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Immer mehr Politikbereiche entziehen sich den traditionellen Mitwirkungsmöglichkeiten und demokratischen Kontrollmechanismen einer regional und national organisierten Öffentlichkeit. Politisches Lernen ist ohne eine Berücksichtigung der europäischen Perspektive in kaum einem Politikfeld mehr effektiv und sinnvoll praktizierbar, da sowohl politische Probleme als auch deren Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten nicht allein auf nationaler und regionaler Ebene verstehbar und ausführbar sind. Die kognitive und emotionale Bewältigung von Komplexitäts- und Entgrenzungserfahrungen infolge der Internationalisierung politischer Probleme sowie die Verlagerung politischer Kompetenzen im Mehrebenensystem stellen neuartige Herausforderungen an politische Lernprozesse. In der Studie wird ein politikdidaktischer Ansatz zur normativen Begründung politisch-demokratischer Europakompetenzen hergeleitet und auf der Grundlage einer umfangreichen qualitativen Unterrichtsforschung empirisch verankertet. Die Analyse der Alltagsdeutungen und Fachkonzepte von Schülerinnen und Lehrern sowie die systematische Auswertung von über 60 europabezogenen Unterrichtsstunden verdeutlichen, inwiefern die Entwicklung eines regional verorteten europäischen Problembewusstseins und konzeptuellen Deutungswissens den Ausgangspunkt und die Grundlage zur Entwicklung bürgerschaftlicher Urteils- und Handlungskompetenzen darstellen
Autorentext
"Autor Dr. Andreas Eis, z.Zt. Vertretungsprofessor für Didaktik der Sozialwissenschaften und der Politischen Bildung an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Robert-Mayer-Str.5, 60054 Frankfurt am Main "
Klappentext
mmer mehr Politikbereiche entziehen sich den traditionellen Mitwirkungsmöglichkeiten und demokratischen Kontrollmechanismen einer regional und national organisierten Öffentlichkeit. Politisches Lernen ist ohne eine Berücksichtigung der europäischen Perspektive in kaum einem Politikfeld mehr effektiv und sinnvoll praktizierbar, da sowohl politische Probleme als auch deren Handlungs- und Lösungsmöglichkeiten nicht allein auf nationaler und regionaler Ebene verstehbar und ausführbar sind. Die kognitive und emotionale Bewältigung von Komplexitäts- und Entgrenzungserfahrungen infolge der Internationalisierung politischer Probleme sowie die Verlagerung politischer Kompetenzen im Mehrebenensystem stellen neuartige Herausforderungen an politische Lernprozesse. In der Studie wird ein politikdidaktischer Ansatz zur normativen Begründung politisch-demokratischer Europakompetenzen hergeleitet und auf der Grundlage einer umfangreichen qualitativen Unterrichtsforschung empirisch verankertet. Die Analyse der Alltagsdeutungen und Fachkonzepte von Schülerinnen und Lehrern sowie die systematische Auswertung von über 60 europabezogenen Unterrichtsstunden verdeutlichen, inwiefern die Entwicklung eines regional verorteten europäischen Problembewusstseins und konzeptuellen Deutungswissens den Ausgangspunkt und die Grundlage zur Entwicklung bürgerschaftlicher Urteils- und Handlungskompetenzen darstellen.
Inhalt
Inhalt Einleitung Bürgerschaftsbildung und politisch-demokratische Europakompetenz 1 Europäische Bürgerschaftsbildung: ein Einbürgerungskurs? 2 Forschungsstand, Zielstellung 3 Forschungsstil, methodisches Vorgehen und Darstellung Teil A Politische Bildung in Europa: Bürgerleitbilder und Bürgerkompetenzen I Jugend in Europa 1 Politische Beteiligung braucht politische Bildung a) Europapolitik im Alltag der Unionsbürgerinnen b) Jugendliche als aktive Unionsbürger? c) Partizipation setzt Kenntnisse und Fähigkeiten voraus 2 European Citizenship Education: Demokratieerziehung oder Bürgerschaftsbildung? a) mehr als ein Übersetzungsproblem b) Bildungspolitische Initiativen und europapädagogische Wirklichkeit c) Europäisch denken und handeln Perspektiven für Schule und Unterricht 3 Politisch-demokratisches Europabewusstsein: Befunde der politischen Kultur- und Jugendforschung a) Europäisierung politischen (Des-)Interesses? b) Politisches Problembewusstsein und Europabild c) Partizipationsbereitschaft und politisches Europabewusstsein II Bürgerleitbilder und Kompetenzmodelle 1 Bürgerleitbilder und Bürgerqualifikationen a) Staatsbürgerliche Erziehung oder politische Bildung? b) Demokratietheoretische Verortung der Bürgerrolle c) Normative Begründungen von Bürgerleitbildern und Bürgerqualifikationen d) Empirische Grundlagen für die Begründung von Bürgerkompetenzen 2 Wissensformen und demokratisch-politische Kompetenzen a) Urteils- oder Interventionsfähigkeit als Kern der Bürgerkompetenz? b) Bürgerbewusstsein und Konstruktion von Deutungswissen c) Entwicklung demokratisch-politischen Bürgerbewusstseins 3 Lerntheoretische Grundlagen zur Generierung politischen Deutungswissens a) Konzeptuelles Lernen und mentale Modelle: Vom Prä- zum Fachkonzept b) Fehlverstehen und Fehler verstehen als konzeptuelles Deutungslernen c) Basis- und Fachkonzepte der politischen Bildung III Unionsbürgerschaft und Demokratie in Europa 1 Unionsbürger im europäischen Mehrebenensystem a) Staatsbürgerschaft und Unionsbürgerschaft im interdisziplinären Diskurs b) Unionsbürgerschaft jenseits des Staates? 2 Europäisierung und Neukonstruktion des politischen Raumes a) Europa in der lokal und regional verorteten Lebenswelt b) Europäisierung der Demokratie Demokratisierung der EU? c) Ansätze transnationaler europäischer Öffentlichkeiten IV Zwischenbilanz: Konturen einer europabezogenen Politikdidaktik 1 Demokratie in Europa regional erfahren und verstehen a) Entwicklung europapolitischen Problembewusstseins b) Die EU ist sehr erfolgreich und sie verängstigt: Deshalb? 2 Europa neu denken als Aufgabe für die politische Bildung a) Europäisierung und demokratisches Regieren jenseits des Staates b) Governance-Ansatz und Policy-Analyse c) Europapolitische Kernkonzepte und Systemmodelle 3 Welche Bürgerleitbilder und Bürgerqualifikationen sind europapolitisch anschlussfähig? a) Auf dem Weg zum Unionsbürger? Europapolitische Bürgerleitbilder b) Zugänge zur europapolitischen Realität und Entwicklung demokratisch-politischen Europabewusstseins c) Zusammenfassung: Europapolitische Kompetenzbereiche und Kriterien für Good-Practice-Module Teil B Europäisches Bürgerschaftsbewusstsein und konzeptuelles Deutungswissen: Empirische Befunde I Forschungsdesign und Methoden 1 Zielstellung und Forschungsinteresse der empirischen Studie 2 Der europapolitische Ansatz als gegenstandsverankerte Theorie 3 Hermeneutische Politikdidaktik und politische Deutungskompetenz 4 Erhebungs- und Analysekriterien der europapolitischen Unterrichtsforschung II Typenbildung lebensweltlicher europabezogener Deutungsmuster bei Schülern 1 Ahnungslos-zufriedene Konsumentinnen 2 Interkulturell erfahrene europäische Privatiers 3 Leistungsbereite europäische Wirtschaftsbürger 4 Egalitäre regionalpolitische Aktivistinnen 5 Interkulturell kompetente europäische Weltbürgerinnen 6 Partizipationsorientierte Unionsbürger 7 Problembewusste, urteilsfähige Unionsbürgerinnen III Ambivalente Deutungsmuster bei Politiklehrern: Die eigentlich glühenden Anhänger Europas 1 Der kritisch-analytische deutsche Thüringer: EU als Global Player und Konfliktmanager 2 Die institutionenverdrossene regionalpolitische Aktivistin: EU-Institutionen als Bürgerdienstleister 3 Der optimistisch-pragmatische Europäer: Europa als Zukunft für junge Unionsbürgerinnen 4 Die selbstkritische europapolitische Realistin: Begrenzte Urteils- und Handlungsfähigkeit der Aktivbürger im Mehrebenensystem 5 Politische Bildung in Tschechien und der Slowakei: Junge Demokratien auf dem Weg nach Europa? 6 The British Way of Teaching European Citizenship: Distanzierte Europäer jenseits des Kontinents IV Kompetenzentwicklung und europapolitisches Deutungswissen im unterrichtlichen Interaktionsprozess 1 Pragmatische Optimisten und ambivalente Skeptiker: Kategorisierung und Vergleich der Deutung…