37 8 Die Geschichte der Goslarer Stiftskirche im Überblick • 43 9 Die Goslarer Stiftskirche in ihrer äußeren Gestaltung • 53 Das Westschild des Domes mit dem vorgelagertem Paradies • 53 Exkurs: Das Paradies als Gerichtsstätte • 57 Die nördliche Domvorhalle • 59 Die äußere Gestaltung der Vorhalle • 59 Die Säulenausstattung der Vorhalle • 61 Die Giebelfiguren der Vorhalle • 65 Die Kaiser-Frage unter den Giebelfiguren • 67 Exkurs: Stuckplastik im sächsischen Raum • 69 Die innere Gestaltung der Vorhalle • 70 Die Umbauten der Vorhalle • 74 Die Ansicht des Domes von Norden • 75 Der Tristegum-Turm im Kreuzpunkt des Domes • 82 Die Ansicht des Domes von Osten und von Süden • 90 Exkurs: Die Maßwerkfenster • 93 10 Die Goslarer Stiftskirche in ihrer inneren Gestaltung • 95 Der Dom-Grundriss des Districtsbaumeisters Ilse • 95 Das Paradies • 95 Das Mittelschiff • 97 Das Taufbecken • 97 Der Wandaufbau und das Stützensystem • 99 Die Apostelreihe • 102 Die Wölbung und die Obergadenfenster • 103 Lettner, Kreuzaltar und Triumphkreuzgruppe • 106 Das Mittelschiff als Gräberfeld, die Kanzel • 108 Exkurs: Andreas Groeber ein Harzer Künstler • 111 Der Kaiserthron und der große Radleuchter • 111 Die ersten Seitenschiffe und das Querhaus • 114 Der Psallierchor in der Vierung • 115 Die Herz-Grabstätte und die Grabplatte • 117 Der Goldene Altar (fälschlich: »Krodo-Altar«) • 120 Die drei Bronzesäulen • 123 Der Hohe Chor und der Hochaltar • 124 Die Krypta-Anlage • 126 Die Erweiterungen an Krypta, Chor und Langhaus sowie die Umbauten am Querhaus • 133 Die Obergeschosse im Westschild • 138 Die notwendig gewordenen Sicherungen • 142 11 Die Nutzung der Goslarer Stiftskirche • 143 Exkurs: Prozessionen als religiöse Ausdruckshandlungen • 144 12 Die Erinnerung an die Goslarer Stiftskirche • 147 Der Dom in Grundriss-Rekonstruktionen des erweiterten Baukörpers • 151 Der Grundriss von Ilse 1813 • 151 Der Grundriss von Wiebeking (vermutlich nach Mühlenpfordt 1819) • 152 Der Grundriss von Stier 1835 • 153 Der Grundriss von Mithoff 1849/62 • 154 Der Grundriss von Mithoff 1875 • 155 Der Grundriss von A. v. Behr im Inventar von Wolff 1901 • 155 Der Dom in Grundriss-Rekonstruktionen des ursprünglichen Baukörpers • 156 Der Grundriss von Stier 1835 • 156 Der Grundriss von Mithoff 1849/62 • 156 Der Grundriss von Dehio/Bezold 1887 • 157 Der Grundriss von Hölscher 1916 • 157 Die Vogelschau von Hölscher 1927 • 158 Die Bodenradaruntersuchungen im Pfalzbereich • 158 13 Die Goslarer Stiftskirche als Vorbild • 159 Anhang I Längsgerichtete, dreischiffige Kirchenbauten im Heiligen Römischen Reich bis zum Ende des 12. Jahrhunderts • 169 Anhang II Glossar • 189 Verzeichnisse • 193 Abkürzungen • 193 Verzeichnis der abgekürzt zitierten Literatur • 193 Quellen und gedruckte Quellen • 193 Literatur • 194 Abbildungsnachweis • 204