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Die Untersuchung erkennt in staatsuniversitärer Theologie eine integrative Feindpolitik, um religiös-weltanschauliche Konfliktlagen im Rahmen einer säkularen Ordnungskonzeption zu befrieden und die Gefahr des religiösen Fundamentalismus mittel- bis langfristig in freiheitsadäquater Weise zu bannen.
»Theology at State Universities Model or Relic?« Concerning the constitutionality of teaching theology at state universities, scholars come to a variety of conclusions (requirement, prohibition, or neutrality). In contrast, this work does not analyze the constitutionality of teaching theology at state universities from the perspective of legal dogma alone. Instead, it recognizes that interpretation of constitutional norms is a matter of opinion, and ultimately cannot be isolated from their context: the practical needs of the secular democratic order underlying the Basic Law. This study finds that theology at state universities forms a bulwark against religious fundamentalism by integrating potential enemies of social order into the modern religious framework. Religious communities who accept the invitation for government-funded academic education of faith leaders are then transformed from within in the medium- and long term, pacifying religious and ideological conflicts without state infringement upon religious autonomy and liberty. The multi-perspective approach may convince secular opponents of state-university theology that higher education of faith leaders is not only constitutional, but also serves religious-political interests and preserves basic assumptions of democratic government.
Autorentext
Clemens Steinhilber, geboren 1983; Studium der Rechtswissenschaften: 2012 Erstes Juristisches Examen (Heidelberg) und LL.M. (Krakau); 2012-2016 Promotion an der Juristischen Fakultät Heidelberg mit Forschungsaufenthalten in Montpellier, Berlin, Paris (DU Gratianus 2014/2015 - Institut Catholique de Paris / Paris Sud) und Cambridge. 2011-2015 Lehraufträge an den juristischen Fakultäten der Universität Montpellier 1 (2011/2012), der Humboldt Universität zu Berlin (2012/2013) sowie der Universität Paris Sud (2014/2015). 2015-2017 Rechtsreferendariat am Kammergericht mit Stationen im Bundeskanzleramt und am Bundesverfassungsgericht.
Klappentext
»Theology at State Universities - Model or Relic?« Concerning the constitutionality of teaching theology at state universities, scholars come to a variety of conclusions (requirement, prohibition, or neutrality). In contrast, this work does not analyze the constitutionality of teaching theology at state universities from the perspective of legal dogma alone. Instead, it recognizes that interpretation of constitutional norms is a matter of opinion, and ultimately cannot be isolated from their context: the practical needs of the secular democratic order underlying the Basic Law. This study finds that theology at state universities forms a bulwark against religious fundamentalism by integrating potential enemies of social order into the modern religious framework. Religious communities who accept the invitation for government-funded academic education of faith leaders are then transformed from within in the medium- and long term, pacifying religious and ideological conflicts without state infringement upon religious autonomy and liberty. The multi-perspective approach may convince secular opponents of state-university theology that higher education of faith leaders is not only constitutional, but also serves religious-political interests and preserves basic assumptions of democratic government.
Zusammenfassung
»Gerade derartige Anstöße zu Kritik und Widerspruch machen jedoch S.s gedankenreiche Untersuchung besonders lesenswert, denn sie gibt hierdurch wertvolle Anregungen sowohl für die religions- und integrationspolitische als auch für die verfassungsrechtliche und verfassungstheoretische Diskussion.« Dr. Boas Kümper, in: Theologische Literaturzeitung, Jg. 144, 6/2019
»Die außerordentlich inhaltsreiche und engagierte Arbeit Steinhilbers lädt dazu ein, über weitere konkrete Ergebnisse hochabstrakter
Überlegungen zum Verhältnis von Staat und Religion nachzudenken. Sie bereichert die religionsverfassungsrechtliche Diskussion erheblich.« Prof. Dr. Stefan Muckel, in: Die Öffentliche Verwaltung, Heft 3/2019
Inhalt
Anstatt einer Einleitung: Entwicklung des juristischen Zugriffs anhand einer Genese des Untertitels § 1 Heranführung an den Untersuchungsgegenstand: Begriffliche Fassung des betroffenen Rechtsgebiets als Vorprägung juristischer Argumentation: Staatskirchenrecht, Religionsverfassungsrecht oder Religionsrecht? Empirische Betrachtung des Untersuchungsgegenstands: Was ist Theologie an staatlichen Universitäten? Wegmarken und Stand der Diskussion Fokus der Untersuchung: Das Ob staatsuniversitärer Theologie 1. Teil: Versuch einer juristischen Binnenbetrachtung: Von der Suche nach einer Entscheidung des Rechts § 2 Verfassungsrechtliche Entscheidung zu Theologie an staatlichen Universitäten? Interpretationsvielfalt: Verfassungsrechtliche Entscheidung im engeren Sinne: Gebot Enthaltung Verbot? Verfassungsrechtliche Entscheidung im weiteren Sinne: Wissenschaftlichkeit der Theologie § 3 Von den Grenzen der Rechtserkenntnis zur Mehrperspektivität des Rechts: Grenzen der Rechtserkenntnis: Reflexionen zu juristischem Denken und Handeln Konsequenzen aus der Besinnung auf die Mehrperspektivität des Rechts im Rahmen dieser Untersuchung: Entbehrlichkeit einer Binnenbetrachtung Kurzgefasst 2.Teil: Metabetrachtungen: Staatliche Motivation zu staatsuniversitärer Theologie § 4 Religionspolitische Perspektiven: Herausforderungen durch religiösen Fundamentalismus: Aktuelle Herausforderungen durch islamischen Fundamentalismus Fundamentalismus als religions-/konfessionsübergreifendes Phänomen Anschauungsmaterial Vergewisserung: Wann spricht man von religiösem Fundamentalismus? Strukturelle Einordnung fundamentalistischen Denkens und Handelns in modernen Gesellschaften § 5 Mehrperspektivische Betrachtung des religiösen Fundamentalismus als Voraussetzung integrativer Feindpolitik: Maßgeblicher Gesichtspunkt: Positionierung zum säkularen Nationalstaat Sprachlosigkeit: Religiöser versus säkularer Fundamentalismus religiöse versus säkulare Ordnungsideologie Notwendigkeit einer mehrperspektivischen Betrachtung: Metaebene und Binnenebene § 6 Staatstheoretische Verortung der Thematik und konzeptionelle Grundlegung mehrperspektivischen Ordnungsdenkens: Annäherung an das staatstheoretische Grundproblem des freiheitlich-säkularen Staates: Der freiheitlich-demokratische Staat steht in der Luft Individuelle Freiheit und freiheitliche Gesellschaftsordnung ein Paradoxon Konzeptionelle Grundlegung mehrperspektivischen Ordnungsdenkens im freiheitlich-säkularen Staat Kurzgefasst § 7 Erdungsstrategien Sicherung und Förderung des staatstragenden Ethos durch integrative Feindpolitiken: Integrationsleistung der modernen Staatskonzeption Religiös-weltanschauliche Neutralität: Integrationspotenzial des (unmöglichen) konstitutiven Moments einer freiheitlichen demokratischen Grundordnung Maßnahmen der Außen- und der Innensteuerung § 8 Theologie an staatlichen Universitäten als besonderes feindpolitisches Integrationsinstrument: Religionspolitischer Aufriss: Moderne Religiosität durch akademische Theologie Detailbetrachtung des feindpolitischen Integrationsinstruments Kurzgefasst Zweiter Teil: Staatliche Motivation zu staatsuniversitärer Theologie 3.Teil: Metaperspektivisch begründete Binnendarstellung § 9 Metaperspektivisch begründete Binnendarstellung: grundgesetzliches Gebot staatsuniversitärer Theologie: Verfassungsrechtliche Entscheidung im engeren Sinne: Gebot Enthaltung Verbot? Verfassungsrechtliche Entscheidung im weiteren Sinne: Wissenschaftlichkeit der Theologie § 10 Sicherung des freiheitlichen Staatsethos durch Liberalisierung der Rechtsarbeit Schlusswort Literatur- und Stichwortverzeichnis