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Arno Schmidt bemerkte einmal, er sei ein "fauler" Briefschreiber: "meine näheren Bekannten denn ich habe deren tatsächlich wissen das, & harren in Geduld. (Und der schönste Brief, den ein Autor versenden kann, ist & bleibt ja doch wohl das Neue Buch. )" Diese Selbsteinschätzung paßt zwar zu dem öffentlichen Vorurteil über den "Solipsist in der Heide", ist aber nur die halbe Wahrheit, wie der vierte Band der Arno-Schmidt-Briefausgabe beweist. Die komplett dargebotenen Korrespondenzen Schmidts mit Böll, Deschner, Döblin, Edschmid, Hesse, Jahnn, Kreuder, Rühmkorf, Stefl, Steinberg und Martin Walser (nebst einer Fülle von Einzelbriefen) zeigen Schmidt als einen Autor, der aus einer selbstgewählten Randposition sehr wohl die Mechanismen des Literaturbetriebs auf seine Weise zu bedienen wußte. Der ausführliche Kommentar des Kölner Literaturwissenschaftlers Gregor Strick macht den Band zu einem Kompendium bundesrepublikanischer Literaturgeschichte, das weit über den Kreis der Schmidt-Leser hinaus Beachtung finden wird.
raquo;Ihren ersten Brief beginnt Friederike Mayrö;cker, im Oktober 1964, mit den Worten: ›Lieber Arno Schmidt: mein Gott, sind Sie ein Meister! Ich vergrabe mich in Ihr Buch Nobodaddy's Kinder und ich muss sagen: ich habe kaum etwas ä;hnlich Schö;nes gelesen. Es stimmt einfach jedes Wort.‹ Walter Kempowski hä;lt sich in einem Schreiben 1965 ziemlich kurz: ›Lieber Herr Schmidt! Ich habe nichts mehr zu lesen, schreiben Sie nicht bald ein neues Buch?‹ ... Der Band, man kann das nicht genü;gend rü;hmen, ist ausserordentlich sorgfä;ltig und liebevoll kompiliert, bis in Details; die Annotationen und Kommentare des Literaturwissenschafters Gregor Strick sind von einer philologischen Akribie, die zugleich spannend ist. Sie tragen dazu bei, dass die Lektü;re von Arno Schmidts Briefaustausch mit Kollegen und Kolleginnen zu einem unterhaltsamen Gang durch die jü;ngere deutsche Literaturgeschichte wird.«
Autorentext
Arno Schmidt wurde am 18. Januar 1914 in Hamburg geboren. Nachdem er kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs aus englischer Kriegsgefangenschaft entlassen worden war, arbeitete er zunächst als Dolmetscher, von 1947 an als freier Schriftsteller. Nach Stationen in Cordingen, Kastel an der Saar und Darmstadt zog er 1958 mit seiner Frau Alice nach Bargfeld (Kreis Celle), wo er bis zu seinem Tod zurückgezogen lebte. Von 1949 an, als seine Erzählung Leviathan in Buchform erschien, entstanden Romane, Dialoge zur Literatur für den Rundfunk, Essays und biographische Arbeiten, darunter sein Hauptwerk Zettel's Traum, 1334 DIN-A3-Seiten stark und über zehn Kilo schwer. Aufgrund des komplexen Layouts konnte es 1970 nur als Faksimile des Typoskripts erscheinen; erst seit 2010 liegt es in gesetzter Form vor. Arno Schmidt starb am 3. Juni 1979 in Celle. Zwei Jahre nach seinem Tod gründeten seine Frau Alice und Jan Philipp Reemtsma die Arno Schmidt Stiftung.
Klappentext
Arno Schmidt bemerkte einmal, er sei ein "fauler" Briefschreiber: "meine näheren Bekannten - denn ich habe deren tatsächlich - wissen das, & harren in Geduld. (Und der schönste
, den ein Autor versenden kann, ist & bleibt ja doch wohl das . -)" Diese Selbsteinschätzung paßt zwar zu dem öffentlichen Vorurteil über den "Solipsist in der Heide", ist aber nur die halbe Wahrheit, wie der vierte Band der Arno-Schmidt-Briefausgabe beweist. Die komplett dargebotenen Korrespondenzen Schmidts mit Böll, Deschner, Döblin, Edschmid, Hesse, Jahnn, Kreuder, Rühmkorf, Stefl, Steinberg und Martin Walser (nebst einer Fülle von Einzelbriefen) zeigen Schmidt als einen Autor, der aus einer selbstgewählten Randposition sehr wohl die Mechanismen des Literaturbetriebs auf seine Weise zu bedienen wußte. Der ausführliche Kommentar des Kölner Literaturwissenschaftlers Gregor Strick macht den Band zu einem Kompendium bundesrepublikanischer Literaturgeschichte, das weit über den Kreis der Schmidt-Leser hinaus Beachtung finden wird.
Inhalt
Aus dem Inhalt:
ARNO SCHMIDT. BRIEFWECHSEL MIT KOLLEGEN
Heinrich Böll / Karlheinz Deschner / Alfred Döblin / Kasimir Edschmid / Hermann Hesse / Hans Henny Jahnn / Ernst Kreuder / Peter Rühmkorf / Max Stefl / Werner Steinberg / Martin Walser / Ingeborg Bachmann / Martin Beheim-Schwarzbach / Karl-Heinz Berndt / Peter O. Chotjewitz / Hilde Domin / Paul Elbogen / Ernst Wilhelm Eschmann / Marieluise Fleißer / Hubert Gersch / Eugen Gomringer / Peter Hacks / Walter Kempowski / Sarah Kirsch / Alexander Kluge / Ferdinand Kriwet / James Krüss / Kurt Marti / Friederike Mayröcker / Libuse Monikova / Robert Neumann / Heinz Rein / Werner Riegel / Hilde Rubinstein / Heinrich Schirmbeck / Ilse Schneider-Lengyel / Wolfdietrich Schnurre / Max Uebelhör / Wolf Wondratschek / Gerhard Zwerenz
ANHANG
Abkürzungen / Editorische Notiz, Dank / Auszüge aus Alice Schmidts Tagebuch / Auszüge aus Arno Schmidts Tagebuch / Dokumente
BIOGRAMME, QUELLEN
Böll / Deschner / Döblin / Edschmid / Hesse / Jahn / Kreuder / Rühmkorf / Stefl / Steinberg / Walser / Quellen
REGISTER
Werke von Arno Schmidts Kollegen / Werke Arno Schmidts / Nachschlagewerke, Rundfunkanstalten, Verlage, Zeitungen, Zeitschriften / Personen