

Beschreibung
Da das Bürgerliche Recht nicht auf Beschlüsse, sondern Verträge gemünzt ist, fehlt dem deutschen Recht eine allgemeine Beschlusslehre. Obwohl täglich in Kollektivorganen wie den Gesellschafterversammlungen, Aufsichtsräten, Wohnungseigentümer- und Gläubigervers...Da das Bürgerliche Recht nicht auf Beschlüsse, sondern Verträge gemünzt ist, fehlt dem deutschen Recht eine allgemeine Beschlusslehre. Obwohl täglich in Kollektivorganen wie den Gesellschafterversammlungen, Aufsichtsräten, Wohnungseigentümer- und Gläubigerversammlungen Entscheidungen mit der Mehrheit der Stimmen getroffen werden, fehlt bis heute eine allgemeine Beschlusslehre. Eine solche wird in dieser Schrift erarbeitet und für alle privatrechtlichen Kollektivorgane vorgestellt.
»Resolutions as Legal Transactions« Notwithstanding a great need for resolutions as legal instruments of collective bodies in making decisions, a general codified resolution framework does not exist in Germany. Due to the similar legal situation in France, Poland, Austria, Switzerland, and the Netherlands, this study develops a harmonising legal doctrine of resolutions in collective bodies such as supervisory boards, shareholders' and creditors' meetings and presents its 43 theses in German and English.
Autorentext
Dominik Skauradszun studierte in Tübingen (Erste juristische Staatsprüfung), Saarbrücken und Kaiserslautern (LL.M. Taxation) und legte die Zweite juristische Staatsprüfung in Stuttgart ab. In Tübingen wurde er mit einer verfahrensrechtlichen Arbeit promoviert. Mit der Schrift 'Der Beschluss als Rechtsgeschäft' habilitierte er sich in Bielefeld (Lehrbefugnis für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrens-, Insolvenz- und Gesellschaftsrecht). Dominik Skauradszun war zunächst als Rechtsanwalt tätig, sodann als Richter in Baden-Württemberg. Seit 2014 hat er die Professur für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrensrecht und Wirtschaftsrecht, insb. Unternehmensrecht an der Hochschule Fulda inne.
Zusammenfassung
»Das umfangreiche Buch ist flüssig, leicht lesbar und in einer wohltuend gepflegten und anschaulichen Sprache geschrieben. Der Ertrag des 'Allgemeinen Teils' der Arbeit ist meines Erachtens für die gesellschaftsrechtliche Praxis relativ gering. Anders verhält es sich mit der Erörterung vieler für die Praxis bedeutsamer Themen im 'Besonderen Teil', der für den Gesellschaftsrechtler eine regelrechte Fundgrube bietet.« Prof. Dr. Michael Hoffmann-Becking, in: Zeitschrift für das gesamte Handelsrecht und Wirtschaftsrecht, Bd. 186, 5/2022 »Die Neuerscheinung, eine Bielefelder Habilitationsschrift, behandelt eine für das gesamte Verbandsrecht bedeutsame Thematik, nämlich das Beschlussrecht.[...] Das Augenmerk des Autors gilt neben Personen- und Kapitalgesellschaften insbesondere der Wohnungseigentümergemeinschaft. Davon profitiert die - lebendig und pointiert verfasste - Untersuchung nicht zuletzt deshalb, weil die Judikatur des V. Zivilsenats des BGH zu dieser Spezialmaterie manche Anregung für das allgemeine Beschlussrecht zu geben vermag (etwa zu Negativbeschlüssen oder zur Haftung für das Stimmverhalten) und damit auch aus gesellschaftsrechtlicher Sicht eine nähere Betrachtung verdient.« Prof. Dr. Christian Armbrüster, in: Neue Zeitschrift für Gesellschaftsrecht, 9/2021 »Skauradszun hat mit diesem Werk eine einheitliche Beschlusslehre konzipiert und strukturiert. Er hat die verschiedensten Sachverhalte aus diversen Rechtsgebieten beleuchtet, sein System an ihnen überprüft und seine neuen Argumente in 'knackigen' Thesen zusammengefasst. Wer künftig zu Beschlüssen schreibt, der wird an Skauradszuns Arbeit nicht vorbeikommen.« Dr. Olaf Riecke, in: Zeitschrift für Miet- und Raumrecht, 5/2021
Inhalt
Einführung Allgemeiner Teil Der Beschluss als Rechtsgeschäft: Kodifizierungen, Terminologien und Zielsetzung der Arbeit Die Einbettung des Beschlusses in die Rechtsgeschäftslehre Die Beschlussprozedur: Der Weg zum Beschluss Der Beschluss als Entscheidung für das Kollektivorgan Bindungswirkungen für den einzelnen Organwalter nach der Stimmabgabe und Beschlussverkündung Besonderer Teil Konkludent gefasste Beschlüsse: Wie sehr lässt sich die Beschlussprozedur minimalisieren? Die Willensbildung in Kollektivorganen außerhalb von Versammlungen Willensmängel bei der Beschlussprozedur Der Mythos von den schwebend unwirksamen Beschlüssen Stellvertretung und Botenschaft bei der Beschlussprozedur Beschlüsse mit Bezug zu anderen Personen und das Plädoyer gegen den Beschluss als hybrides Rechtsgeschäft Das Paradoxon vom Negativbeschluss ohne Negativstimme und die Rückbesinnung auf rechtsgeschäftliche Grundsätze Vetorechte in der Beschlussprozedur Geheime Stimmabgaben Fehlerhafte Beschlüsse und Haftung der Organwalter Ergebnisse der Untersuchung Results of the Study Literaturverzeichnis und Sachwortregister
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