Wie war das damals? - als 1969 Willy Brandt zum ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler gewählt wurde; als die Ölkrise 1973 zu radikalen Sparmaßnahmen zwang; als1983 die Grünen in den Bundestag einzogen. Andreas Rödders Buch ist die erste Gesamtdarstellung zur Geschichte der jüngeren Bundesrepublik. Lesen Sie über unsere jüngste Vergangenheit und erfahren Sie außerdem, wie die Geschichtswissenschaft die Zäsuren und Entwicklungen bewertet und diskutiert. Für viele der Themen sind die entsprechenden Akten gerade erst von den Archiven freigegeben worden!

Mit Andreas Rödders Band kommt der "Oldenbourg Grundriss der Geschichte" in unserer jüngsten Vergangenheit an. 1969 war das Jahr des ersten sozialdemokratischen Kanzlers; aber die Zäsur ging tiefer: Es begann das Ende der Nachkriegszeit, deren Schlusspunkt schließlich die Wiedervereinigung bildete. Andreas Rödder stellt seine forschungsorientierte Gesamtdarstellung in einen breiten, europäischen Zusammenhang. Leitlinien sind: die internationale Politik und die deutsche Frage; das politische System und der Sozialstaat; der technologische und ökonomische Strukturwandel; die gesellschaftliche Entwicklung und der Wertewandel im Zeichen der Postmoderne. Ergänzt wird der Band wie immer durch eine ausführliche, thematisch gegliederte Bibliographie.

Autorentext

Andreas Rödder, geboren 1967, ist Professor für Neuere Geschichte am Historischen Institut der Universität Mainz.

Klappentext
Mit Andreas Rödders Band kommt der "Oldenbourg Grundriss der Geschichte" in unserer jüngsten Vergangenheit an. 1969 war das Jahr des ersten sozialdemokratischen Kanzlers; aber die Zäsur ging tiefer: Es begann das Ende der Nachkriegszeit, deren Schlusspunkt schließlich die Wiedervereinigung bildete. Andreas Rödder stellt seine forschungsorientierte Gesamtdarstellung in einen breiten, europäischen Zusammenhang. Leitlinien sind: die internationale Politik und die deutsche Frage; das politische System und der Sozialstaat; der technologische und ökonomische Strukturwandel; die gesellschaftliche Entwicklung und der Wertewandel im Zeichen der Postmoderne. Ergänzt wird der Band wie immer durch eine ausführliche, thematisch gegliederte Bibliographie.

Zusammenfassung
"Das Handbuch bietet nicht nur einen ausgezeichneten, für die Lehre überaus nützlichen Überblick über das komplexe Feld der gegenwartsnahen Zeitgeschichte, sondern spiegelt auch die spannenden Perspektiven der aktuellen zeithistorischen Forschung wider." Gabriele Metzler in: Neue Politische Literatur, 2/2005

Leseprobe
1. Kapitel "Tschüs, Mama", rief Sylvia ihrer Mutter zu, die noch im Bade war. "Heute wird es ziemlich spät, ich muß noch in den Russisch-Unterricht." "Na gut", antwortete ihre Mutter. "Vergiß das Essen nicht tagsüber, du arbeitest sowieso zuviel." Frau Jung war gerade mit ihrer Morgentoilette fertig geworden und schaute ihrer Tochter aus dem Badezimmer nach. Die lief, ohne sich umzusehen, durch den Vorgarten auf die Straße und verschwand nach wenigen Augenblicken hinter Bäumen in Richtung Omnibushaltestelle. Sie trug ein graugrünes Kostüm, in dem sie besonders damenhaft aussah, ein Umstand, der ihrer Mutter stets gut gefiel. Sylvia war 23 Jahre alt, und ihre Mutter meinte, es werde Zeit zum Heiraten. Dieses Kostüm erschien Frau Jung immer besonders geeignet, die gute Figur ihrer Tochter zu betonen, und dies, träumte Frau Jung, müßte das Augenmerk eines geeigneten Partners auf Sylvia lenken. So hoffte sie, dieses Kleidungsstück, bei dessen Einkauf sie behutsam mitgewirkt hatte, werde irgendwie dazu beitragen, die geheimen Wünsche ihrer Mutterseele in Erfüllung gehen zu lassen. Sylvia Jung war Chemotechnikerin bei der Firma Laux, einem nicht allzu großen Spezialunternehmen, das sich in letzter Zeit besonders mit der Herstellung supraleitender Legierungen befaßte. Sylvia war die engste Mitarbeiterin des Leiters eines solchen Projektes, des Dipl.-Ingenieurs Dr. Hans Lorentzen, der bereits einige beachtliche Fortschritte in der Entwicklung der noch jungen Technik zu verzeichnen hatte. Die Arbeiten der Firma waren von großer Bedeutung auch für den militärischen Bereich, weswegen einige Offiziere der Bundeswehr die Experimente begutachtend begleiteten. <