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Krieg und Zivilgesellschaft scheinen zwei unvereinbaren Wirklichkeiten zuzugehören. Hier die Unordnung der Gewalt, da die gewaltfreie Verständigung des bürgerschaftlichen Umgangs miteinander. Dass solcherart Vereinfachung nicht so ohne weiteres stimmt, ist das Thema dieses Buches, in dem renommierte Sozialwissenschaftler die engen Beziehungen zwischen Krieg und Zivilgesellschaft untersuchen. Ausgelotet werden Bedingungen zivilgesellschaftlicher Frieden in der Weltgemeinschaft ebenso wie an Brennpunkten des Kleinen Krieges in Afrika. Dabei ist manches Ergebnis über die Beziehungen zwischen Zivilgesellschaft und Krieg unter demokratie- und friedenspolitischen Aspekten alles andere denn beruhigend.
Autorentext
Trutz von Trotha studierte Soziologie, Politikwissenschaft und Neuere Geschichte an der Universität Freiburg, an der er auch promovierte und sich in Soziologie habilitierte. Nach einem Studienaufenthalt als DAAD-Postdoktorand in den USA war er Habilitationsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Professor für die Soziologie abweichenden Verhaltens und der sozialen Kontrolle am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hannover und Heisenberg-Stipendiat der DFG. Als ordentlicher Professor für Soziologie lehrte er von 1989 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2009 an der Universität Siegen. Trutz von Trotha war Gastprofessor am Laboratoire d'anthropologie juridique de Paris der Sorbonne und Gastwissenschaftler der Fondation Maison des Sciences de l'Homme im Maison Suger, Paris. Seine Hauptarbeitsgebiete sind Politische Soziologie und Ethnologie, Soziologie der Gewalt und des Krieges, Kolonialgeschichte, Kriminal- und Rechtssoziologie, Rechtsethnologie sowie Soziologie und Sozialgeschichte der Familie und Jugend. Innerhalb des DFG-Schwerpunktprogramms »Adaptation and Creativity in Africa« forscht er zur Zeit über Politische Kulturen in Afrika und als Mitglied der DFG-Forschergruppe »Gewaltgemeinschaften« über vorkoloniale Kriegsformen und die Funktion von Gewaltphantasien. Dierk Spreen, geboren 1965, Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Psychologie in Freiburg i.Br.; Promotion in Soziologie 1998, Habilitation in Soziologie 2006. Derzeit Akademischer Oberrat auf Zeit für Allgemeine Soziologie in Paderborn, dort auch Vertretung einer Professur für Mediensoziologie und einer Professur für Allgemeine Soziologie (2008-2010); Lehraufträge in Freiburg (Soziologie) und Bielefeld (Erziehungswissenschaft). Arbeitet u.a. zu Krieg und Gewalt, Sicherheit, Medien, Cyborgisierung, Raumrevolution.
Zusammenfassung
"Da, wo von Trotha draufsteht, sind i.d.R. scharfsinnige, kritische und reflektierte Analysen, konzise und präzise Formulierungen, stringente und zwingende Argumentationen und darüber hinaus keine konfliktscheuen Kommentare zu erwarten. [...] Der Aufbau des Bandes [...] ist zwar nicht hundertprozentig nachvollziehbar [...]. Dennoch handelt es sich bei dem Werk um ein weitgehend stimmiges Ganzes, in dem überwiegend hervorragende Beiträge die Problemlagen soziologischer Kriegsforschung aufzeigen und insbes. das Verhältnis von 'zivilisierter' Moderne und kriegerischer Konfliktaustragung beleuchten. [...] Mit 'Krieg und Zivilgesellschaft' geben Spreen und von Trotha ein mit Gewinn zu lesendes und ein die Soziologie und Friedens- und Konfliktforschung bereicherndes Buch heraus. Die versammelten und überwiegend hochinteressanten Beiträge behandeln sehr unterschiedliche Themenbereiche, bewegen sich aber weitgehend in dem von den Herausgebern vorgegebenen Rahmen." Sascha Bark, in: Soziologische Revue, Bd. 38 2/2015
Inhalt
Dierk Spreen und Trutz von Trotha Krieg und Zivilgesellschaft. Einleitung Dierk Spreen Weltzivilgesellschaft und Gewalt. Ordnungskonstitutive Gewalt im Zeitalter des globalen Politischen Hans Joas Friede durch Demokratie? Martin Kutz Umbruchszeiten: Militär und Gesellschaft 19452010 Herfried Münkler Heroische und postheroische Gesellschaften Gerhard Kümmel Tod, wo ist dein Stachel? Die Deutschen, die Bundeswehr und militärische Einsätze in postheroischen Zeiten Maja Apelt Das Gewaltdilemma moderner Streitkräfte Volker Heins Bombenkrieg und Zivilgesellschaft. Der Wandel der Erinnerung an die alliierte Bombardierung Deutschlands im Zweiten Weltkrieg Volker Kruse Mobilisierung und kriegsgesellschaftliches Dilemma. Beobachtungen zur kriegsgesellschaftlichen Moderne Matthias Häußler und Trutz von Trotha Koloniale Zivilgesellschaft? Von der »kolonialen Gesellschaft« zur kolonialen Gewaltgemeinschaft in Deutsch-Südwestafrika Marcel M. Baumann Society First. Von »freiwilliger Apartheid« oder den gesellschaftlichen Barrieren gegen die nachhaltige Konsolidierung von Post-Konflikt-Gesellschaften Henner Papendieck Mali-Nord Ein Programm für den Frieden. Ein Bericht zu den Chancen (und Grenzen) von Entwicklungshilfe Artur Bogner und Dieter Neubert Die Komplexität der Akteursfigurationen bei »Konflikttransformation« und »Postkonflikt«-Prozessen. Beobachtungen am Beispiel Nordghanas und Nordugandas Trutz von Trotha Auf der Suche nach Frieden. Geschichte, Jugend und der Aufstieg lokaler Akteure oder die Zukunft liegt im Dorf Drucknachweise Autorenverzeichnis