Gerhard Schneider zeigt anhand der Entwicklungsgeschichte des Begriffs "Libertin" Probleme der bürgerlichen Ideologiebildung während der Formationsepoche des Absolutismus. Er dokumentiert diese Entwicklung durch zahlreiche Beispiele aus Philosophie, Theologie und vor allem der zeitgenössischen Literatur. Die französische Neoskepsis des 16. und 17. Jahrhunderts enthüllt sich in ihrer bei der Bildung des autonomen, zentralistischen Staates als die eigentliche bürgerliche Philosophie. Sie negiert das mittelalterlich-christliche Naturrecht, schafft eine rechtspositivistische Basis für die staatliche Repression und geht damit über einen gehörigen Zeitraum das Bündnis der Bourgeoisie mit der Monarchie gegen das unruhige Volk und gegen den rebellischen Feudaladel ein.

Gerhard Schneider zeigt anhand der Entwicklungsgeschichte des Begriffs »Libertin« Probleme der bürgerlichen Ideologiebildung während der Formationsepoche des Absolutismus.

Autorentext
Dr. Gerhard Schneider war von 1953 bis 1962 im Pfarr- und Schuldienst tätig. 1959 promovierte er in Trier. Dr. Schneider war Ordentlicher Professor für Exegese und Theologie des Neuen Testaments an der Ruhr-Universität Bochum.