Nationalstaat als Telos?

Die europäischen Konservativen des 19. Jahrhunderts hätten sie sich ungern als Reaktionäre, Rückwärtsgewandte oder Unverbesserliche bezeichnet. Obwohl die offene Unterdrückung der politischen Gegner eine praktikable Option blieb, tendierten sogar die unerbittlichsten Verfechter des Status quo dazu, ihre politischen Ziele zu popularisieren. Auch reformbereite Konservative sahen sich vor einer delikaten Herausforderung: Wie ließen sich Modernisierungsmaßnahmen realisieren, ohne die eigene Machtbasis zu untergraben? Die Studie untersucht die umfassende Dynamisierung des konservativen Diskurses, die schließlich zur spektakulären und halbgewollten Durchsetzung der Nationalstaatsidee in Deutschland und Italien führte.

Autorentext

Amerigo Caruso, Universität des Saarlandes.

Zusammenfassung

"[...] ein Meilenstein in der Aufarbeitung der Geschichte des Konservativismus."
Manfred Hanisch in: H-Soz-Kult, 01.08.2018,

"Der Vergleich zeigt einen europäischen Kommunikationsraum, in dem sich die Konservativen beobachteten und austauschten." Dieter Langewiesche in Historische Zeitschrift 307/3 (2018), S. 854-856.

"Caruso non only rediscovers the conservative discourse as a dynamic force within society, but also makes clear its transnational character." Maria Stella Chiaruttini in European Review of History, 10.12.2018.

"Argumentiert auf höchstem analytischem Niveau und setzt Maßstäbe für die weitere Forschung zum Konservatismus." Siegfried Weichlein in Francia-Recensio 4 (2018)

"Caruso's book is comparative and transnational history at its very best, and its many insights on the language of political conservatism in Europe make it a landmark publication which everyone interested in the shaping of western modernity should read."
Stefan Berger in: Moving the Social 62 (2019), 73 -91