Existiert eine Datenhoheit des Landwirts über agrarische Bodendaten?

Für die zunehmende Digitalisierung der Landwirtschaft hat die Verarbeitung von Daten große Bedeutung. Datenrechtliche Fragestellungen, die klassischerweise nicht im Kontext des Agrarrechts diskutiert wurden, erlangen daher zunehmend Relevanz. Für die beteiligten Akteure stellt sich die Frage, ob und falls ja wem welche Rechte in Bezug auf die verarbeiteten Daten zustehen. In der Diskussion wird oft behauptet, oder zumindest gefordert, dass dem Landwirt die sogenannte Datenhoheit zustehe. Leonard Nicolay geht aus der Perspektive des Datenschutz-, Urheber- und Grundeigentumsrechts der Frage nach, ob dem Landwirt tatsächlich Rechte in Bezug auf die Erhebung und Verwertung bodenbezogener Daten zustehen und insoweit von einer Datenhoheit überhaupt gesprochen werden kann. The processing of data is of major importance for the ongoing digitalisation of agriculture. Traditionally, issues of data law were not a part of agricultural law but now become increasingly relevant. For the parties involved, the question arises as to whether, and, if so, to what extent, anyone has rights with regard to the processed data. It is often assumed that farmers have what is called data sovereignty. From the perspective of data protection and (intellectual) property law, Leonard Nicolay examines whether farmers actually have any rights with regard to the collection and processing of soil-related data and whether, in this respect, data sovereignty can be said to exist at all.

Autorentext
Leonard Nicolay studierte in Bielefeld und Osnabrück, anschließend war er Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Hans Schulte-Nölke, wo er 2025 promovierte. Derzeit arbeitet er als Rechtsreferendar am Landgericht Düsseldorf.