Die Gedichte von Ferdinand Blume-Werry entführen den Leser in eine Welt aus verwirrendem Farbenreichtum und verschwenderischer Klangfülle. Zwischen knallgrün aufbrechenden Kastanien und dem Umbra der Nacht erhascht er einen letzten Blick auf die Schönheit einer Welt, die dem Untergang geweiht ist. Der Dichter macht die raue Schönheit des Meeres, der Inseln und Küstenlandschaften begreiflich und setzt der Zerstörung durch die "Reißbrettsklaven, die die Sicht verplanen", die Gewalt der Natur entgegen.

Autorentext
Ferdinand Blume-Werry, geboren 1956 in Sinn/Hessen, lebt seit über zwanzig Jahren in Hamburg, wo er als Maler und Dichter arbeitet. 1995 erhielt er den Nikolas-Lenau-Preis. 1992 erschien die Gedichtsammlung "Entlang der Lahnung", 1995/96 folgten portugiesische und friesische Reisegedichte, 1997 die Versmontagen "Zitronenwald" zu Heinrich Heines Nordseegedichten.

Leseprobe
"wer war es, der
von raben redete, von schamanen,
auf schwankenden ästen
schwarzes gefieder,
maskentanz,
mantische sehnsucht.

das gebirge glühte,
war röter als rituale, blutiger
als rhododendron,
ins tal flog die nacht
von den hängen und hing
in sich drehenden dunklen gewändern.

die gruben sich tiefer und tiefer
und gruben sich ein
ins gedächtnis,
und im wald das erinnern
war wandernde sonne, die gesichter warf
auf die haut der birken.

(gorkha oder die am rande gestellte frage) ..."