

Beschreibung
Essstörungen haben in den letzten Jahren auffällig zugenommen. Unter dem Gesichtspunkt eines erweiterten Erklärungsansatzes von Essstörungen im Kontext gesellschaftlicher Modernisierungs- und Individualisierungsprozesse werden Hilfen zur Bewältigung von Essstö...Essstörungen haben in den letzten Jahren auffällig zugenommen. Unter dem Gesichtspunkt eines erweiterten Erklärungsansatzes von Essstörungen im Kontext gesellschaftlicher Modernisierungs- und Individualisierungsprozesse werden Hilfen zur Bewältigung von Essstörungen neu bewertet und Präventionsmöglichkeiten diskutiert.
Klappentext
Eßstörungen, so wie sie uns in der heutigen Form der Magersucht, von Eß-/Brechsucht und Fettleibigkeit bekannt sind, treten überwiegend in den westlichen Industrieländern auf, die durch Nahrungsüberfluß, eine starke Konsumorientierung und die Entwicklung eines funktionalistischen entpersonalisierten Körperbildes geprägt sind. Außerdem haben Anorexie und Bulimie in den letzten Jahren auffällig zugenommen. Wurden diese Formen von Eßstörungen lange Zeit nur bei Mädchen festgestellt und untersucht, so sind seit neuestem auch bei Jungen entsprechende Symptomatiken zu beobachten. Es stellt sich deshalb die Frage, ob die Entstehung dieser Krankheiten nicht mit allgemeineren gesellschaftlichen Entwicklungen zusammenhängt. Es gibt eine ganze Reihe kulturhistorischer Faktoren, die sich in Eßgewohnheiten und Körperidealen niederschlagen und zu eßgestörtem Verhalten führen können. Die Analysen dieser Untersuchung führen darüber hinaus zu der weiterführenden Erkenntnis, daß Eßstörungen mit ausgeprägten Identitäts- und Selbstwertproblemen zusammen gesehen werden müssen. Unter dem Gesichtspunkt dieses erweiterten Erklärungsansatzes von Eßstörungen im Kontext gesellschaftlicher Modernisierungs- und Individualisierungsprozesse werden Hilfen zur Bewältigung von Eßstörungen neu bewertet und Präventionsmöglichkeiten diskutiert. Inhalt Einleitung 1. Zu Theorie und Geschichte von abweichendem und gestörtem Essverhalten 1.1 Historische Erscheinungsformen abweichenden Essverhaltens 1.2 Die Disziplinierung des Essverhaltens durch medizinisches System und staatliche Kontrolle 1.3 Weibliche und männliche Körperideale als Ausdruck gesellschaftlicher Normierung 2. Essstörungen im Spiegel der medizinischen und psychopathologischen Diagnostik 2.1 Definition und Diagnosekriterien 2.1.1 Anorexie (Magersucht) 2.1.2 Bulimie (Ess-/Brechsucht) 2.1.3 Adipositas (Fettleibigkeit/Fettsucht) 2.1.4 Essstörungen - eine Sucht? 2.2 Verbreitung und Häufigkeit von Essstörungen 2.2.1 Inzidenz- und Prävalenzraten 2.2.2 Soziodemographische Daten 2.3 Symptomatik und Krankheitsverlauf 2.3.1 Anorexie 2.3.2 Bulimie 2.3.3 Adipositas 2.4 Essstörungen bei Männern 3. Erklärungsansätze für Essstörungen 3.1 Biologisch-genetische Ansätze 3.2 Psychoanalytische und sozialpsychologische Ansätze 3.3 Familiendynamische Ansätze 3.4 Soziokulturelle und gesellschaftliche Ansätze 3.4.1 Der feministische Ansatz Exkurs: Essstörungen und sexueller Missbrauch 3.4.2 Der kulturtheoretische Ansatz 3.5 Essstörungen und die Suche nach Identität in einer individualisierten Gesellschaft. Überlegungen zu einem identitätstheoretischen Ansatz 3.5.1 Essstörungen und die gesellschaftliche Freisetzung aus traditionellen Normen und Bindungen 3.5.2 Essstörungen und die Veränderungen traditioneller Beziehungsmuster 3.5.3 Essstörungen und die Auflösung traditioneller Geschlechtsrollen 3.5.4 Essstörungen und der Körper als Kristallisations- und Angelpunkt der Identitätsentwicklung von Frauen und Männern 4. Hilfen zur Bewältigung von Essstörungen und ihr Erfolg 4.1 Somatische orientierte Therapien 4.2 Verhaltenstherapien 4.3 Gesprächspsychotherapien und Psychoanalyse 4.4 Familientherapien 4.5 Gestalt- und Körperpsychotherapien 4.6 Feministische Therapie 4.7 Beratung und Selbsthilfe 4.8 Prävention 5. Ausblick Literatur
Inhalt
Einleitung 7 1. Zu Theorie und Geschichte von abweichendem und gestörtem Essverhalten 9 1.1 Historische Erscheinungsformen abweichenden Essverhaltens 9 1.2 Die Disziplinierung des Essverhaltens durch medizinisches System und staatliche Kontrolle 12 1.3 Weibliche und männliche Körperideale als Ausdruck gesellschaftlicher Normierung 15 2. Essstörungen im Spiegel der medizinischen und psychopathologischen Diagnostik 21 2.1 Definition und Diagnosekriterien 21 2.1.1 Anorexie (Magersucht) 22 2.1.2 Bulimie (Ess-/Brechsucht) 25 2.1.3 Adipositas (Fettleibigkeit/Fettsucht) 26 2.1.4 Essstörungen - eine Sucht? 27 2.2 Verbreitung und Häufigkeit von Essstörungen 31 2.2.1 Inzidenz- und Prävalenzraten 31 2.2.2 Soziodemographische Daten 33 2.3 Symptomatik und Krankheitsverlauf 35 2.3.1 Anorexie 36 2.3.2 Bulimie 40 2.3.3 Adipositas 43 2.4 Essstörungen bei Männern 47 3. Erklärungsansätze für Essstörungen 53 3.1 Biologisch-genetische Ansätze 54 3.2 Psychoanalytische und sozialpsychologische Ansätze 57 3.3 Familiendynamische Ansätze 62 3.4 Soziokulturelle und gesellschaftliche Ansätze 68 3.4.1 Der feministische Ansatz 69 Exkurs: Essstörungen und sexueller Missbrauch 71 3.4.2 Der kulturtheoretische Ansatz 73 3.5 Essstörungen und die Suche nach Identität in einer individualisierten Gesellschaft. Überlegungen zu einem identitätstheoretischen Ansatz 75 3.5.1 Essstörungen und die gesellschaftliche Freisetzung aus traditionellen Normen und Bindungen 77 3.5.2 Essstörungen und die Veränderungen traditioneller Beziehungsmuster 78 3.5.3 Essstörungen und die Auflösung traditioneller Geschlechtsrollen 80 3.5.4 Essstörungen und der Körper als Kristallisations- und Angelpunkt der Identitätsentwicklung von Frauen und Männern 83 4. Hilfen zur Bewältigung von Essstörungen und ihr Erfolg 87 4.1 Somatisch orientierte Therapien 89 4.2 Verhaltenstherapien 92 4.3 Gesprächspsychotherapien und Psychoanalyse 94 4.4 Familientherapien 95 4.5 Gestalt- und Körperpsychotherapien 96 4.6 Feministische Therapie 97 4.7 Beratung und Selbsthilfe 99 4.8 Prävention 100 5. Ausblick 103 Literatur 109
