Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Handynummer ein und Sie erhalten einen direkten Link, um die kostenlose Reader-App herunterzuladen.
Die Ex Libris-Reader-App ist für iOS und Android erhältlich. Weitere Informationen zu unseren Apps finden Sie hier.
Fachbuch aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Text analysiert das Stück "Der Misanthrop" in der Inszenierung von Jean Baptiste Molière. Dabei schreibt die Autorin die Analyse als Brief, der direkt an den Dramatiker gerichtet ist. Sie beginnt wie folgt: Sehr geehrter Monsieur Molière, aufgrund einer aktuellen und intensiven Beschäftigung mit Ihrem Stück "Le Misanthrop" möchte ich mich mit diesem Text an Sie als dessen Schöpfer wenden. Auf diese Weise möchte ich meine Arbeit vor Ihnen als Urheber rechtfertigen. Davon ausgehend, dass Sie, im Gegensatz zu mir als irdischer Existenz, keiner Sprachbarrieren mehr unterworfen sind, werde ich mich aufgrund meiner sprachlichen Beschränkungen in dieser Sprache auszudrücken versuchen. Ihrem Stück wurde seit seiner Entstehung unzählige Male inszeniert, kritisiert und analysiert Ihnen wird unterstellt eine ebenso individuelle wie allgemein menschliche Ambivalenz auf die Bühne gebracht zu haben. Ein Zwiespalt der sich in der Figur Alceste manifestiert, aber sich gleichsam als Dissens zwischen den Rollen äußert. Sie, die als Günstling des Königs so etwas wie den Freibrief eines Narren hatten, schlossen ihre Komödie um ein erzählerisches Duell zwischen dem höfischen Tugendideal der "honnêteté" Ihrer Zeit und den ritterlichen Idealen der untergegangenen Frondeure. Auf der Bühne trafen Aufrichtigkeit und kompromisslose Direktheit, deren Tribut der Dauerkonflikt ist, in der Figur Alceste einerseits auf gesellschaftlich geforderte Umgänglichkeit und Höflichkeit, die aber in ihrer Steigerung zu Unehrlichkeit und Heuchelei mutieren, verkörpert von allen anderen Figuren, die das Ideal in mehr oder weniger ausgeprägter Weise vertreten. Es wird davon ausgegangen, dass Ihnen die Äußerung kritischen Denken durch Ihre gesellschaftlichen Status ermöglicht worden sind. Als Angehöriger des Bürgertums standen Sie außerhalb der höfischen Verpflichtungen, wobei Ihnen die Wahl zum Lebensweg des Schauspieler im 17. Jh. zusätzlich zu der damit einhergehenden Ausschluss aus der Christengemeinschaft irdische Wege im gleichen Maße öffnete wie er jenseitige verschloss. Vermutlich war es die Brisanz des Themas und das hohe Maß an Selbstreflexion, das Ihr Publikum damals von der Zuschauertribüne fernhielt, nach den Erkenntnissen und Aufklärung der Psychologie ist der von Ihnen so frühzeitig illustrierte innere Konflikt eine Erscheinung der Grund für die ungebrochene Aktualität Ihres Stückes.
Titel: | Analyse des Stücks "Der Misanthrop" nach Jean Baptiste Molière |
Untertitel: | In Briefform |
Autor: | |
EAN: | 9783668468993 |
ISBN: | 978-3-668-46899-3 |
Format: | Kartonierter Einband |
Herausgeber: | Grin Verlag |
Genre: | Allgemeine und vergleichende Sprach- und Literaturwissenschaft |
Anzahl Seiten: | 28 |
Gewicht: | 55g |
Größe: | H210mm x B148mm x T2mm |
Jahr: | 2017 |
Sie haben bereits bei einem früheren Besuch Artikel in Ihren Warenkorb gelegt. Ihr Warenkorb wurde nun mit diesen Artikeln ergänzt. |