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Suchtkranke sind fast immer umgeben von mehreren nahestehenden Menschen, die ihnen helfen und sie aus der Sucht befreien wollen und sich darüber co-abhängig verstricken. Angst, Scham, Verdruss, immer wieder zerstörte Hoffnung, Ohnmacht und Verzweiflung sind das täglich Brot der Angehörigen, Helfer und Freunde.
Ihre Leiden und ihre Not werden bisher weder von Therapeuten noch von der Gesellschaft gesehen.
»In seiner Darstellung weist der Autor unmissverständlich darauf hin, dass Angehörige nicht bloß ein Anhängsel der Süchtigen sind, sondern eine eigene beratungs- und behandlungsbedürftige Problematik haben. Empfohlen sei das Buch zunächst Fachleuten aus den helfenden Berufen, die in einschlägigen Einrichtungen arbeiten. Lesenswert ist es aber auch für psychologisch Interessierte und alle nach Lösung ihrer Probleme Suchenden. Da das Thema durchaus auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Pflegesektor von Relevanz sein kann, sollte es in den Bibliotheken entsprechender Ausbildungseinrichtungen zugänglich sein.« Dr. Hubert Kolling, Pflegewissenschaft, Februar 2012 »In diesem Buch geraten die Menschen in den Blick, die einem Suchtkranken nahestehen und ihm helfen wollen, sich aus der Sucht zu befreien. Ihre Erschöpfung und ihr Leiden werden bisher häufig übersehen. Das Buch nimmt diese Gruppe in den Blick, beschreibt typische Muster und Vertstrickungen, Symptome, Auffälligkeiten und spezifische Erkrankungen, welche in Folge von Angst, Scham, Verdruss oder einer immer wieder zerstörten Hoffnung und Enttäuschung, Ohnmacht und Verzweiflung entstehen. Darüber hinaus werden auch gesellschaftliche Aspekte und Defizite der Suchkrankenhilfe kritisch beleichtet. Des Weiteren wird an verschiedenen Beispielen aufgezeigt, wie man Angehörige von Suchtkranken über personenzentrierte Behandlungsangebote stabilisieren kann und damit letztendlich einen Beitrag zur Verbesserung der Qualität der Suchthilfe leisten kann.« Sucht Aktuell, 2/2011 »Jan Flassbeck gelingt es klar und handhabbar das Lebensmuster von Süchtigen darzustellen, die Verantwortung für die eigene Person und das eigene Leben nicht anzunehmen ... In einem symptomatischen Abgleich von Co-Abhängigkeit versus Sucht gibt er eine praktikable Gegenüberstellung co-abhängiger und süchtiger Symptome, wo die offenkundige Übereinstimmung der Symptombilder sofort auffällt. Durch viele Fallbeispiele bringt er einen guten Praxisbezug, der sowohl für Betroffene als auch für Helfende Berufe die nötige Plastizität des Phänomens bringt. Ein sehr brauchbares Buch für Betroffene, Interessierte aber auch Experten.« Lisa Tomaschek-Habrina, sowhat.at, August 2012
Vorwort
Auch Helfer brauchen Hilfe: Angehörige von Suchtkranken unterstützen und behandeln
Autorentext
Jens Flassbeck, Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Verhaltenstherapeut, Gesprächspsychotherapeut; freiberuflich in eigener Praxis tätig; Schwerpunkt in der psychotherapeutischen Arbeit mit co-abhängigen Angehörigen von Suchtkranken sowie komplex traumatisierten erwachsenen Kindern aus Suchtfamilien. Besuchen Sie die Website von Jens Flassbeck (www.co-abhaengig.de).Besuchen Sie die Praxishomepage von Jens Flassbeck (www.flassbeck-therapie.de).
Leseprobe
Vorweg
Sie sind als Sozialarbeiter, Arzt, Pfleger, Therapeut, Psychologe, Seelsorger oder Laienhelfer im Suchtbereich tätig? Sie beschäftigen sich als Wissenschaftler mit dem Thema Sucht? Oder Sie kümmern sich außerhalb der Suchthilfe um Angehörige und Kinder von Suchtkranken, vielleicht als niedergelassener Arzt oder Psychotherapeut, als Bewährungshelfer oder als Pädagoge in der Jugend- und Familienhilfe? An Sie richtet sich das vorliegende Buch vordringlich. Die heutige Suchthilfe, -prävention und -forschung ist eingenommen von dem Süchtigen und seinen Suchtmitteln. Dieses Buch ist dagegen ausschließlich den Angehörigen und ihrem Leiden gewidmet. Ich möchte Sie einladen, eine neue und ganzheitlichere Perspektive von (Co-)Abhängigkeit zu gewinnen. Auch werden sich Ihre Selbstsicht und Ihr Selbstverständnis als Suchthelfer verändern. Ihr persönliches co-abhängiges Risiko als professioneller Helfer wird aufgedeckt und hinterfragt. Obendrein wird Ihre Sicht geschärft, inwieweit Ihre Arbeitsstelle und Einrichtung in den Strukturen und Arbeitsabläufen co-abhängig verstrickt ist und wie Sie diesen institutionellen Verstrickungen durch geeignete Maßnahmen begegnen können.
Sie sind neugierig und wollen sich über Sucht und Abhängigkeit informieren, vielleicht weil Sie gerade als Lehrer eine Unterrichtsreihe zum Thema Sucht vorbereiten, weil Sie als Pastor einen Suchtfall in Ihrer Gemeinde haben, weil Sie als Politiker oder Funktionär Einfluss nehmen wollen und an Entscheidungen beteiligt sind oder vielleicht weil Sie einen Freund, Kollegen oder Nachbarn haben, der Ihnen wegen Suchtproblemen aufgefallen ist? Lesen Sie weiter, Sie werden fündig werden. Dieses Buch bietet Ihnen Informationen und eine Perspektive von Sucht, die Sie nur schwer woanders finden werden. Das Thema Co-Abhängigkeit ist erstaunlicherweise selbst unter Suchtfachleuten recht unbekannt.
Sie waren selber süchtig? Auch Ihnen möchte ich die Lektüre dieses Buches empfehlen. Den ersten Schritt aus der Sucht heraus, Ihren Konsum oder Ihr Suchtverhalten einzustellen, haben Sie vermutlich schon geschafft, sonst hätten Sie dieses Buch nicht in die Hand genommen. Aber haben Sie den zweitwichtigsten Schritt schon unternommen, nämlich nicht mehr ausschließlich um das eigene Selbst zu kreisen? Teil einer Suchtstörung ist es, dass man nur sich selber sieht, andere Menschen manipuliert und für die eigenen süchtigen Interessen einspannt. Lesen Sie bitte weiter. Die Lektüre wird Ihre soziale Wahrnehmung schärfen und Ihr Mitgefühl für die Menschen um Sie herum vertiefen. Ein wohlgemeinter Ratschlag: Sparen Sie sich jegliches schlechtes Gewissen! Schuldgefühle sind nur der Höhepunkt der süchtigen Selbstbezogenheit. Sie haben Ihre Schuld schon durchgearbeitet? Noch besser! Dann sind Sie offen für die Angehörigenthematik.
Sie haben als Kind, Partner, Eltern, Kollege oder Freund unter der Suchterkrankung eines Ihnen nahestehenden Menschen gelitten oder leiden noch? Angst, Scham, immer wieder zerstörte Hoffnung und Enttäuschung, Ohnmacht, Verdruss, Verzweiflung und Verbitterung man kann Ihrem Leiden viele Namen geben. Sie wollen dem Sucht-kranken gerne helfen, machen sich viele Gedanken, wie Sie dem geliebten Menschen aus der Sucht helfen können, oder Sie haben sich bereits vielfältig gekümmert und alles Menschenmögliche unternommen. Sie wissen irgendwie nicht mehr weiter und sind verzweifelt. Trifft das weitgehend auf Sie zu, dann ist das vorliegende Buch Ihnen gewidmet. Dieses Buch kümmert sich solidarisch und ausschließlich um Ihre Belange als Angehörige eines suchtkranken Menschen.
Einleitung
Von Frosch, Prinzessin, Hoffnung und Küssen
Sie kennen das Märchen vom Froschkönig, und vielleicht haben Sie schon davon gehört, dass dieser Text gerne als Illustration für Sucht genutzt wird? Der nasse, dicke und hässliche Frosch symbolisiert den Süchtigen. Er verlangt für eine Kleinigkeit, nämlich die Goldkugel aus dem Brunnen zu holen, alles von der Prinzessin: am Tischlein sitzen, vom goldenen Tellerlein essen, aus dem Becherlein trinken und zu guter Letzt mit ins Bett wollen. Dies entspricht den Lebensmustern von Süchtigen, die Verantwortung für die eigene Person und das eigene Leben nicht anzunehmen. Süchtige sind ständig und ausschließlich mit ihren Suchtbedürfnissen und -interessen beschäftigt. Die sonstigen Lebensangelegenheiten vernachlässigen sie, bzw. gewöhnlich gibt es Menschen in ihrem Leben, die sich stellvertretend darum sorgen und kümmern.
In dem Märchen sind diese anderen Menschen vor allem durch die Rollen der Prinzessin, aber auch ihres Vaters, des Königs, vertreten. Der Königsvater ist streng mit der Prinzessin und verlangt von ihr, dass sie halten mus…