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Die vorliegende Arbeit gibt einen kurzen Überblick über die allgemeine Rollentheorie und ihre geschichtliche Entwicklung. Nach der Darlegung der für das Verständnis notwendigen theoretischen Hintergründe wurde sowohl das Konzept der Rollenklarheit im Mannschaftsport, aber auch der Begriff der Zufriedenheit mit Hilfe der Studien der sogenannten Glücksforschung , wissenschaftlich definiert. Beide Konstrukte wurden mehrdimensional betrachtet, um somit eine effektivere Ermittlung der Wahrnehmungen in der empirischen Studie zu gewährleisten.
Das Ziel der vorliegenden Studie war es das Bestehen eines möglichen Zusammenhangs zwischen der Wahrnehmung der Rollenklarheit und Zufriedenheit der Athleten im Sport zu überprüfen. Wie auch in den verwandten Studien wurde ein klarer Zusammenhang zwischen der steigenden Rollenklarheit und der wachsenden Zufriedenheit der Sportler festgestellt. Somit trägt die Arbeit zu der wissenschaftlichen Erforschung der psychologischen Aspekte im Mannschaftssport und liefert interessante Informationen zu den neusten theoretischen Modellen im Sport.
Autorentext
Artur Sayenko machte seinen Abschluss an der renommierten Deutschen Sporthochschule in Köln. Sein Studium mit dem Schwerpunkt Sportmanagement und Kommunikation machte ihn auf die psychologischen Aspekte des Sports aufmerksam, weshalb er sich entschied diese Thematik im Rahmen seiner Abschlussarbeit zu vertiefen. Neben der wissenschaftlichen Erforschung rundet er sein Profil mit der jahrelangen Bindung und Leidenschaft für den Sport ab.
Leseprobe
Textprobe:
Kapitel 2.2, Theoretische Konzepte der Rollenwahrnehmung:
Bevor die verschiedenen Typologien der Rollenkonzepte aufgezählt und erläutert werden, ist es von großer Notwendigkeit zu verdeutlichen, wie die Rolleninformationen an die Personen in Gruppen übertragen werden.
Eys, Schinke und Jeffery (2007) nutzen hierfür das role episode model von Kahn, Wolfe, Qiunn, Snoek, und Rosenthal (1964), wobei das Konstrukt aktualisiert und an den Sportkontext angepasst wurde (s. Abb. 2). In dem Modell werden fünf Vorgänge der Rolleninformationsübertragung visualisiert, wobei der Rollensender (role sender) die Bündel an Erwartungen (Dahrendorf, 2010, 35) an den Rollenempfänger (focal person) kommuniziert. Im Sport würde es bedeuten, dass beispielsweise der Trainer einer Mannschaft (role sender) seine Rollenerwartungen an die Athleten (focal persons) übermittelt. Es ist aber auch möglich, dass ein Individuum simultan role sender und focal person ist d.h. der Trainer stellt Erwartungen an das Team, kriegt aber auch seine Rollenvorgaben von der Teammanagement-Abteilung übermittelt (vgl. Eys u.a. 2007).
Wie bereits erwähnt, wird das Modell durch fünf verschiedene Vorgänge (Events) beschrieben. Beim ersten Vorgang entwickelt der role sender bestimmte Rollenerwartungen für die focal person d.h. beispielsweise der Trainer entscheidet sich darüber welchen Athleten er welche Position bzw. Rolle zuweisen soll. Anschließend wird der Rollendruck ausgeübt (Event 2) sprich der Rollenempfänger wird mit den an ihn gestellten Erwartungen konfrontiert (Event 3). Der Rollenempfänger reagiert (Event 4) und zeigt ein rollenkonformes bzw. rolleninkonformes Verhalten. Schließlich nimmt der role sender das Rollenverhalten wahr und kann seine Erwartungen dementsprechend verändern oder beibehalten. Ergänzend zu diesen Vorgängen können viele externe Einflüsse (Event 5), wie z.B. die situationsbedingten Faktoren sowie role- oder focal bezogene Faktoren, die Rolleninformationsübertragung stören bzw. fördern.(Eys, Carron, Beauchamp & Bray, 2005).