Proving causation of harm and damage in an action for medical or legal malpractice often turns out to be an onerous task. Christopher Bolko Ehlgen examines an alternative method of addressing this difficulty: a theory of apportioned liability which grants compensation in an amount proportional to the probability that the defendant actually caused the harm. The author demonstrates that liability based upon a principle of "all or nothing" ultimately leads to more just results.

Im Schadensersatzrecht gilt gemeinhin das Alles-oder-Nichts-Prinzip, das für nachweislich verursachte Schäden vollständigen Ausgleich, für nicht verursachte Schäden hingegen keinerlei Ersatz vorsieht. Der Nachweis des Kausalzusammenhangs bereitet in der Praxis jedoch mitunter erhebliche Schwierigkeiten. Christopher Bolko Ehlgen untersucht für die Bereiche Arzt- und Anwaltshaftung zwei alternative Haftungskonzepte: Probabilistische Proportionalhaftung und Haftung für den Verlust von Chancen. Diese sehen bereits bei nur möglicher Verursachung eine anteilige Ersatzpflicht des potentiellen Schädigers vor, deren Umfang sich proportional nach der Wahrscheinlichkeit der Schadensverursachung bemisst. Der Autor legt dar, dass sich beide Ansätze kaum mit dem geltenden Recht vereinbaren lassen, und geht unter Einbeziehung ökonomischer und rechtsvergleichender Erwägungen der Frage nach, ob eine anteilige Haftung de lege ferenda ein vorzugswürdiges Haftungsmodell darstellt.

Autorentext
Geboren 1983; 2003-08 Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Köln; 2008-09 LL.M.-Studium an der University of Pennsylvania (Philadelphia); 2012 Promotion; seit 2011 Referendariat beim LG Wiesbaden.